Sozialdemokraten bekennen sich zu Archiv / Krisengespräch zum Theaterschiff / Hilfsangebot vom Walhalla
Die Potsdamer SPD hat davor gewarnt, die Krise innerhalb der Potsdamer Kulturszene zu instrumentalisieren. „Wer zu Barrikadenkämpfen aufruft, handelt unverantwortlich“, sagte gestern der SPD-Stadtverordnete Till Meyer, der für seine Partei bereits in mehreren Diskussionsrunden zum Thema saß. Gleichzeitig warnte er auch vor zu viel Pessimismus. „Die übergroße Zahl aller Kulturstätten steht nicht vor dem Aus.“ Dass es über zehn Jahre einen festen Bestand an Trägervereinen und so vieler Häuser gab, spreche eher für Stabilität und die Verlässlichkeit städtischer Förderung. Auch habe es „extra für die Soziokultur in der Innenstadt“ millionenschwere Investitionen in der Schiffbauergasse gegeben, sagte Meyer. Gleichzeitig gab der Kommunalpolitiker „ein klares Bekenntnis“ zum Erhalt der Soziokultur in Potsdam ab – dazu gehöre auch die Zukunft des von Schließung bedrohten Archiv-Jugendzentrums in der Leipziger Straße. Die Bauaufsicht hatte das Haus in einem Schreiben bereits zum 1. Januar schließen wollen.
Gerade für das Archiv skizzierte Meyer gestern die nächsten Termine: Bis 26. November solle ein Maßnahmenkatalog zur Behebung der Baumängel vorliegen. Bis März kommenden Jahres erarbeite die Verwaltung ein mit dem Archiv e.V. abgestimmtes Konzept zum Weiterbetrieb.
Auch an einem anderem Krisenherd gab es gestern Bewegung: Laut Stadtsprecherin Rita Haack habe es „ein konstruktives Gespräch“ zwischen dem Verein Stadt-Spiel-Truppe und der Stadt gegeben, um das Theaterschiff zu retten. „Wir suchen zusammen nach Lösungen“, sagte Haack. Aktuelle Veranstaltungen seien nicht gefährdet. Anfang der Woche hatte der Verein zu Spenden für sein Schiff aufgerufen und ein Finanzloch gemeldet, dessen Höhe öffentlich aber nicht benannt.
Unterdessen hat sich das Walhalla in der Dortustraße als Helfer für die kriselnde soziokulturelle Szene angeboten. „Wir würden unsere Räume für Beratungen und Diskussionen kostenlos zur Verfügung stellen“, sagte Geschäftsführerin Beate Fernengel den PNN.