Blumberg (mes) „Die Anlage ist eingefriedet und steht unter Denkmalschutz. Das Kriegsgräberfeld befindet sich beiderseits des Zugangsweges zum Obelisk. Das dahinter liegende Halbrondell ist die Liegestätte dreier großer Massengräber, jetzt mit Koniferen bewachsen.“ Die Beschreibung des Ehrenfriedhofs für Gefallene der Roten Armee in Blumberg datiert vom 27. Mai 2000. Einst konnte sie bereits von der Autobahn A 10 eingesehen werden. Heute versperren Schallschutzwand und dichtes Blattwerk der Bäume die Ansicht. Die eingezäunte Anlage, bei der es sich um eines der ersten Ehrendenkmäler, die im Berliner Umfeld nach dem Krieg errichtet wurden, handelt, macht einen ziemlich verwahrlosten Eindruck. Der Sockel ist teilweise bereits so zerfallen, dass Einsturzgefahr droht. Kürzlich fand von der Arbeitsgemeinschaft „Gedenkstätten Barnim” eine Besichtigung statt. Mit dabei auch Dagmar Enkelmann (Linkspartei), Bürgermeister Wilfried Gehrke, der stellvertretende Bauamtsleiter der Gemeinde Ahrensfelde-Blumberg Thomas Meier sowie engagierte Bürger.
Etwa 300 Gefallene, vorwiegend junge Soldaten der Roten Armee, die noch in den letzten Kriegstagen ihr Leben gaben, sind hier begraben. Auf den Bodenplatten aus Granit sind kyrillische Buchstaben eingemeißelt, die Todesdaten hauptsächlich aus den letzten Apriltagen 1945. „Wichtig ist dass die Anlage erhalten bleibt* um zu mahnen”, so Bürgermeister Gehrke.
Rund 60 000 Euro wird die Sanierung kosten, so Thomas Meier vom Bauamt der Gemeinde. Abhängig von der Baugenehmigung wird voraussichtlich im Herbst mit der Sanierung begonnen werden. Vorgesehen ist der komplette Rückbau der Anlage und die Neuerrichtung des Sockels sowie die Reinigung des Obelisken. Derzeit ist man auf der Suche nach der ehemals vorhandenen Gedenktafel, die Anfang der 90er Jahre entfernt wurde. „Wir sind sehr froh, dass wir jetzt doch schon den Bauantrag stellen konnten”, freut sich Rainer Schülke von der AG Gedenkstätten Barnim. „Junge Menschen gaben hier ihr Leben, um einen faschistischen Raubkrieg zu beenden, der Millionen Menschen entsetzliches Leid brachte. Wer weiß, wie Europa heute aussehen würde, hätte der Nationalsozialismus damals gesiegt. Sowas darf nie vergessen werden.”
Die Arbeitsgemeinschaft betreut im gesamten Landkreis Barnim insgesamt 29 Gedenkstätten.