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Antifaschismus

BraMM: Aller guten Dinge sind 3…

Wie auch schon bei den let­zten Spaziergän­gen der BraMM, hat sich auch zu dieses Mal die Teilnehmer_innenzahl reduziert. Dem Aufruf der von den Repub­likan­ern ges­teuerten Ver­anstal­tung fol­gten cir­ca 70 bis 80 Per­so­n­en. Obwohl BraMM sich von Men­schen, die nicht auf den Grund­festen der Demokratie ste­hen, zu dis­tanzieren ver­sucht, stell­ten Neon­azis mehr als die Hälfte der Teilnehmer_innen. So nah­men wieder NPDler_innen aus dem Raum Bad Belzig und
Prem­nitz — Rathenow teil. Auch die neon­azis­tis­che Grup­pierung „Ein Licht für Deutsch­land gegen Über­frem­dung“ war mit einem Trans­par­ent und zwei Schildern vor Ort. Des Weit­eren nah­men Per­so­n­en aus dem Umfeld der islam­feindlichen Inter­net­präsenz PI-News mit einem Trans­par­ent teil. Die Inhalte dieser sind von zahlre­ichen recht­spop­ulis­tis­chen und neon­azis­tis­chen Inhal­ten geprägt. Auch war wieder der Totschläger Sascha L. und fünf weit­ere Neon­azis aus der Havel­stadt vor Ort. Abgerun­det wurde das neon­azis­tis­che Spek­trum durch fünf bis zehn Per­so­n­en aus dem lokalen Hooli­gan­m­i­lieu. Somit wurde die selb­st geset­zte Maxime sich gegenüber von Per­so­n­en die „Krawall machen oder extrem­istis­ches Gedankengut abson­dern“ zu dis­tanzieren nicht umge­set­zt. Auch wenn in einem Rede­beitrag erwäh­nt wurde, man ste­he zum Asyl­recht, kann dies kaum als glaub­würdig gel­ten, da die meis­ten Teilnehmer_innen aus dem neon­azis­tis­chem Spek­trum kamen und „Angst“ vor ein­er fan­tasierten „Über­frem­dung“ haben. Die Veranstalter_innen geben den Neon­azis somit eine Bühne und das obwohl die Repub­likan­er sich von neon­azis­tis­chen Parteien und Grup­pen distanzieren.
Dynamis­ch­er Gegenprotest
Der Gegen­protest hat sich, eben­so wie schon eine Woche zuvor, weit­er­en­twick­elt. Nach­dem die BraMM-Spazier­er_in­nen ihren Auf­tak­tort ver­lassen hat­ten, säu­berten die Men­schen sym­bol­isch den Platz. Auch war die Stim­mung durch den Auftritt der Band Patch­work aus­ge­lassen. Die Men­schen zeigten deut­lich, dass sie auch die näch­sten Mon­tagabende bere­it sind sich gegen BraMM zu positionieren.
Dass Protest nicht nur inner­halb der polizeilichen Regeln möglich ist, zeigten cir­ca zehn entschlossene Antifaschist_innen, indem sie sich wenige Meter vor dem Spazier­gang auf die Straße set­zten. Die Polizei räumte die kurze Block­ade daraufhin mit Gewalt und drängte die Per­so­n­en in eine Neben­straße. Diese Aktion zeigt deut­lich, dass nicht alle Brandenburger_innen es weit­er hin­nehmen wer­den, dass Rassist_innen und Neon­azis durch die Havel­stadt marschieren. Wir find­en das Engage­ment der Stadt­führung und der Bürger_innen her­aus­ra­gend und wer­den auch in Zukun­ft die Aktio­nen dieser unter­stützen. Gle­ichzeit­ig möcht­en wir jedoch darauf hin­weisen, dass Protest nicht nur auf sta­tionäre Ver­anstal­tun­gen beschränkt bleiben muss son­dern so vielfältig erscheinen kann wie die Men­schen die ihn tragen.
19. Todestag von Sven Beuter
Am 20. Feb­ru­ar jährt sich zum 19. Mal der Todestag von Sven Beuter. Er gehörte in den 1990er Jahren zur alter­na­tiv­en Szene der Stadt und wurde wieder­holt Opfer von neon­azis­tis­chen Über­grif­f­en. In der Nacht vom 15. auf den 16. Feb­ru­ar traf er in der Graben­straße auf Sascha L. Nach ein­er kurzen ver­balen Auseinan­der­set­zung schlug der bul­lige Naziskin auf Sven Beuter ein und ver­let­zte ihn der­art schw­er, dass er fünf Tage später im Kranken­haus ver­starb. L. wurde zu siebenein­halb Jahren Gefäng­nis verurteilt, anschließend zog er in die Schweiz. Spätestens im Jahr 2012 er nach Deutsch­land zurück gekehrt. Sei­ther ist er wieder in der Szene aktiv und nimmt an zahlre­ichen Neon­aziver­anstal­tun­gen in der ganzen Repub­lik teil.
Anlässlich des Todestages von Sven Beuter wird es einen Gedenkspazier­gang von seinem Wohnort in der Müh­len­torstraße 13 über die Graben­straße, dem Ort des Angriffs, bis in die Havel­straße, dort find­et sich die Gedenkplat­te für Sven Beuter, geben. Tre­ff­punkt ist um 18 Uhr in der Müh­len­torstraße 13.
Nie­mand ist vergessen!

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