INFORIOT Die antifaschistische “Initiative gegen das Heldengedenken in Halbe” hat aktuell eine Broschüre
veröffentlicht, in der Hintergrund-Artikel über den Waldfriedhof in Halbe und dessen Anziehungskraft auf die
bundesweite Neonaziszene enthalten sind. Auch diesen Jahr wollen Neonazis im November ein “Heldengedenken” für
die rund 22.000 Nazi-soldaten abhalten, die in den letzten Tagen des zweiten Weltkriegs rund um Halbe nicht
kapitulieren wollten und in der Folge von der Roten Armee aufgerieben wurden. Von antifaschistischer Seite sind
Proteste gegen das Nazigedenken in Planung.
An dieser Stelle bieten wir die 24-seitige Broschüre zum Download an — einmal das komplette Heft und dazu die
Artikel als Einzeldateien. Kontakt zu den AutorInnen kann über die Webseite www.redhalbe.de.vu aufgenommen werden, die in den nächsten Wochen wieder
online geht.
Downloads
Das ganze Heft als PDF-Datei (rund 750 Kilobyte) gibt es hier: Download.
Die Themen der einzelnen Artikel werden im folgenden vorgestellt und die Texte ebenfalls als PDF-Dateien
bereitgestellt.
Gegen das Heldengedenken
… eine Informationsbroschüre
Anfang der 90er Jahre, nach Öffnung der Mauer, wurde der Waldfriedhof in Halbe bei Berlin zu einem Wallfahrtsort
von alten und neuen Nazis. Höhepunkte waren dabei die Aufmärsche zum so genannten »Volkstrauertag« 1990 und 1991
mit mehreren tausend Neonazis und Altnazis. Erschreckt durch die hohe Zahl marschierender Rechtsextremisten und
ihrem martialischen Auftreten verbot in den folgenden Jahren die Versammlungsbehörde das »Heldengedenken« in
Halbe. Download
Halbe: Grab für die Verteidiger des Nationalsozialismus
»Deutsche Soldaten! Stellt den Widerstand ein. Rettet
eurer Leben für euch, eure Angehörigen, für euer Volk!« Der deutsche Kommunist und Freiwillige
der Roten Armee Stefan Doernberg rief dies in der Nacht vom 15. zum 16. April 1945 immer wieder durch die
Lautsprecher einer Propagandaabteilung der Roten Armee, die auf dem sowjetischen Brückenkopf vor den Seelower
Höhen lag. Download
Halbe wieder auf dem Weg zum neonazistischen Wallfahrtsort?
Am 15.11.2003 ist es dem neonazistischen Spektrum der »Freien Nationalisten« und diverser »Kameradschaften«
gelungen, in Halbe den Mythos »Heldengedenken« nach 12 Jahren mit einem sogenannten Trauermarsch wieder aufleben
zu lassen. Download
»Es hat mich unglaublich erniedrigt«
Auf dem Waldfriedhof in Halbe liegen neben den 22.000 deutschen Soldaten, die im Kessel von Halbe
starben, auch 57 Opfer faschistischer deutscher Militärjustiz – Wehrmachtsdeserteure. Ludwig Baumann ist selbst
1942 desertiert. Er kommt jedes Jahr nach Halbe, um der ermordeten Deserteure zu gedenken. Ein Interview. Download
Nazis in Halbe Anfang der 90er
Schon kurz nach der Wende wurde Halbe zum Wallfahrtsort der Neonazi–Szene. Schon zu DDR Zeiten verbrachten
ostdeutsche Neonazis ihre Wochenenden damit, in der Region um Halbe nach Waffen und alten Orden zu buddeln. Nach
der so genannten Wiedervereinigung dienten alte Bunker in der Region als Orte für Wehrsportübungen ost- und
westdeutscher Nazis. Am Volkstrauertag 1990 und 1991 trat die in Ostdeutschland boomende und organisatorisch
gestärkte Nazi-Szene erstmalig auf, um den, wie sie es nennen, »Helden der Waffen-SS« zu huldigen. Download
Chronologie
Rechtsextreme Aktivitäten und Gewalttaten im Landkreis Dahme–Spreewald — ein Auszug. Download
Menschen ohne Geschichte?
1954 wurden 37 ZwangsarbeiterInnen vermutlich auf Anordnung der Behörden vom Friedhof Teupitz auf den
Waldfriedhof in Halbe verlegt. Dadurch liegen nun ZwangsarbeiterInnen als Opfer vom Nationalsozialismus
auf dem gleichen Friedhof wie die Täter! Download
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. und der Volkstrauertag
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. (VDK) versucht sich in moderater Form als eine
friedensstiftende Organisation mit humanitärem Auftrag darzustellen, die sich um die Pflege der Gräber der Opfer
von »Krieg und Gewaltherrschaft« kümmert. Download
Halbe Kesseltour 2004
Am 9. Mai 2004, dem Tag des Sieges über den Hitler–Faschismus, unternahmen Antifaschistinnen und Antifaschisten
aus Berlin und Brandenburg einen kleinen Ausflug ins Berliner Umland. Download
Aktuell aufgedeckt: Anti–Antifa — Sektion Potsdam
Aus aktuellem Anlaß und zum Schutz für alle, die von Neonazis ins Visier genommen werden könnten,
veröffentlichen wir an dieser Stelle einen gekürzten Artikel mit freundlicher Genehmigung der Redaktion des
Antifaschistischen Infoblatts. Der vollständige Artikel ist in der Ausgabe Nr. 62 des Infoblatts nachzulesen. Download
Stop Thor Steinar
Immer nehr Neonazis suchen sich neue, diskretere und modischere Kleidungsstile. Eine Nazimarke auf dem Weg in
die Mitte? Download
Impressum
Die presserechtliche Verantwortung für die Broschüre ist auf der zweiten Seite der Broschüre einzusehen:
V.i.S.d.P. M. Müller, Bahnhofstr. 98, 12305 Berlin