(MOZ) Pritzwalk (dpa) Zwei Brandanschläge der vergangenen Tage in Pritzwalk
(Prignitz) waren nach Polizeierkenntnissen eindeutig ausländerfeindlich
motiviert und wurden von identischen Tätern verübt. Wie Polizei und
Staatsanwaltschaft am Montag mitteilten, handelt es sich bei den
Tatverdächtigen um drei Männer und eine junge Frau im Alter von 17 bis 26
Jahren aus der Prignitz sowie aus Sachsen-Anhalt. Das Amtsgericht Perleberg
erließ gegen sie Haftbefehle wegen vollendeter und versuchter Brandstiftung.
Die mutmaßlichen Täter hatten am Freitag zunächst einen Asia-Imbiss in Brand
gesteckt, der völlig ausbrannte. Außerdem versuchten sie, Feuer an einem
Döner-Imbiss in einem massiven Gebäude zu legen. Da dort zur Tatzeit
Menschen in ihren Wohnungen schliefen, hätten die Täter deren Tod zumindest
billigend in Kauf genommen und sich damit des versuchten Mordes schuldig
gemacht, hieß es bei der Staatsanwaltschaft Neuruppin. Das Amtsgericht habe
dies jedoch nicht als Haftgrund anerkannt.
Gefasst wurden die Verdächtigen dank der Videoaufzeichnung aus einer nahe
gelegenen Tankstelle, wo sie Benzin in eine Flasche gefüllt hatten. Zwei der
Tatverdächtigen sind bereits mehrfach wegen fremdenfeindlich motivierter
Straftaten vorbestraft.
Ob es einen Zusammenhang zwischen den Brandanschlägen und gewalttätigen
Auseinandersetzungen auf dem Pritzwalker Marktplatz am Wochenende gibt, war
zunächst unklar. Nach Angaben des ermittelnden Polizeipräsidiums Potsdam
gibt es dafür bisher keine Hinweise. Am Sonnabend war bei den Vorfällen
unter anderem ein 16-Jähriger geschlagen und gezwungen worden, sein Palästin
ensertuch und einen Rucksack mit der Aufschrift “Nazis raus!” öffentlich zu
verbrennen.
Der vietnamesische Betreiber des Asia-Imbisses, der 1983 als
Vertragsarbeiter in die DDR gekommen war, hatte für seinen im Freien
stehenden Imbisswagen keine Versicherung erhalten können. Die
Stadtverwaltung richtete für ihn und seine nun mittellose Familie ein
Spendenkonto bei der Sparkasse Prignitz (Konto-Nr. 1411002225, BLZ 16050101)
ein. Der durch den Brand entstandene Sachschaden wird auf rund 25 000 Euro
geschätzt.
Brandanschläge von Pritzwalk aufgeklärt
Haftbefehle gegen drei Männer erlassen / Spendenkonto für betroffenen
Imbiss-Besitzer eingerichtet
(LR) Zwei Brandanschläge der vergangenen Tage in Pritzwalk (Prignitz) waren nach
Polizeierkenntnissen eindeutig ausländerfeindlich motiviert und wurden von
identischen Tätern verübt.
Wie Polizei und Staatsanwaltschaft gestern mitteilten, handelt es sich bei
den Tatverdächtigen um drei Männer und eine junge Frau im Alter von 17 bis
26 Jahren aus der Prignitz sowie aus Sachsen-Anhalt. Das Amtsgericht
Perleberg erließ gegen sie Haftbefehle wegen vollendeter und versuchter
Brandstiftung. Die mutmaßlichen Täter hatten am Freitag zunächst einen
Asia-Imbiss in Brand gesteckt, der völlig ausbrannte.
Außerdem versuchten sie, Feuer an einem Döner-Imbiss in einem massiven
Gebäude zu legen. Da dort zur Tatzeit Menschen in ihren Wohnungen schliefen,
hätten die Täter deren Tod zumindest billigend in Kauf genommen und sich
damit des versuchten Mordes schuldig gemacht, hieß es bei der
Staatsanwaltschaft Neuruppin. Das Amtsgericht habe dies jedoch nicht als
Haftgrund anerkannt.
Gefasst wurden die Verdächtigen dank der Videoaufzeichnung aus einer nahe
gelegenen Tankstelle, wo sie Benzin in eine Flasche gefüllt hatten. Zwei der
Tatverdächtigen sind bereits mehrfach wegen fremdenfeindlich motivierter
Straftaten vorbestraft.
Ob es einen Zusammenhang zwischen den Brandanschlägen und gewalttätigen
Auseinandersetzungen auf dem Pritzwalker Marktplatz am Wochenende gibt, war
zunächst unklar. Der vietnamesische Betreiber des Asia-Imbisses, der 1983
als Vertragsarbeiter in die DDR gekommen war, hatte für seinen im Freien
stehenden Imbisswagen keine Versicherung erhalten können.
Die Stadtverwaltung richtete für ihn und seine nun mittellose Familie ein
Spendenkonto bei der Sparkasse Prignitz (Konto-Nr. 1411002225, BLZ 16050101)
ein.
Der durch den Brand entstandene Sachschaden wird auf rund 25 000 Euro
geschätzt.