Am 8. September machten wir uns mit 10 hochmotivierten Mitstreiter*innen auf den Weg ins Oberstufenzentrum Strausberg, um – wie so oft – gegen etwas zu sein: die Bundeswehr im Allgemeinen und ihre Werbeaktionen an Schulen.
Denn beim Ausbildungstag der Stadt Strausberg stellte sich das Militär als ganz normaler Ausbildungsbetrieb vor. Nach anfänglichen Streitigkeiten um das auf oder vor dem Gelände Stehen, blieben wir einfach da und wurden schließlich von der Schulleiterin akzeptiert. Für zweieinhalb Stunden verteilten wir Flyer, Buttons, ließen die Transparente und Schilder wirken und kamen mit interessierten Besucher*innen und Vertreter*innen der Unternehmen ins Gespräch, von denen sich so manche mit uns solidarisierten. Die etwas überrumpelte Schulleiterin bot eine Gesprächsrunde zum Thema “Bundeswehr in Schulen” an, um die Problematik in Ruhe zu diskutieren; es geht also weiter! Schön war´s gewesen.
Flyertext:
Bundeswehr raus aus den Schulen
Liebe Schüler*innen , liebe Eltern, liebe Besucher*innen, heute hat die Stadt Strausberg zum 17.Ausbildungstag am Oberstufenzentrum eingeladen, um Jugendlichen die Berufswelt näher zu bringen. Aufgrund des Fachkräftemangels ist das eine sehr nette Sache, meinen sie nicht auch?
Neben Informationen zu kaufmännischen und handwerklichen Berufsfeldern präsentiert sich eine Institution, zu deren Aufgaben das Töten gehört. Die Bundeswehr versucht sich bei solchen Ereignissen in einem friedlichen und humanistischen Licht zu präsentieren.
Ziel ist eine Akzeptanz für Kriegseinsätze in einem breiten Spektrum der Gesellschaft zu erreichen, sowie Zivil- und Streitkräfte anzuwerben. Dazu hielten zu Beginn des neuen Schuljahres Jugendoffiziere im OSZ während der Unterrichtszeit Vorträge über die militärische Laufbahn und präsentierten ihre Ausrüstung. Die Schüler*innen mussten an dieser Veranstaltung teilnehmen. Eine kontroverse Diskussion war mit dem geschulten Personal nicht möglich, da die Aufgabe der Jugenoffiziere ausschließlich darin besteht, neue Mitglieder zu werben.
Die in der Öffentlichkeit als humanitär bezeichneten Hilfseinsätze stellen stattdessen eine Sicherung weltweiter Handelsrouten sowie den Zugang zu Ressourcen dar.
Wir solidarisieren uns mit allen Schüler*innen des Oberstufenzentrums und rufen Eltern und Lehrer dazu auf, die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr abzulehnen!
In diesem Sinne: “Schulfrei für die Bundeswehr – Bundeswehr abschaffen!”