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Antifaschismus

Bürgermeister Prenzlaus wartet auf öffentliche Distanzierung

Pren­zlau — Der Bürg­er­meis­ter von Pren­zlau wartet weit­er­hin auf eine öffentliche Dis­tanzierung der Klub­mit­glieder des “FC Ein­heit 06” vom recht­sex­tremen Gedankengut, das auf der Web­site und auf den Trikots des Klubs bish­er trans­portiert wor­den ist. Das erläuterte Hans Peter Moser im Rah­men eines Pressege­spräch­es zur Stad­ten­twick­lung und Bürg­er­beteili­gung am Mittwoch Mor­gen. Sollte diese Dis­tanzierung der Freizeit­fußballer in der lokalen Presse nicht erfol­gen, werde die Stadt kein Plätze mehr für Spiele dieses Klubs zur Ver­fü­gung stellen.

Mit dieser Erk­lärung ger­at­en die Klub­mit­glieder in Zugzwang, denn die Rück­runde der Pren­zlauer Kle­in­feldli­gen begin­nt am 4. April. Der Klub war in die Kri­tik ger­at­en, weil er ein Vere­insl­o­go nutzte, das den Reich­sadler aus der Naz­izeit darstellte – allerd­ings ohne Hak­enkreuz – und sich im Inter­net als Teil des recht­sex­tremen “Bünd­nis Uck­er­mark” präsen­tierte. Dazu wurde auf den Trikots für die Fir­ma eines über­re­gion­al bekan­nten Rech­tex­trem­is­ten, dem Eber­swalder Gor­don Rein­holz, der auch das Logo ent­wor­fen haben soll, und ein­er Pren­zlauer Schankstube gewor­ben, die für ihr recht­es Klien­tel bekan­nt ist.

In einem Gespräch zwis­chen Stadtver­wal­tung und Klub­ver­ant­wortlichen, das in der let­zten Woche stat­tfand, hat­ten diese zwar zum Aus­druck gebracht, dass sie und auch die Mehrheit der anderen Mit­glieder des Klubs nichts mit der NPD oder anderen recht­sex­trem­istis­chen Parteien und Organ­i­sa­tio­nen zu tun haben woll­ten. Sie hat­ten aber auch eingeräumt, dass die unüber­legte Tolerierung recht­en Gedankenguts einiger Mit­glieder dem Ruf des Klubs geschadet habe. Um diesen Schaden zu begren­zen, woll­ten sich die Klub­mit­glieder öffentlich distanzieren.

FC Ein­heit-Chef Heiko Brud­er (35) aus Schmacht­en­hagen, der auch für die Gestal­tung der Web­site zuständig ist, hat mit­tler­weile in der Pren­zlauer Zeitung eingeräumt: “Wir wollen nur Fußball spie­len.” Er selb­st, hieß es dort weit­er, bekenne sich zu ein­er rechts-kon­ser­v­a­tiv­en Gesin­nung. “Das aber ist meine pri­vate Mei­n­ung und soll in Zukun­ft nicht mehr mit dem Fußball ver­mis­cht wer­den. Unser Vere­in hat mit Nazis nichts zu tun.”

Das klingt allerd­ings eher nach dem poli­tis­chen Beken­nt­nis eines Einzel­nen als nach ein­er Dis­tanzierung der Klub­mit­glieder von recht­sex­tremem Gedankengut. So ähn­lich sieht das der Bürg­er­meis­ter Pren­zlaus auch.

Vere­ine in der Pflicht

In einem Gespräch zwis­chen Polizei, Stadt­sportring, zuständi­gem Amt­sleit­er und Bürg­er­meis­ter, das let­zte Woche Don­ner­stag stat­tfand, wurde von Seit­en der Stadt klar gestellt, dass es Sache der Sportver­ant­wortlichen und Sportler sei, darauf zu acht­en, dass recht­sex­treme Hal­tun­gen und Sym­bo­l­ik nicht weit­er in Vere­inen und auf den Sport­plätzen um sich greifen. “Allein die Tat­sache, dass bish­er nie­mand auf das Vere­inssym­bol reagiert hat,” heißt es in ein­er Erk­lärung der Stadt, “belegt, dass zu der The­matik rechter Gesin­nung und Sym­bo­l­ik in den Sportvere­inen kün­ftig eine offen­si­vere Auseinan­der­set­zung geführt wer­den muss.”

Ste­fan Hahlweg, der Sprech­er des Stadt­sportrings und Vor­sitzende des “PSV Uck­er­mark” erk­lärte gegenüber “gegenrede.info” dass es mor­gen ein Gespräch zwis­chen Stadt­sportring und den Staffelleit­ern von Stadtli­ga und Stadtk­lasse geben werde, um auszu­loten, wie man nun weit­er mit den recht­sradikalen Freizeit­fußballern vom “FC Ein­heit 06” umgehe.

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