Kategorien
Antifaschismus

Brandenburger Sitten in Berlin: Hitlergruß in der Disko, dann “Bordsteinkick” gegen Linken

(Quelle Indy­media: “Friedrichshain­er Bor­d­stein­kick: Neue Infos”, Namen und Bilder hier anonymisiert) Seit dem bru­tal­en Über­fall mit soge­nan­ntem „Bor­d­stein­kick“ (bekan­nt aus dem „Kinofilm Amer­i­can His­to­ry X“) am 12. Juli in Friedrichshain ver­sucht das Berlin­er LKA mit aller Macht die Tat zu rel­a­tivieren, zu ent­poli­tisieren und den ver­let­zten AntifaschistIn­nen eine Mitschuld an dem Geschehen zu geben. Ein Polizeis­prech­er ver­mutete in der Abend­schau auf rbb gar ein „good night white pride“-Logo habe zu dem Bor­d­stein­kick provoziert und die Tat mit verur­sacht. Es kam zu Haus­durch­suchun­gen und Ver­haf­tun­gen bei Antifas und Zeu­gen, von den beteiligten Neon­azis ist hinge­gen wenig zu hören. Obwohl allein deren Aus­sagen für die Ermit­tlun­gen der Berlin­er LKA gegen die linken Jun­gendlichen her­hal­ten müssen.

 

Wir stellen fest:

- Die ver­hafteten Täter gehören zu ein­er Neon­azi­gang die seit Jahren in Königs Wuster­hausen und Umge­bung gewalt­tätig agiert, sich selb­st als hun­dert­prozentige Neon­azis und Ras­sis­ten begreifen und in der Ver­gan­gen­heit immer wieder grund­los ihre Opfer attackierten.

Ein Blick in die ein­schlägi­gen sozialen Inter­net-Net­zw­erke belegt zudem:
- Diese Gruppe verkehrte regelmäßig mit anderen Berlin-Bran­den­burg­er Neon­azis in der Friedrichshain­er Diskothek „Jeton“. Hier kon­nten sie offen Neon­azi-T-Shirts zur Schau stellen und sich gegen­seit­ig mit dem Hit­ler­gruß fotografieren.

Wir wis­sen: Immer wieder grif­f­en Neon­azis nach oder vor dem Jeton-Besuch Linke, Nicht­deutsche oder Homo­sex­uelle an. Auch die Berlin­er Neon­azis Alexan­der Basil, David Gudra und Chris­t­ian W. standen erst kür­zlich für einen solchen Über­fall in Berlin vor Gericht. 

- Auch am Tattag war die Täter­gruppe mit anderen Neon­azis im bzw. vor der Diskothek Jeton. Nicht nur in der offiziellen Jeton­fo­to­gal­lerie find­en sich bekan­nte KWer Neon­azis. Par­ty­bilder bele­gen ein­deutig, kurz vor der Tat hiel­ten sich u.a. Oliv­er K. vor und im Jeton auf, Mar­cel B. sass vor dem Jeton und zeigte Pas­san­ten den Hitlergruß.

- Mar­cel B. fiel bere­its 2003 durch neon­azis­tis­che Aktiv­itäten auf. In Mit­ten­walde schmierte er Hak­enkreuze und “SKIN HASS” an eine Grund­schule. An sein­er Schule in Bestensee ließ er die Neon­azi-CD “Ziller­taler Türken­jäger” kursieren. 

Von ein­er Spon­tan­tat extrem­istis­ch­er Jugendge­walt zu sprechen ist ein Skan­dal, dass Jeton war zu kein­er Zeit zu Unrecht im Fokus von AntifaschistIn­nen. Bekan­nte Neon­azis kön­nen hier seit Jahren offen auftreten, ihre Freizeit ver­brin­gen und sich ver­net­zen. Berichte von Austeigern aus der Neon­azi-Szene und Beobach­tun­gen von Szeneken­nern haben das mehrfach belegt. Die aktuell vor­liegen­den Fotos zeigen die Tat­beteiligten kurz vor der Tat u.a. mit Hit­ler­gruß vor dem Jeton. Die gegen­teili­gen Beteuerun­gen des Jeton Betreibers Ron­ny Berkhan in sein­er Stel­lung­nahme unter http://www.jeton-berlin.de/ zeu­gen besten­falls von man­gel­n­dem Prob­lem­be­wusst­sein oder poli­tis­ch­er Naivität. 
Eines ist beim Durch­forsten der ein­schlägi­gen Fre­un­deslis­ten, Gäste­büch­er, Foto­gal­le­rien etc. auf­fäl­lig genug: 
- Alle Beteiligten verbindet der Kult um den Film „Amer­i­can His­to­ry X“, welchem der Bor­d­stein­kick entlehnt ist. Er ist selb­st­ge­nan­nter Lieblings­film, das Motiv find­et sich als Film­poster an der Zim­mer­wand, als Handy­bild­chen, Avatar oder Bild­schirm­schon­er immer wieder. Der Bor­d­stein­kick war mit Sicher­heit Teil der eige­nen Neon­azi-Iden­tität und keine spon­tane Tat, die durch ein beliebtes Antifal­o­go verur­sacht wurde. 
Wer die üblichen ras­sis­tis­chen Stan­dart­pass­wörter der Neon­aziszene ken­nt stößt im Netz bei den Tat­beteiligten bzw. deren direk­tem Umfeld auf Bilder­samm­lun­gen die einiges erah­nen lassen: Gewalt­strotzende und men­schen­ver­ach­t­ende Bild­chen gegen Linke, Far­bige und Juden, Rassen­hass, Huldigung von NS-Ver­brechen und gemein­sames Posieren mit Maschi­nengewehren und anderen schw­eren Waf­fen, Hit­ler­grüße, Neon­azidemos, Konz­erte und jede Menge „white trash“. 

Für einen entschlosse­nen Antifaschis­mus – auf die eigene Kraft ver­trauen.
Kein Ver­trauen in das Berlin­er LKA und den Berlin­er Gefälligkeitsjournalismus.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Inforiot