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Bürger wollen Farbe bekennen

Pots­dam - Das Bünd­nis gegen die recht­sradikale Demon­stra­tion, die am 30. Okto­ber durch die Pots­damer Innen­stadt führen soll, nimmt konkrete For­men an. Auf ein­er Pressekon­ferenz in der Stadt- und Lan­des­bib­lio­thek stellte gestern die Beige­ord­nete für Soziales Elona Müller die Pla­nun­gen der Pro­jek­t­gruppe für eine Gegen­demon­stra­tion vor. Ziel sei es, unter dem Mot­to “Pots­dam beken­nt Farbe” möglichst viele Bürg­er auf die Straße zu brin­gen, um ein Zeichen gegen braune Parolen und recht­es Gedankengut zu set­zen, sagte Müller. Wichtig­stes Anliegen des bre­it gefächerten Bünd­niss­es sei die Gewalt­frei­heit, anson­sten spiele man den Recht­en in die Hände. Deshalb werde es keine direk­te Kon­fronta­tion mit den recht­en Demon­stran­ten geben.

Die vom Ham­burg­er Neon­azi Chris­t­ian Worch organ­isierte Kundge­bung soll ab 12 Uhr vom Haupt­bahn­hof über die Bre­ite Straße zum Bran­den­burg­er Tor und zurück zum Bahn­hof führen.

Das Pots­damer Bünd­nis wird sich um 12.30 Uhr auf dem Platz der Ein­heit tre­f­fen. und eine “Teil­strecke des von den Neon­azis genutzten Weges zurück­le­gen, um deut­lich zu machen, dass wir hier kein faschis­tis­ches Gedankengut dulden”, heißt es in dem Bürg­er­aufruf der Organ­isatoren. Man werde den Neon­azis aber nicht fol­gen, son­dern sie bewusst ins Leere laufen lassen, sich abwen­den und auf einem deut­lich anderen Weg wieder zum Platz der Ein­heit zurückkehren.

Der Platz der Ein­heit dürfte bewusst als Ver­samm­lung­sort gewählt sein, schließlich ist das Bünd­nis bemüht, die ganze Stadt zu repräsen­tieren. Zu den Unter­stützern gehören neben Min­is­ter­präsi­dent Math­ias Platzeck, Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm, Ober­bürg­er­meis­ter Jann Jakobs und anderen Stadt­poli­tik­ern auch Orts­bürg­er­meis­ter, Gew­erkschaften, Bürg­erini­tia­tiv­en und Jugend­pro­jek­te. Auch die im Arbeit­skreis Christlich­er Kirchen organ­isierten Kirchen ste­hen hin­ter dem Aufruf und wollen durch das Läuten der Kirchen­glock­en die Kundge­bung der Recht­en stören.

Zwei antifaschis­tis­che Grup­pierun­gen wollen am 30. Okto­ber mit eige­nen Ver­anstal­tun­gen gegen den Nazi­auf­marsch protestieren. Sie wer­fen dem Bürg­er­bünd­nis vor, nicht den Mut zu haben, sich den Nazis entschlossen ent­ge­gen zu stellen und pla­nen selb­st Aktio­nen des zivilen Unge­hor­sams. Eine Genehmi­gung der von ihnen geplanten Ver­anstal­tun­gen ste­ht noch aus.

“Eine direk­te Kon­fronta­tion mit den Recht­en ist tat­säch­lich eine gute Idee, aber eben nur, wenn sie gewalt­frei bleibt, und das ist nicht gewährleis­tet”, begrün­dete Müller die Hal­tung des Bündnisses.

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