Lübben. Von vielen Seiten ist das Thema «Rechtsextremismus in Brandenburg» am Donnerstagabend im Lübbener Landratsamt beleuchtet worden.
Zur Vorstellung des gleichnamigen Buches saßen engagierte Einwohner, Politiker und Verwaltungsfachleute auf dem Podium und umrissen mit ihren Vorträgen das inhaltliche Spektrum des Buches. Der Kreistagssaal, vorsorglich mit zusätzlichen Stühlen ausgerüstet, hatte sich etwa zur Hälfte mit interessierten Gästen gefüllt.
Gideon Botsch, einer der Herausgeber des Sammelbands mit 40 Artikeln von 50 Autoren, umriss, was unter Rechtsextremismus verstanden wird und wie sich die DVU, die NPD und ihre Anhänger in den vergangenen Jahren entwickelt haben. Er beschrieb die Kursänderung des «Flaggschiffs» NPD, die sich seit einiger Zeit gewaltbereiten Rechtsextremisten geöffnet habe. Auf die Unzufriedenheit vieler Menschen in den berlinfernen Landesteilen, die einige von ihnen in den Rechtsextremismus bringe, wies Landtagsabgeordnete Sylvia Lehmann (SPD) hin. Sie berichtete aus dem Landtag, dass die DVU-Botschaften im Vorfeld der Kommunalwahl 2008 härter und aggressiver würden, was Botsch gleichfalls bestätigte.
Vize-Landrat Stephan Loge (SPD) sprach in einem Kurzvortrag über die Möglichkeiten der Verwaltung, Rechtsextremen ihre Treffpunkte zu entziehen. Pfarrer Ernst-Günther Heide gab als Mitglied des Lübbener Forums einen Überblick über dessen Entwicklung.
Das Buch „Rechtsextremismus in Brandenburg“ im Verlag für Berlin-Brandenburg, ISBN-Nummer 978–3‑86650–640‑4, hat 455 Seiten und kostet 19,80 Euro.