Mit Gedenkfeiern und Kranzniederlegungen haben rund 1000 Menschen am Sonntag in Brandenburg an die Befreiung der Häftlinge aus den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Ravensbrück erinnert.
Oranienburg — “Gedenkstätten sind auch Orte der Lehre”, sagte der stellvertretende Ministerpräsident Ulrich Junghanns bei der zentralen Gedenkveranstaltung. “Unser aller Verantwortung ist es, die Erinnerung an die menschenverachtenden Verbrechen der Nationalsozialisten und die Millionen Opfer des systematischen Völkermordes für immer zu wahren”, sagte Brandenburgs stellvertretender Ministerpräsident Ulrich Junghanns (CDU) beim zentralen Gedenken an der einstigen Tötungsstätte “Station Z” in der Gedenkstätte Sachsenhausen bei Berlin. “Nur so werden wir verhindern, dass sich solche Verbrechen wiederholen können.”
In der Gedenkstätte für das einstige Frauen-KZ Ravensbrück mahnte auch Kulturministerin Johanna Wanka (CDU), die Gräuel der Nazizeit dürften niemals in Vergessenheit geraten. Die Erfahrungen der Geschichte müssten im deutschen und €päischen Gedächtnis bewahrt und im politischen Handeln lebendig werden.
Ende April 1945 hatten sowjetische und polnische Soldaten die Konzentrationslager Sachsenhausen und Ravensbrück im heutigen Land Brandenburg erreicht, wo die SS insgesamt 6000 meist kranke Häftlinge zurückgelassen hatte. Wanka zitierte die bewegenden Worte einer damals befreiten Luxemburgerin: “Endlich nicht mehr die glatt rasierten Köpfe sehen, alle Ungerechtigkeiten, alle Verbrechen, nicht mehr neben Wagen laufen müssen, auf denen Leichen aller Altersgruppen aufgetürmt sind.”
Der Präsident des Internationalen Sachsenhausen-Komitees, Pierre Gouffault, mahnte vor rund 500 Gästen in Sachsenhausen eine bessere finanzielle Ausstattung der Gedenkstätte an. Er kritisierte die “anscheinend zunehmende Vormachtstellung der Politiker” über Entscheidungen des internationalen Beirats der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten.