GentechnikgegnerInnen
aus Berlin und Brandenburg demonstrierten am Dienstag den 31. Januar
auf einem Feld bei Strausberg gegen den Anbau von Genmais in
Brandenburg. Ein riesiger Maiskolben sorgte dafür, dass die Aktion
nicht zu übersehen war. Auf dem Feld beim Strausberger Ortsteil
Ruhlsdorf plant der Geschäftsführer der „Hohensteiner
Landfarm“ Jörg
Piprek den Anbau von Genmais. Insgesamt 4 Felder mit insgesamt 20
Hektar Fläche hat Piprek ins Standortregister eintragen lassen. Die
Felder liegen im Naturpark „Märkische Schweiz“, in einem
€päischen
Vogelschutzgebiet und in unmittelbarer Nähe zu einem Naturschutzgebiet
und den Feldern eines Ökobauern.
„Mit dieser Aktion haben wir die Menschen der Umgebung auf den
geplanten Anbau von Genmais hingewiesen“ sagt Thomas Janoschka,
Sprecher des Aktionsbündnisses für eine gentechnikfreie Landwirtschaft
in Berlin und Brandenburg, „die Menschen haben ein Recht darauf zu
erfahren, wo der Genmais wachsen soll.“ Detailgenaue Karten werden in
der nächsten Woche auf der Internetseite des “Barnimer Aktionsbündnis
gegen Gentechnik” veröffentlicht (www.dosto.de/gengruppe/region/).
Begleitet wurde die Aktion von einem Fernsehteam der ARD. Von
besonderem Interesse war hierbei die „Bantam“-Mais-Kampagne. Bundesweit
soll in diesem Frühjahr an 100.000 Orten gentechnikfreier Süßmais der
Sorte „Golden Bantam“ gesät werden — für gentechnikfreie
Landwirtschaft, Saatguterzeugung und Kulturpflanzenvielfalt. Auch in
unmittelbarer Nähe zu geplanten Genmaisfeldern wird „Golden Bantam“
angepflanzt werden. Sollte es hierbei zu Auskreuzungen des Genmaises
kommen, sind die Genmaisanbauer zu Schadenersatzzahlungen verpflichtet.
Im Standortregister des Bundesamtes für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit (BVL) waren bis zum 31. Januar etwa 860 Hektar
an 39 verschiedenen Brandenburger Standorten angemeldet. Brandenburg
nähme somit wie im vergangenen Jahr die traurige Spitzenreiterrolle im
bundesweiten Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen ein.
Das Aktionsbündnis für eine gentechnikfreie Landwirtschaft in Berlin
und Brandenburg (aglbb) setzt sich für den Erhalt der gentechnikfreien
Landwirtschaft ein. Im Aktionsbündnis haben sich über 40 Organisationen
und Unternehmen zusammengeschlossen. Es unterstützt Bäuerinnen und
Bauern bei der Gründung gentechnikfreier Regionen.