Brandenburger fühlen sich nicht gut beschützt
ddp Potsdam — Viele Brandenburger fühlen sich in der Mark unsicher. Laut einer am Sonntag veröffentlichten Emnid-Umfrage im Auftrag des Nachrichtenmagazins «Focus» sehen sich nur 60 Prozent der Befragten gut beschützt. Die Forscher interviewten 7000 Bürger in 16 Bundesländern und den 15 größten Städten zu ihrem Sicherheitsgefühl und dem Image der deutschen Polizei. Die Bayern sehen sich im Ländervergleich gut beschützt: 84 Prozent der Befragten gaben an, sich «sehr sicher» oder «sicher» fühlen. Am schlechtesten schnitt Bremen ab. Dort sah sich nur gut jeder Zweite (54 Prozent) beschützt.
Das mäßige Abschneiden seines Landes sei für Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) keine Überraschung, heißt es im «Focus». Von der langen EU-Außengrenze gehe ein «gewisser krimineller Druck» auf Brandenburg aus, sagte der Minister dem Blatt. «Wir kämpfen hier gegen einen geographisch bedingten Kriminalitätsimport. Unser Land wird als Tatland missbraucht», fügte er hinzu.
Bei der Umfrage wurde auch das allgemeine Ansehen der Polizei in den einzelnen Bundesländern erfragt. Bewertet wurde unter anderem die Zufriedenheit mit der Präsenz, der Erreichbarkeit und der Zuverlässigkeit der Polizei. Zudem erhoben die Forscher Daten zur empfundenen Bedrohung etwa durch Wohnungseinbruch, Autodiebstahl, Straßenraub und Sexualverbrechen. Insgesamt schnitten die Brandenburger Beamten mittelmäßig ab: lediglich 44 Prozent der Befragten gaben an, zufrieden zu sein (Bayern 64 Prozent).
Im Ländervergleich gaben die Märker den Beamten allerdings beim Thema Fachkompetenz die schlechtesten Noten: 15 Prozent der Befragten bewerteten sie als schlecht, Hessen schnitt hier mit fünf Prozent am besten ab. Auch die Schnelligkeit der Polizisten ließ vergleichsweise zu wünschen übrig. 15 Prozent der Brandenburger gaben schlechte Noten.