Auch diesen Montag fand das seit vier Wochen leidige Ritual des Spaziergangs der BraMM statt. Wieder meldete Heiko Müller von den REPs die Demonstration an. Wieder wurde hauptsächlich Islam- und Fremdenfeindlichkeit propagiert. Wieder wurde sie eigentlich viel zu stark besucht.
Dies bleiben aber nicht die einzigen Konstanten seit dem ersten Spaziergang 26. Januar. Die Teilnehmer_innenzahlen der BraMM sinken von Mal zu Mal, von ursprünglich 150 Personen waren am 16. Februar nur noch 55 übrig. Darunter wieder der Totschläger Sascha L. mit einer größeren Gruppe von Neonazis aus Brandenburg an der Havel. Des Weiteren waren wieder die beiden NPD-Politiker André Schär und Pascal Stolle mit Begleitung vor Ort. Auch nahmen wieder Menschen aus dem Umfeld der neonazistischen Kampagne „Ein Licht für Deutschland gegen Überfremdung“ teil. Insgesamt machte Neonazis mindestens 75 % der Teilnehmer_innen aus. Von einer Bewegung, die selbstbewusst „Wir sind das Volk“ skandieren kann, ist die BraMM somit weit entfernt.
Gegenkundgebungen konstant – aber gut?
Auch die Gegenkundgebung blieb konstant, zum einen mit der Durchführung, stationär und somit ab loslaufen der BraMM wirkungslos, zum anderen mit den leicht sinkenden Teilnehmer_innenzahlen seit dem ersten Spaziergang. Eigentlich doch recht Mau für eine stolze BUGA-Stadt. Eine symbolische Aktion wie letzte Woche blieb aus und ohne neue Aktionsideen wird der BraMM ab dem Moment des Loslaufens die Straße über lassen. Wie schon in der vergangenen Woche gibt es aber auch Brandenburger_innen die es nicht hinnehmen wollten, dass Rassist_innen und Neonazis die Straße widerspruchslos überlassen wird. Diesmal scheiterte ein Versuch auf die Route zu kommen an dem aggressivem Vorgehen der Einsatzhunderschaften, welche durch den Einsatz des unmittelbaren Zwangs die Strecke frei hielten. Der Versuch eine Spontanversammlung anzumelden wurde durch die Polizei ignoriert. Erst nach weiteren Diskussionen wurde Protest in Hör- und Sichtweite erlaubt.
BraMM zieht um
Für die nächsten zwei Wochen hat die BraMM ihre Spaziergänge in Fürstenwalde/Spree und Königs Wusterhausen angekündigt. Die Ursachen hierfür könnten durchaus in den sinkenden Teilnehmer_innenzahlen liegen. Trotzdem kündigte BraMM an, vielleicht in einigen Wochen wieder in der Havelstadt aufmarschieren zu wollen. Inwiefern sich BraMM in den bevorstehenden Frühling retten kann, bleibt ungewiss, denn der Hauptredner Heiko Müller hat alle seine Ämter bei den Republikanern niedergelegt. Ob es sich um Konflikte zwischen seiner BraMM-Arbeit und der REP-Arbeit handelt bleibt vorerst im Dunkeln verborgen.
Sven Beuter – Niemand ist vergessen
Am 20. Februar findet zum 19. Todestag von Sven Beuter ein Gedenkspaziergang statt. Dieser startet 18 Uhr in der Mühlentorstraße 13, führt über die Grabenstraße hin zur Havelstraße. „Nicht nur die Teilnahme des Totschlägers von Sven Beuter bei den BraMM-Spaziergängen, sondern auch die aktuelle politische Situation in Deutschland zeigt deutlich, dass Übergriffe auf Menschen, die zu einer Subkultur gehören und/oder sich politisch engagieren, sowie Menschen mit Migrationshintergrund immer öfter Opfer von neona zistisch motivierten Übergriffen werden“ so Jörg Unglaub von der AG Antifa [BRB]. Aus diesem Grund, rufen wir alle Brandenburger_innen dazu auf, sich an dem Gedenken für Sven Beuter zu beteiligen und somit ein deutliches Zeichen zu setzen.
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