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Antifaschismus

Brandenburger NPD will Freiwillige Feuerwehren ‘unterwandern’

INFORIOT Mit ein­er neuen Kam­pagne will die NPD in Bran­den­burg die Frei­willige Feuer­wehr ‘unter­wan­dern’. Auf ihrer Face­book-Seite fordert die NPD ihre Anhän­gerIn­nen und Sym­pa­thisan­tInnen auf, sich aktiv in den Frei­willi­gen Feuer­wehren des Lan­des zu engagieren. Mit der Kam­pagne erhofft sich die Recht­saußen-Partei eine Ver­tiefung regionaler Ver­ankerung und Akzep­tanz in diesem äußerst ange­se­henen Bere­ich des Ehrenamts.
Der Anstoß der Kam­pagne ging dabei offen­bar von dem Kreisver­band Ober­hav­el aus. Nach eige­nen Bericht­en sollen erste Fly­er im Land­kreis verteilt wor­den sein. Weit­ere Verteilun­gen im gesamten Land sollen fol­gen. In ein­er Videobotschaft, wie auch anderen Fotos, wirbt der Vel­tener NPD-Stadtverord­nete Robert Wolin­s­ki für den Ein­tritt in die Frei­willige Feuerwehr.

Screenshot: Facebook.
Screen­shot: Facebook.

Nazi-Prob­lem bei der Bran­den­burg­er Feuerwehr?
Dass die NPD in den Feuer­wehren ein Betä­ti­gungs- und Rekru­tierungs­feld sieht, ist nicht neu. Bere­its in der Ver­gan­gen­heit häuften sich Berichte über extrem rechte Ten­den­zen inner­halb der Feuer­wehren in Bran­den­burg und Verbindun­gen zu organ­isierten Struk­turen. Im Sep­tem­ber 2015 sorgte ein Vor­fall an der Lan­des­feuer­wehrschule in Eisen­hüt­ten­stadt für einen größeren Skan­dal. Berufs­feuer­wehrleute sollen auf ein­er Feier am Rande eines Grundlehrgangs „Sieg Heil“ gerufen und Musik mit neon­azis­tis­chen Inhal­ten abge­spielt haben.
In einem Fall fungierte der NPD-nahe Maik Neu­ber, eben­falls im Herb­st 2015, als Anmelder der Vel­tener „Abendspaziergänge“ und engagiert sich gle­ichzeit­ig bei der Frei­willi­gen Feuer­wehr in Oberkrämer/Marwitz (Kreis Ober­hav­el). Nach­dem die Pots­damer Neusten Nachricht­en diese Verbindung aufgedeckt hat­ten, posi­tion­ierte sich Ober­havels Kreis­brand­meis­ter Frank Kliem auf der Seite der Nazi-Geg­n­er_in­nen, nahm jedoch die Feuer­wehren im Kreis in Schutz vor Pauschalverurteilun­gen. In der Frei­willi­gen Feuer­wehr von Mar­witz blieb eine entsprechende Reak­tion aus. So sei die „Gesin­nung“ Neu­bers in der Feuer­wehr lange bekan­nt gewe­sen. Bis heute wird Neu­ber auf der Web­seite der Frei­willi­gen Feuer­wehr Oberkrämer/Marwitz als Ober­feuer­wehrmann aufgelistet.
Screenshot: Maik Neuber auf der Seite der Freiwilligen Feuerwehr Marwitz.
Screen­shot: Maik Neu­ber auf der Seite der Frei­willi­gen Feuer­wehr Marwitz.

In einem anderen Fall deck­ten antifaschis­tis­che Recherchen Verbindun­gen der Frei­willi­gen Feuer­wehr in Pots­dam-Fahrland auf. Organ­isierte Neon­azis fungierten als „Grup­pen­leit­er“, was sie dazu berechtigt mit Kindern und Jugendlichen zu arbeit­en. So soll der Neon­azi Paul Ender­ling als „Jugend­wart“ sowie „Haupt­feuer­wehrmann“ und Sascha Li. als „Löschmeis­ter“ der Frei­willi­gen Feuer­wehr Fahrland tätig gewe­sen sein.

Eine Antwort auf „Brandenburger NPD will Freiwillige Feuerwehren ‘unterwandern’“

Im NPD-Kreisver­band LOS gab es in der Ver­gan­gen­heit auch Verbindun­gen zur Frei­willi­gen Feuer­wehr: “Die ehe­ma­lige Lebens­ge­fährtin von Klaus Beier, Nadine Müller, 2010 Delegierte ihres Kreisver­ban­des beim Lan­desparteitag, war zwis­chen­zeitlich als Presse­wartin beim Kre­is­feuer­wehrver­band Oder-Spree aktiv.” (Sep­tem­ber 2014, https://recherchegruppeffo.noblogs.org/post/2014/09/09/der-npd-kreisverband-oderland-im-spagat-zwischen-buergernaehe-und-radikalitaet-sommer-2014/)

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