“Wenn die Glatzen an der Ecke stehn. Die verborgenen Regeln des öffentlichen Raums”
Unter diesem Titel ist jetzt eine Broschüre erschienen, die sich mit den Auswirkungen rechtsradikaler Gewalt auf den öffentlichen Raum befaßt und Gegenstrategien aufzeigt. In den letzten Jahren haben die unzähligen rechtsradikalen Vorfälle in Deutschland vielerorts zu einer dauerhaften Veränderung des öffentlichen Raums geführt. Zwischen Tätern, Opfern und Unbeteiligten haben sich Verhaltensmuster ausgebildet, die die Freiheit der möglichen Opfer massiv einschränken.
Ein Seminar an der BTU Cottbus im Studiengang Architektur unter Leitung von Gastprofessor Philipp Oswalt hat diese Ereignisse exemplarisch in der Stadt Cottbus für das Jahr 2000 untersucht, um nachzuvollziehen, wie sich solche Verhaltensweisen ausbilden, welche Auswirkungen sie auf den Raum und seine Benutzung haben und wie solche unbewussten Strukturen verändert werden können. Nach einer ausführlichen Analyse schloss das Seminar mit zwei Interventionen in Cottbus-Sachsendorf ab, die Perspektiven für einen anderen Umgang mit öffentlichem Raum aufzeigen und in der Broschüre dokumentiert sind. Ebenso werden konkrete Handlungsratschläge in Konfliktsituationen sowie Kontaktadressen für Hilfe und Mitarbeit gegeben. Der analytische Teil der Broschüre umfasst eine Cottbusser Chronik für das Jahr 2000 mit über 100 rechtsradikalen Vorkommnissen, die Ergebnisse einer Befragung von 60 Bürgern über Ihre Ängste im öffentlichen Raum sowie mehrere Aufsätze, die sich mit Fragen des öffentlichen Raums und rechtsradikaler Gewalt befassen. Die Broschüre entstand in Zusammenarbeit mit der Anlaufstelle für Opfer rechtsextremer Gewalt und wurde von der Landeszentrale für politische Bildung Brandenburg finanziert.
Sie ist gegen Einsendung eines adressierten und mit 0,77 Euro frankierten Rückumschlags (DIN C5 mit der Aufschrift Büchersendung) erhältlich bei unten genannter Adresse.
Anlaufstelle für Opfer rechtsextremer Gewalt e.V.
Parzellenstraße 79
03046 Cottbus
Fon: 0172/7585772
Fax: 0721/151221837
E‑Mail: aforg@gmx.net