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Bloß keine Angst!

Auf keinen Fall darf man den Neon­azis ihre »nation­al befre­it­en Zonen über­lassen«. Darin sind sich alle einig. Die War­nung des früheren Regierungssprech­ers Uwe-Karsten Heye, dass aus­ländis­che WM-Gäste den Osten mei­den sollen, kommt daher nir­gends gut an. »Man ver­schafft damit den Recht­sex­tremen einen Sieg«, empört sich Wolf­gang Thierse (SPD). Auch die grüne Bun­destagsab­ge­ord­nete Ekin Deligöz kri­tisiert: »Das ist ja, was die wollen, dass die Aus­län­der zu Hause bleiben und gar nicht herkom­men.« Damit dies nicht geschieht, lädt die Linkspartei auf ihrer Home­page »alle« dazu ein, nach Bran­den­burg zu kom­men. »Keine Angst, kein Zurückweichen!«

Weil die Angst das größte Prob­lem zu sein scheint, will Bran­den­burgs Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) das »Sicher­heits­ge­fühl« von Aus­län­dern verbessern. Kein schlechter Vorschlag. Unseren aus­ländis­chen Gästen rat­en wir deshalb zu per­ma­nen­ter Auto­sug­ges­tion: Bloß keine Angst! Denn mit Neon­azis ver­hält es sich wohl wie mit Hun­den: Nur wer Angst hat, wird gebissen.

Und Angst wäre auch gar nicht nötig, schließlich gibt es hier, wie die Märkische All­ge­meine schreibt, viele, »die sich verzweifelt darum bemühen, dass ihre Heimat ein anderes Gesicht bekommt«. Ger­ade deshalb sei Heyes War­nung so ungerecht, meint der bran­den­bur­gis­che Min­is­ter­präsi­dent Matthias Platzeck (SPD), weil sie »die erhe­blichen, auch von Erfol­gen gekennze­ich­neten Bemühun­gen« der Bran­den­burg­er in Abrede stelle. Doch wo verzweifelte Bemühun­gen auch von Erfol­gen gekennze­ich­net sind, sind Mis­ser­folge lei­der nicht ganz aus­geschlossen. So gibt es noch immer eine ver­schwindend kleine Min­der­heit von Neonazis.

Doch dum­mer­weise hat ger­ade sie die Ange­wohn­heit, den ganzen Tag am Bahn­hof­skiosk herumzuhän­gen. Deshalb, liebe Gäste, emp­fiehlt es sich, trotz der ständi­gen Auto­sug­ges­tion – bloß keine Angst! – auf öffentliche Verkehrsmit­tel zu verzicht­en. Denn dort dro­ht das Gefahren­szenario A: Sie steigen aus dem Zug und ste­hen vor rund dreißig angetrunk­e­nen Recht­sex­tremen. Die zweite Lieblings­beschäf­ti­gung der kleinen Min­der­heit ist es, nachts mit aufge­motzten Autos durch die Straßen zu patrouil­lieren. Hier dro­ht das Gefahren­szenario B: Sie ste­hen mit dem Auto an der Ampel und plöt­zlich schnei­det Ihnen ein mit Glatzköpfen vollbe­set­zter VW den Weg ab. Gefahren­szenario C für flanierende Fußgänger aus­ländis­chen Ausse­hens lassen wir jet­zt mal bei­seite, um unsere Auto­sug­ges­tion nicht zu gefährden. So weit die Gefahren­prog­nose für Ost­deutsch­land. Aber natür­lich wollen wir nie­man­den stig­ma­tisieren. Sagen wir ein­fach pro­phy­lak­tisch: für ganz Deutschland.

Die Polizei kann Ihnen lei­der nicht helfen. Nicht unbe­d­ingt deswe­gen, weil es sich bei dem Anführer der lokalen Naz­ibande vielle­icht zufäl­lig um den Sohn des Polizei­haupt­meis­ters han­delt, son­dern weil, wie Schön­bohm sagt, die Möglichkeit­en der Polizei schlicht »aus­gereizt« sind. Da wir es aber nicht dulden kön­nen, dass die Neon­azis ihr Ziel erre­ichen, bit­ten wir Sie inständig: Kom­men Sie trotz­dem! Reisen Sie nicht alleine, son­dern organ­isieren Sie sich in Kampf­grup­pen. Als Basisaus­rüs­tung empfehlen wir min­destens Pick-Ups mit aufgepflanztem Maschi­nengewehr. Betreten Sie Kneipen und Dorfdiskotheken niemals unbe­waffnet. Aber Achtung: Bitte nicht gle­ich schießen! Disku­tieren Sie doch erst mal mit den Angreifern. Zeigen Sie ihnen, dass es auch ganz nette Aus­län­der gibt. Engagieren Sie sich ein biss­chen für die deutsche Zivilge­sellschaft, für mehr Tol­er­anz, für mehr Offen­heit, für wahre Fre­und­schaft! Dafür lohnt es sich doch auch, mal einen Schädel­bruch zu riskieren. 

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