Im havelländischen Premnitz kam es in den letzten Wochen immer wieder zu Gewaltattacken gegen Punks und Personen, die das örtliche (Neo)nazimilieu als Feinde ihres “Deutschlands” ausgemacht hatten. Seit geraumer Zeit existiert unter dem bezeichnenden Titel “Redwatch” (engl.: “den Roten auflauern”) diesbezüglich auch eine Art “Fahndungsliste” im Internet auf der 66 Personen mit Namen und Porträtfoto als so genannten “Antifaschisten” veröffentlicht und dadurch bedroht werden.
Nach dem Antifaschist_innen jedoch auf diese Seite aufmerksam machten, distanzierten sich die “Macher von Redwatch” auf der Internetpräsenz der “Nationalen Sozialisten Premnitz / Freie Kräfte Westhavelland” von der gewalttätigen Aussage ihrer Personenauflistung: “Nach Meinung der Kriminellen „AntiFa“ wird durch diese Seite versucht „antifaschistische“ Jugendliche „aufzulauern“ und zu „bedrohen“. Was mit ziemlicher Sicherheit nicht der Fall sein wird…”
Am vergangenen Wochenende wurden die auf der “Redwatch” — Seite angedeuteten Blutlachen jedoch real. Nach einer Diskoveranstaltung in Premnitz lauerten mehrere (Neo)nazis, die sich zum Teil im Gesichtsbereich vermummt hatten, einen Punk, der bei “Redwatch” als “Antifaschist” aufgelistet ist, auf und schlugen ihn derart zusammen, dass er im Gesicht und im Fußbereich mehrere Frakturen (Knochenbrüche) erlitt. Seine Begleiter wurden ebenfalls attackiert.
Trotz der Heftigkeit des Überfalls gelang es den Opfern jedoch einem der Täter die Vermummung herunterzureißen und dadurch Alexander Kneschke, einen der mutmaßlichen Betreiber der “Redwatch” Seite, zu identifizieren. Als weiterer Mittäter wurde ein 31 Jähriger Nazischläger aus Premnitz erkannt, der zur im April 2005 verbotenen Kameradschaft “Hauptvolk” gehört(e).
Siehe auch:
https://inforiot.de/artikel/redwatch-wird-blutruenstiger
und:
https://inforiot.de/artikel/visier-%E2%80%9Eanti-antifa%E2%80%9C