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Bewährungsstrafen für rechten Übergriff in Oranienburg

ORANIENBURG Weil Nicole P. am Abend des 7. Sep­tem­ber 2001 die Zigaret­ten aus­ge­gan­gen waren, forderte sie welche von einem 16-Jähri­gen auf dem Bahn­hof Oranien­burg. Dieser hat­te keine Glimm­stän­gel bei sich. Um der Sache Nach­druck zu ver­lei­hen, gesellte sich Nicoles Kumpel Kay R. dazu. In Skin­head-Klei­dung flößte der dem dunkel­häuti­gen Jun­gen Angst ein. Üble Beschimp­fun­gen musste er über sich erge­hen lassen, bevor er mit der näch­sten S‑Bahn fahren durfte. Sein Fahrrad hat­ten ihm seine Peiniger abgenom­men. Wed­er Fahrgäste noch Bah­nangestellte halfen dem bedro­ht­en Jungen. 

Das Pärchen Nicole und Kay saß am Don­ner­stag wegen gemein­schaftlich began­genen Raubes, Nöti­gung und Belei­di­gung auf der Anklage­bank des Jugend­schöf­fen­gericht­es. Bei­de erhiel­ten acht Monate Jugend­strafe, die zur Bewährung aus­ge­set­zt wurde. 

Kay R. aus Finow-Eber­swalde ges­tand die Tat ein, eben­so seine aus­län­der­feindlichen Tiraden gegenüber dem Geschädigten. Er gehörte zu dieser Zeit der recht­en Szene an, hätte sich aber nicht zulet­zt durch die Hil­fe sein­er jet­zi­gen Fre­undin davon los­ge­sagt. Er habe eine Lehre begonnen und bereue seine Tat. Glaub­würdig erschien dann auch seine Entschuldigung bei dem Geschädigten im Gerichtssaal, als er ver­legen seine Hände ver­steck­te. Auf den Fin­ger­rück­en ist das Wort “Hass” ein­tä­towiert, wobei die ver­bote­nen SS-Runen ver­wen­det wur­den. Diese Faust hat­te er dem 16-Jähri­gen damals vor die Nase gehal­ten, um ihn einzuschüchtern.Vom Staat­san­walt daraufhin ange­sprochen, ver­sprach der 19-Jährige, dies schnell­stens unken­ntlich machen zu lassen. Anders reagierte Nicole P., die 17-jährige- Ger­men­dor­ferin machte vor den Richtern keinen Hehl aus ihrer recht­en Gesin­nung. So kam ihre Entschuldigung gegenüber dem Geschädigten sehr formell über ihre Lip­pen. Vielmehr ver­suchte sie, ihr Ver­hal­ten und das ihres Kom­plizen mit über­mäßigem Alko­hol­genuss zu entschuldigen. Bei­de gaben auch zu, dass sie sich schon öfter auf diese Art Zigaret­ten oder Geld beschafft hat­ten. So spielte ein zweit­er Fall, bei dem die bei­den 1,50 Euro von einem 13-Jähri­gen erpresst hat­ten, eine Rolle. Das Gericht beschloss, in dieser Sache geson­dert zu ver­han­deln, da bei der Tat eine Pis­tole ver­wen­det wor­den war. 

Kay R. erhielt zwei Jahre und Nicole P. zweiein­halb Jahre Bewährung. Bei­de müssen zudem Geld an gemein­nützige Ver­bände zahlen.

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