Potsdam (ddp-lbg). Brandenburg lässt als erstes Bundesland die Auswirkungen des polizeilichen Videoüberwachung wissenschaftlich überprüfen. Koordiniert durch die Fachhochschule der Polizei werden mehrere wissenschaftliche Institute in einer Langzeitstudie bis 2005 den Videoüberwachung unter betriebswirtschaftlichen, kriminologisch-soziologischen und juristischen Aspekten bewerten, sagte ein Sprecher des Innenministeriums am Mittwoch in Potsdam. Zu der Untersuchung gehören auch Bürgerbefragungen. Zudem werden ausgewählte Vergleichsstandorte ohne Videoschutz eingebunden.
«Die Ergebnisse werden wichtige Impulse für die Entscheidung über die dauerhafte Errichtung des Videoschutzes nicht nur in Brandenburg haben», betonte Innenminister Jörg Schönbohm (CDU). Brandenburg sei damit Vorreiter und beschreite neue Wege in der Prävention und Strafverfolgung.
Mit dem Forschungsprojekt wird auch ein Landtagsbeschluss umgesetzt. Das Parlament hatte zur fünfjährigen Erprobungsphase des Videoschutzes eine unabhängige, wissenschaftliche Begleitforschung gesetzlich verankert. Forschungsobjekte sind Bernau, Erkner, Potsdam und Rathenow. Dort waren zwischen dem 9. November 2001 und dem 12. Februar dieses Jahres die ersten Videoüberwachungsanlagen in Brandenburg installiert worden.
Die ersten Erfahrungen an den vier Standorten sind nach Angaben des Innenministeriums positiv. «Die Kriminalität ist stark zurückgegangen, zum Teil um mehr als 50 Prozent», unterstrich Schönbohm. Zahlreiche Tatverdächtige seien dank der Videosysteme auf frischer Tat gestellt worden.
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