Die Gegner des “Bombodroms” bei Wittstock (Ostprignitz-Ruppin) haben eine Bundestagsentscheidung über den geplanten Luft-Boden-Schießplatz der Bundeswehr noch vor den geplanten Neuwahlen gefordert.
Eine Nichtbehandlung des fraktionsübergreifenden Gruppenantrages gegen die Militärpläne in der Kyritz-Ruppiner Heide könne der Bundesregierung “nur weiter schaden”, erklärte die Bürgerinitiative “Freie Heide” am Dienstag . “Wenn die Koalition wirklich die Wahlen gewinnen will, müssen vorher Taten erfolgen.”
Mit einer Pferde-Demonstration am Brandenburger Tor in Berlin am 9. Juni und der 95. Protestwanderung gegen den geplanten Luft-Boden-Schießplatz der Bundeswehr am 12. Juni in Dorf Zechlin wollen sie zugleich ihre Protestaktionen fortsetzen. Eine ursprünglich für den 11. Mai in fünf Bundestagsausschüssen, darunter dem Verteidigungsausschuss, angesetzte Beratung über das “Bombodrom” war wegen der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen auf Anfang Juni verschoben worden.
Die Bundeswehr plant auf dem 142 Quadratkilometer großen früheren sowjetischen Militärgelände jährlich bis zu 1700 Kampfübungen mit bis zu 8500 Tiefflügen. Die Gegner der Militärpläne befürchten dadurch neben Gesundheitsschäden durch Fluglärm und negativen Auswirkungen auf die Naturschutzgebiete auch nachhaltige Schäden für den Tourismus als Hauptwirtschaftszweig der Region.