Potsdam-West – Der Potsdamer Migranten-Verein Black Flowers gibt sein Café Mondiale auf und schließt es. Dies sagte Vereinschefin Alida Babel den PNN gestern auf Anfrage: „Es ist tragisch.“ Vor kurzem sei der Auflösungsvertrag mit dem Vermieter des Cafés im Eckhaus zwischen Geschwister-Scholl- und Zeppelinstraße unterzeichnet worden.
Der Hauptgrund dafür sei sie selber, sagte Babel: „Ich muss Geld verdienen.“ Für das Café habe sich kein Nachfolger finden können, ein Problem des Vereins. Gleichzeitig kritisierte sie mangelnde Unterstützung durch die Potsdamer Stadtverwaltung. „Die Stadt gibt sich stets tolerant, praktisch haben wir uns aber oft auch ignoriert gefühlt“, sagte Babel.
Das Café war im Oktober vor zwei Jahren eröffnet worden. Die Pläne waren groß: Zusammen mit angrenzenden Räumen sollte ein Multi-Kulti-Zentrum entstehen, mit Kursen und Workshops für Migranten und Familien. Gefördert wurde das Projekt unter anderem mit 5000 Euro aus dem Regionalbudget Potsdam. Allerdings herrschte bereits ein Jahr später Ernüchterung: Förderanträge wurde nicht bewilligt, die stetig ehrenamtliche Arbeit zehrte an den Nerven, der Vorstand des Trägerverein zerstritt sich und wechselte. „Unsere Energie floss nur noch in den neuen Ort“, sagte Babel gestern. Nun gehe es um eine neue Struktur und neue Aufgaben für den Verein. Der Black Flowers e.V. existiert seit 2004. Er soll Migranten bei ihrer Integration in Deutschland unterstützen.