(BM) Potsdam/Hennigsdorf — Der nach einem Brandanschlag auf einen türkischen
Imbissbetrieb in Hennigsdorf (Oberhavel) mit Haftbefehl gesuchte Neonazi
Karsten G. hat sich der Polizei gestellt. Der 26-Jährige sei am Samstagabend
mit einem Koffer bei der Polizeiwache in Hennigsdorf erschienen, teilte der
stellvertretende Sprecher des Innenministeriums, Wolfgang Brandt, gestern
mit.
Der Ex-Chef der 1997 verbotenen rechtsextremistischen “Kameradschaft
Oberhavel” wurde wegen versuchten Mordes und versuchter schwerer
Brandstiftung seit vergangenem Donnerstag per Zielfahndung gesucht.
Bei dem Anschlag am Mittwochabend hatte der Täter versucht, zwei Brandsätze
in das Innere des Imbissbetriebes zu schleudern. Beide prallten aber ab und
brannten auf der Straße aus. Von den fünf Menschen, die sich zu diesem
Zeitpunkt im Imbiss aufhielten, wurde niemand verletzt. Es entstand geringer
Sachschaden.
Die Personalien des einschlägig bekannten Neonazis waren bereits am
Nachmittag in dem Imbiss aufgenommen worden. Dort hatte der 26-Jährige
randaliert und einen Gast mit einem Faustschlag attackiert. Der Wirt setzte
den Mann daraufhin vor die Türe und rief die Polizei. Als der Neonazi am
Abend mit zwei Brandflaschen wiederkam, wurde er von Gästen sofort wieder
erkannt.
Hennigsdorf: Fahndung nach Brandanschlag erfolgreich
(MAZ) Nach dem Brandanschlag am vergangenen Mittwochabend auf einen türkischen
Imbissstand in Hennigsdorf konnte die Ermittlungsgruppe der Polizei ihre
Fahndungsmaßnahmen nach dem dringend Tatverdächtigen erfolgreich beenden.
Vor dem unmittelbar bevorstehenden Zugriff der Polizei, stellte sich der
gesuchte Tatverdächtige Karsten Giese selbst. Das Amtsgericht Oranienburg
hat Haftbefehl wegen versuchten Mordes und versuchter schwerer Brandstiftung
erlassen. Bei dem verhafteten Karsten Giese handelt es sich um den
ehemaligen Vorsitzenden der im August 1997 durch den brandenburgischen
Innenminister verbotenen rechtsextremistischen Organisation “Kameradschaft
Oberhavel”.Der Potsdamer Polizeipräsident Bruno Küpper bedankte sich für das
Engagement der Bürger, die mit ihren Hinweisen zur Aufklärung dieser
menschenverachtenden Straftat beigetragen haben und zeigte sich zufrieden
über den schnellen Fahndungserfolg der Beamten.