Im Kampf gegen die Verbreitung rechtsextremistischer Musik hat Brandenburgs Verfassungsschutz eine Umtauschaktion gestartet. Wer eine CD mit Hassmusik in die Hand gedrückt bekommt, kann sie an den Verfassungsschutz schicken (Ministerium des Innern, Abteilung V, Henning-von-Tresckow-Straße 9–13, 14467 Potsdam). Im Gegenzug erhält jeder Einsender einer CD mit rechtsextremistischen Titeln den Sampler ‚Musik gegen rechts’ und die DVD ‚Hörbar tolerant’. „Jede einzelne, aus dem Verkehr gezogene CD entzieht der rechtsextremistischen Propaganda ein Stück Boden“, betonte Innenminister Jörg Schönbohm.
Er wies auf das erhebliche Gefährdungspotenzial gerade für Kinder und Jugendliche durch rechtsextremistische Musik hin. „Zuerst werden über die Musik die Gefühle angesprochen. Die Werbung für rechtsextremistische Inhalte wird gut verpackt mitgeliefert. Wenn die Einstiegsdroge Musik erst einmal wirkt, ist es für manche jungen Menschen leider nur noch ein kleiner Schritt bis in die Szene. Dem müssen alle, die Verantwortung für Kinder und Jugendliche tragen, konsequent entgegentreten. Die CD-Umtauschaktion ist ein Beitrag dazu.“ Die NPD versucht gegenwärtig im gegenwärtigen Bundestagswahlkampf verstärkt — wie schon in den Wahlkämpfen in Sachsen und Schleswig-Holstein — die Verteilung einer eigens produzierten Musik-CD als Köder für junge Leute einzusetzen.
Die Tausch-CD ‚Musik gegen rechts’ wurde vom Verein ‚Brandenburg gegen rechts!’ initiiert. 13 Solisten und Bands, darunter ‚Silbermond’, ‚Rosenstolz’, Jeanette Biedermann, ‚City’ und ‚Söhne Mannheims’, haben unentgeltlich an der Produktion der CD mitgewirkt.
Wichtige Informationen zum Thema Extremismus sind im Internet zu finden unter www.verfassungsschutz-brandenburg.de