Kategorien
Antifaschismus Bildung & Kultur

22. Frierock Festival

Logo und Bier­dusche, kopfnick­end den Gitar­ren­sound spüren — und das qua­si vor der Haustür ohne kilo­me­ter­lange Märsche über Fes­ti­val­wiesen. Endlich ist es wieder soweit und das 22. Frie­rock-Fes­ti­val öffnet am 12. und 13. August ein­mal mehr die Pforten zur schön­sten Freilicht­bühne Brandenburgs.

Für etwas mehr Plan­barkeit und finanzielle Absicherung gehen wir dieses Jahr zum ersten Mal mit dem Online-Tick­et-Verkauf an den Start. Das Gesamtkontin­gent mussten wir lim­i­tieren, da es für uns son­st im Rah­men ein­er ehre­namtlichen Tätigkeit nicht mehr möglich wäre, das Fes­ti­val mit Liebe und Sorgfalt ansprechend zu gestal­ten. Wer also sich­er dabei sein will, sollte sich ein Tick­et online unter https://frierock-festival.ticket.io/ ein­fach und unkom­pliziert kaufen. Zum ersten Mal gibt’s das Tick­et auch als Hard­cov­er Vari­ante im wun­der­vollen diesjähri­gen Frie­rock Design — per­fekt für die Erin­nerungssamm­lung am Kühlschrank.”, erk­lärt Josefin Ger­icke, die neu im Fes­ti­val-Team dabei ist.

Jet­zt blickt das Organ­i­sa­tions-Team sehn­süchtig in Rich­tung August und freut sich, den Besucher*innen auch in diesem Jahr wieder einiges bieten zu kön­nen. Da sind zum Beispiel ‘Ulti­ma Radio’, eine Mis­chung aus Ston­er und Psy­che­del­ic Rock, die aus Graz (Öster­re­ich) kom­mend den weitesten Weg nach Frie­sack auf sich nehmen. Dage­gen haben es die Lokalmata­dore und Fre­unde des Fes­ti­vals ‘Punch up Pogos’ aus Elstal und ‘Hey­ohman’ aus Pots­dam nicht sehr weit. Die ‘Flug­platzkapelle Stölln’ kommt mit eini­gen Songs zum Schun­keln und Schmun­zeln ange­flo­gen – der Gassen­hauer „Der Kack­e­mann“ ist nur ein­er von vie­len Mits­ing­songs der sym­pa­this­chen Liedermacher.

Richtig auf die Mütze gibt’s dann von der Hard­core-Band Slope aus dem Ruhrpott. Aber auch der Punk-Ursprung des Fes­ti­vals find­et sich im Punkrock der ‘Kaput Krauts’ aus Berlin/ Mül­heim, dem 77iger Pow­er­punk aus Oranien­burg von John­ny Wol­ga und im Akustik-Punk von ‘Wonach Wir Suchen’ (Leipzig) wieder. Wie vielfältig das Musik-Spek­trum den­noch gewor­den ist, zeigen die Psy­chobil­ly und Hor­ror Ska-Band ‘Pad­dle­cell’ aus Wup­per­tal und die Berlin­er Melod­ic Thrash Met­al Band ‘Thwart’. Mit dem 20-köp­fi­gen Ros­tock­er Punk-Chor ‘Rot­er Her­ing’ beweist das Fes­ti­val-Team gle­ich zwei Dinge: Die tra­di­tionelle Ver­bun­den­heit zur Hans­es­tadt und den Drang, den Zuschauen­den immer wieder neue Über­raschun­gen zu bieten. Beson­ders freut sich das Frie­rock-Kollek­tiv auf die Band ‘Pinoreks’ aus Pots­dam, die im bewährten zufäl­li­gen Rhyth­mus (ca. alle 10 Jahre) wieder dabei sind. Bere­its 2000 und 2010 rock­te die Post-Punk-Band die Freilicht­bühne. Zum Abschluss bläst das Berlin­er Trio ‘Brass Riot’ ins Horn – oder viel mehr in die Sax­o­phone. Begleit­et vom Schlagzeug wird die Mis­chung aus Brass-Musik und House den Sam­stagabend abrunden.

Wir freuen uns tierisch, nach zwei lan­gen Jahren endlich wieder die Tore öff­nen und mit unseren Gästen feiern zu kön­nen. Uns hat das Fes­ti­val wirk­lich sehr gefehlt“, sagt Valentin Franklyn, ein­er der Organ­isatoren des Frie­rocks. Chris­t­ian Brüg­gmann, der unter anderem die Finanzen im Blick hat, fügt hinzu: „Lei­der mussten wir den Ein­trittspreis von 20 auf 30 Euro erhöhen. Damit haben wir uns natür­lich im Kollek­tiv sehr schw­er getan und viele Diskus­sio­nen geführt. Das Frie­rock-Fes­ti­val ist nicht gewin­nori­en­tiert aus­gerichtet, son­dern kos­ten­deck­end. Dabei müssen wir stets mit Augen­maß kalkulieren. Die zulet­zt stark gestiege­nen Einkauf­spreise in nahezu allen Bere­ichen tre­f­fen uns da auch hart.”

Wie gewohnt wird an drei Essensstän­den für das leib­liche Wohl gesorgt sein und Einiges um das Musikalis­che herum ange­boten wer­den. Auch der Bunte Don­ner­stag, ein Fam­i­lien­fest für alle Jung-und Altrocker*innen, wird am 11.08.2022 wieder mit ein­er Stadtwette stattfinden.

Weit­ere Infor­ma­tio­nen zum diesjähri­gen Fes­ti­val und eini­gen anderen Pro­jek­ten find­en Sie auf www.frierock-festival.de und den ein­schlägi­gen Socialmedia-Plattformem.

Kategorien
Antifaschismus Arbeit & Soziales Bildung & Kultur Klima & Umwelt

Solidarisch durch die Krisen

Wir laden alle Südbrandenburger:innen her­zlich dazu ein, sich an der 1. Mai – Demon­stra­tion für eine gerechte und soziale Gesellschaft und klim­agerechte Zukun­ft zu beteili­gen. Die derzeit­i­gen Krisen ver­schär­fen die soziale Sit­u­a­tion viel­er Men­schen und stellen Gesellschaften vor große Her­aus­forderun­gen, wie der Krieg in Europa, aber auch der Pflegenot­stand in Deutsch­land zeigen. Diese Krisen dür­fen nicht auf dem Rück­en der Bevölkerung aus­ge­tra­gen wer­den. Dafür set­zen wir uns ein.”, so Anne Bro­da, Sprecherin von #unteil­bar-Süd­bran­den­burg.

Der Demon­stra­tionszug startet am Son­ntag um 11 Uhr am Schiller­platz und führt über eine kurze Route durch die Innen­stadt zum sel­ben zurück. Auf der Demon­stra­tion wird es einen Kli­ma-Block geben. Dazu sagt Rebek­ka Schwarzbach von der Umwelt­gruppe Cot­tbus: „Auch wir protestieren am 1. Mai, um ein Zeichen der Sol­i­dar­ität zu set­zen gegen die immer weit­er voran­schre­i­t­ende Kli­makatas­tro­phe, die ger­ade hier in der Lausitz durch den Kohleab­bau ange­heizt wird. Die Kli­makatas­tro­phe ist nicht nur eine der häu­fig­sten Fluchtur­sachen, son­dern zer­stört auch die Lebens­grund­la­gen zukün­ftiger Generationen.“

Der Deutsche Gew­erkschafts­bund (DGB), der die 1. Mai Demon­stra­tion mitor­gan­isiert, betont die Wichtigkeit gew­erkschaftlich­er Arbeit für die Arbeitnehmer:innen in Krisen­si­t­u­a­tion: “Die Coro­na-Krise und jet­zt noch der Ukraine-Krieg, stellen unsere Wirtschaft vor ungeah­nte Her­aus­forderun­gen. Dank unser­er inten­siv­en, gew­erkschaftlichen Krisen­poli­tik kon­nten wir Beschäf­ti­gungsver­luste und Arbeit­slosigkeit ger­ing hal­ten. Aber nicht nur das: Wir haben erre­icht, dass der Min­dest­lohn noch in diesem Jahr auf 12 Euro erhöht wird. Das nutzt Mil­lio­nen Men­schen im Land, die wir damit vor „Armut trotz Arbeit“ schützen. In der Zukun­ft kommt mit der Trans­for­ma­tion der Wirtschaft noch eine weit­ere Baustelle dazu.”, sagt Mar­co Bedrich, Region­s­geschäfts­führer des DGB Südbrandenburg/Lausitz.

Im Anschluss an die Demo find­et im Schiller­park ein Maitr­e­f­fen statt, bei dem u.a. der Cot­tbuser Kneipen­chor auftritt und der Aus­tausch und die Ver­net­zung der Akteur:innen im Mit­telpunkt stehen. 

Kategorien
(Anti-)Rassismus Antifaschismus Bildung & Kultur jüdisches Leben & Antisemitismus

Chronik rechter Vorfälle in Märkisch-Oderland 2021

Die Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt Märkisch-Oder­land (BOrG) hat im Jahr 2021 ins­ge­samt 230 rechte Vor­fälle im Land­kreis aufgenom­men. Diese Vor­fälle sind unter­schiedlich hin­sichtlich ihrer Schwere und reichen von Pro­pa­gan­da über Bedro­hun­gen und Belei­di­gun­gen bis hin zu Angrif­f­en. Auch hin­sichtlich der inhaltlichen Kat­e­gorien, also der Moti­va­tion oder der betrof­fe­nen Gruppe, sind die Vor­fälle unter­schiedlich. Sie eint jedoch, dass sie extrem rechte Ide­olo­gieele­mente bedi­enen. Das bedeutet, dass sie entwed­er Aktiv­itäten der extremen Recht­en darstellen oder Ras­sis­mus, Anti­semitismus, LGBTIQ*-Feindlichkeit, Sozialchau­vin­is­mus (die Abw­er­tung von armen und woh­nungslosen Men­schen oder Men­schen mit Behin­derun­gen und psy­chis­chen Erkrankun­gen) oder Ver­schwörungserzäh­lun­gen ausdrücken.

Die Fal­lzahl hat sich im Ver­gle­ich zu unser­er Auswer­tung von 2021 (107 Fälle) ver­dop­pelt. Wie auch in den ver­gan­genen Jahren hat dies zum einen mit ein­er aktiv­eren Melde­struk­tur und Öffentlichkeit­sar­beit der BOrG zu tun, aber auch damit, dass sich Trends des let­zten Jahres fort­set­zen: Neben ein­er Vielzahl von Ver­anstal­tun­gen der AfD im Land­kreis beobacht­en wir neue extrem rechte Struk­turen, die durch ver­schiedene Aktio­nen aufge­fall­en sind.

Mit neun Angrif­f­en ist die Anzahl gegenüber dem let­zten Jahr um drei Angriffe gestiegen. Hier­für ist maßge­blich eine Angriff­s­rei­he im Küstriner Vor­land ver­ant­wortlich, bei der eine der recht­en Szene zuge­hörige Frau mehrfach Polizist*innen angriff. Dies geht aus mehreren Land­tagsan­fra­gen der Abge­ord­neten Andrea Johlige her­vor. Anson­sten sind es vor allem ras­sis­tisch motivierte Angriffe, die wir in 2021 beobachtet haben. Wie auch in den Jahren zuvor sind Geflüchtete oder ver­meintlich geflüchtete Men­schen und ihre Unterkün­fte ver­gle­ich­sweise häu­fig Ziele von Angriffen.

Art der Vorfälle

 

Rechte Veranstaltungen als häufigste Vorfallsart

Im let­zten Jahr fan­den in Märkisch-Oder­land ins­ge­samt 92 Ver­anstal­tun­gen statt, die von recht­en Akteur*innen organ­isiert wur­den oder einen recht­en Bezug hat­ten. Diese hohe Zahl muss im Kon­text des Bun­destagswahlkampfes und der steti­gen Mobil­isierung gegen die Coro­na-Maß­nah­men gese­hen wer­den. Hier kam es teil­weise zu Über­schnei­dun­gen, wie bei den regelmäßi­gen Kundge­bun­gen der AfD in Wriezen. Seit Dezem­ber 2020 führt die AfD hier jeden Mittwoch eine Kundge­bung auf dem Mark­t­platz durch, die sich gegen die Maß­nah­men zur Eindäm­mung der Pan­demie richtet, aber auch immer wieder aller­lei The­men aus dem Wahl­pro­gramm der AfD behan­delt. Zusät­zlich zu diesen Kundge­bun­gen kamen weit­ere AfD-Ver­anstal­tun­gen im gesamten Land­kreis dazu. Ab Juli stieg die Zahl der AfD-Ver­anstal­tun­gen durch den begin­nen­den Wahlkampf an: Infos­tände, Bus­touren, Kundge­bun­gen und Som­mer­feste; die AfD war an vie­len Orten mit ihren Anhänger*innen präsent und machte diese Orte damit auch immer wieder zu No-Go-Areas für Men­schen mit Ras­sis­muser­fahrun­gen, Jüd*innen, Men­schen aus der LGBTIQ*-Community oder Per­so­n­en, die als links oder “alter­na­tiv” wahrgenom­men werden.

Vor­fälle im Jahresverlauf

Neben der AfD waren es vor allem die Quer­denken­proteste im ersten Hal­b­jahr, die die Zahl der recht­en Ver­anstal­tun­gen anwach­sen ließ. Die Quer­denken-Kundge­bun­gen fan­den in Straus­berg zu ein­er Zeit statt, zu der schon längst Reichs­fah­nen auf den großen Demos in Berlin gezeigt wur­den und die Debat­ten um eine fehlende Abgren­zung nach Rechts geführt wur­den. Wer sich zu diesem Zeit­punkt bewusst für ein recht­sof­fenes Label wie Quer­denken entschei­det, scheint gut damit leben zu kön­nen, wenn auch rechte Inhalte auf den Kundge­bun­gen präsen­tiert wer­den. Und so kam es auch, dass neben dem extrem recht­en „Com­pact-Mag­a­zin“, welch­es auf den Kundge­bun­gen verteilt wurde, auch immer wieder NS-ver­harm­losende Inhalte präsent waren. Neben der AfD und dem Quer­denken-Spek­trum gab es auch Ver­anstal­tun­gen neon­azis­tis­ch­er Grup­pierun­gen. So fan­den drei Wan­derun­gen von neon­azis­tis­chen und völkischen Grup­pen im Osten von Märkisch-Oder­land statt. Zudem gab es geschicht­sre­vi­sion­is­tis­che Ver­anstal­tun­gen zum “Heldenge­denken” oder der 150-jähri­gen Grün­dung des Deutschen Reiches.

Die zwei­thäu­fig­ste Vor­fall­sart im Jahr 2021 macht­en mit 89 Vor­fällen Pro­pa­gandafälle aus. Darunter fall­en zum Beispiel verklebte Stick­er oder Fly­er, die verteilt wur­den. Hier sind es vor allem Stick­er, die rechte Struk­turen als solche bewer­ben. Dabei spie­len jedoch immer auch andere Dimen­sio­nen des Recht­sex­trem­is­mus eine Rolle, wie Ras­sis­mus, Anti­semitismus oder die Bedro­hung von poli­tis­chen Gegner*innen. Im Jahr 2021 ist vor allem die Präsenz von Stick­ern der neon­azis­tis­chen Kle­in­st­partei „Der III. Weg“ in der gesamten S5-Region enorm angestiegen, was auf einen per­son­ellen Zuwachs der Struk­tur in der Region schließen lässt. Daran anknüpfend gab es auch mehrere Aktio­nen, bei denen Neon­azis vom III. Weg-Fly­er und andere Pro­pa­gan­da verteilt haben.

Hakenkreuzschmierereien und Bedrohungen

Ins­ge­samt kam es im let­zten Jahr zu 18 Sachbeschädi­gun­gen. Darunter find­en sich 11 gesprühte Hak­enkreuze im öffentlichen Raum. Zusät­zlich zu den Hak­enkreuz-Schmier­ereien, sind auch Sachbeschädi­gun­gen durch die neon­azis­tis­che Jugend­clique “Divi­sion MOL” in Fred­er­s­dorf und Peter­sha­gen-Eggers­dorf verübt wor­den. Neben Sprühereien durch die jugendlichen Nazis haben 5 Mit­glieder der Gruppe am 31. Jan­u­ar eine Gedenkstätte für Phan Văn Toản am Bahn­hof Fred­er­s­dorf zer­stört. Zuvor hat­ten Antifaschist*innen dort an Phan Văn Toản gedacht, der 1997 am Bahn­hof aus ras­sis­tis­chen Motiv­en ange­grif­f­en wurde und an den schw­eren Ver­let­zun­gen ver­starb. Die dort gelasse­nen Blu­men, Kerzen und Trans­par­ente wur­den zerstört.

Auch 18 Bedro­hun­gen, Belei­di­gun­gen und Pöbeleien haben wir im let­zten Jahr aufgenom­men. Diese richteten sich vor­rangig gegen poli­tis­che Gegner*innen. Hier dürfte die Dunkelz­if­fer mit ras­sis­tis­chen Motiv­en enorm hoch liegen. All­t­agsras­sis­mus, Belei­di­gun­gen an der Kasse im Super­markt, im Bus oder im Vere­in ste­hen für viele Schwarze Per­so­n­en und Men­schen mit Ras­sis­muser­fahrun­gen lei­der an der Tage­sor­d­nung, wer­den jedoch auf­grund der schieren Häu­figkeit in den sel­tensten Fällen an Polizei oder Beratungsstruk­turen gemeldet. Jede betrof­fene Per­son kön­nte wahrschein­lich von hun­derten Sit­u­a­tio­nen der Aus­gren­zung, Diskri­m­inierung und Stig­ma­tisierung erzählen.

Keine sicheren Rück­zugsräume Märkisch-Oderland

Die räum­liche Verteilung der Vor­fälle zeigt, dass es vor allem die größeren Städte wie Bad Freien­walde, Wriezen, Müncheberg und Straus­berg sind, die mit hohen Fal­lzahlen her­vorstechen. Aber auch der Berlin­er Speck­gür­tel und damit die S5-Region ist ein Hotspot für rechte Aktiv­itäten. Wie auch in der Ver­gan­gen­heit ist mit 68 Vor­fällen Straus­berg der Ort mit den meis­ten Vor­fällen. Dies ist zum einen auf eine hier aktive rechte Szene zurück­zuführen, aber auch auf die lokale Ver­ankerung der Beratungsstelle in Straus­berg. Aktive der BOrG und eine hier aktive Zivilge­sellschaft kriegen mehr von dem Geschehen in der Stadt mit, als es in Seelow oder Lebus der Fall ist. Wir kön­nen davon aus­ge­hen, dass die Fal­lzahlen in Straus­berg der Durch­schnitt sind und wir in anderen Teilen des Land­kreis­es eine enorme Dunkelz­if­fer haben. Viele Betrof­fene wis­sen nicht, an wen sie sich bei Diskri­m­inierung oder rechter Gewalt wen­den kön­nen. Ins­beson­dere geflüchtete Per­so­n­en wollen nicht neg­a­tiv auf­fall­en, um ihr Asylver­fahren nicht zu gefährden und ver­mei­den dadurch den Kon­takt zu Beratungsstellen oder der Polizei. Aber auch unsen­si­ble Reak­tio­nen von Poli­tik und Polizei, sowie die Alltäglichkeit von recht­en Vor­fällen im Leben viel­er Men­schen führen zu Ohnmachtsgefühlen.

Räum­liche Verteilung der Vorfälle

Die hohe Anzahl rechter Vor­fälle in der S5-Region ist eine Weit­er­en­twick­lung von Trends und Phänome­nen, die bere­its 2020 aufge­taucht sind. Die rechte Jugend­gruppe „Divi­sion MOL“ ist maßge­blich für diverse Vor­fälle in der Region ver­ant­wortlich. Die weit­er­hin hohe Anzahl an Vor­fällen lässt eine ide­ol­o­gis­che Fes­ti­gung der Jugendlichen ver­muten. Die weite Ver­bre­itung Pro­pa­gan­da des III.Weg ist besorgnis­er­re­gend und lässt auf struk­turelle und per­son­elle Verbindun­gen zur neon­azis­tis­chen Kle­in­st­partei schließen. Neben Straus­berg und der S5-Region war es vor allem auch Bad Freien­walde, wo der III. Weg beson­ders in der ersten Jahreshälfte auffiel.

Antisemitismus und Rassismus als fester Kern rechter gewalttätiger Ideologie

Wie auch in den ver­gan­genen Jahren ist rechte Selb­st­darstel­lung, also das Bewer­ben oder das Auftreten als rechte Struk­tur oder Partei, das dom­i­nante Motiv. Nicht zu vergessen ist aber, dass rechte Struk­turen immer auch eine ras­sis­tis­che, anti­semi­tis­che und men­schen­feindliche Ide­olo­gien vertreten und damit diese Ide­olo­gieele­mente auch immer Teil rechter Selb­st­darstel­lung sind.

Es zeigt sich deut­lich, dass die Vor­fälle mit direk­ten Betrof­fe­nen und jene, auf die direk­te kör­per­liche Unversehrtheit zie­len, durch den ver­nich­t­en­den Kern rechter Ide­olo­gie motiviert sind: Ras­sis­mus, Anti­semitismus und Angriffe auf poli­tis­che Gegner*innen. Das sind bei den Bedro­hun­gen, Angrif­f­en und Sachbeschädi­gun­gen die dominieren­den Motive.

Inhaltliche Zuord­nung nach Art des Vorfalls

 

Die vollständige Chronik gibt es hier zum download.

Kategorien
Antifaschismus Bildung & Kultur

Pressemitteilung der Angeklagten im Garnisonkirchenprozess

Nach x‑maliger Ver­schiebung des Prozesster­mins: Sofor­tige Ein­stel­lung des Prozesstheaters!

Pots­dams neues altes Sym­bol für Faschis­mus und Mil­i­taris­mus ist “schon” halb fer­tig und erschlägt mit sein­er klo­bi­gen Gestalt. Mit öffentlichem Geld finanziert wird mit­tler­weile 4 Jahre an der Kopie des Turms der Gar­nisonkirche gear­beit­et. Damals, am 29.10.2017 zum Baus­tart, protestierten viele Potsdamer*innen gegen dieses hoch umstrit­tene, anti-demokratis­che städe­bauliche Projekt.

Um sich gegen den legit­i­men politschen Protest immun zu machen, wurde dieser Baus­tart als ver­meintlich­er “Gottes­di­enst” gefeiert. Drei
Men­schen sollte daraufhin der Prozess wegen ange­blich­er „Störung der Reli­gion­sausübung“ gemacht wer­den. Dass diese absurde Anklage poli­tisch ambi­tion­iert ist, stellte mitunter Gerd Bauz, Vor­standsmit­glied der Mar­tin-Niemöller-Stiftung, fest: „Die Ver­anstal­tung anlässlich des Baus­tarts war ein Miss­brauch von Reli­gion für poli­tis­che Zwecke an diesem Ort. (…) Nicht Reli­gion wurde gestört son­dern deren Missbrauch.“¹

Nun wur­den die auf 23. & 25. Novem­ber ange­set­zten Prozesster­mine bere­its das sech­ste Mal ver­schoben! Der näch­ste Prozesster­min soll im Juni 2022 stattfinden. 

Statt den Prozess x‑mal zu ver­schieben, fordern wir das Ende des The­aters und die sofor­tige Ein­stel­lung des Prozesses!

Statt uns anzuk­la­gen, gehören die Betreiber des Gar­nisonkirchen­pro­jek­tes und ihre Lob­by­is­ten in der Bun­desregierung und der Stadtver­wal­tung auf die Anklage­bank: Sie ignori­eren seit Jahren den demokratis­chen Wider­stand, mis­sacht­en Voten und hebel­ten ein erfol­gre­ich­es Bürg­er­begehren aus², sie ergaunern sich mit Rechen­tricks Dutzende Mil­lio­nen Euro öffentlich­es Geld für diese sinnlose Luxu­skirche³ und
schwadronieren größen­wahnsin­nig bere­its vor Vol­len­dung der Turmkopie über den Wieder­auf­bau des Kirchen­schiff­s⁴. Wer — wie die Gar­nisonkirchen­pro­tag­o­nis­ten Wolf­gang Huber, Wieland Eschen­burg, Mar­tin Vogel und Cor­nelia Radeke-Engst — den öffentlichen Diskurs um die Stad­ten­twick­lung so mit Füßen treten, und wer die Sym­bo­l­ik der eige­nen Kirchenkopie ignori­ert und ein heuch­lerisches Erin­nerungskonzept ver­trit­t⁵, der gehört auf die Anklage­bank — und nicht der legit­ime Protest!

Im April 2020 wurde der erste Prozesster­min gegen die Gar­nisonkirchengeg­n­er ange­set­zt. Sicher­lich, wegen der Covid-19 Pan­demie den ersten Prozesster­min zu ver­schieben, war nachvol­lziehbar. Jedoch kön­nen die zahlre­ichen Ver­schiebun­gen der Fol­geter­mine mit der “Coro­n­a­sit­u­a­tion” nicht erk­lärt wer­den. Bei der let­zten Ver­schiebung heißt es lap­i­dar im Stile der Ver­spä­tungs­be­grün­dun­gen der Deutschen Bahn: “Grund der Absage: Dien­stliche Gründe”. Offen­sichtlich scheut das Gericht die Öffentlichkeit und die poli­tis­che Auseinan­der­set­zung mit dem reak­tionären Gar­nisonkirchen­pro­jekt. Zu jedem Ter­min wurde von poli­tis­chen Mitstreiter*innen eine Protestkunge­bung am Gerichts­ge­bäude angemeldet. In der Ver­gan­gen­heit standen ähn­lich the­ater­reife Prozesse gegen linke Aktivist*innen in großer Öffentlichkeit. Zulet­zt blamierte sich Richter François Eck­hardt in einem Prozess gegen einen Beset­zer des dama­li­gen FH-Gebäudes vor aller Öffentlichkeit⁶.

Wir lassen uns von dieser Ver­schiebung­sprax­is nicht zer­mür­ben. Wird der Prozess nicht eingestellt, wird es — wie es Pots­dam gewohnt ist — ein Prozessspek­takel geben, mit vie­len Gele­gen­heit­en für die Rich­terin, die Staat­san­waltschaft, die Polizei und die Garnisonkirchenbefürworter*innen, sich zu blamieren und ihre anti-demokratis­che Hal­tung in aller Öffentlichkeit zu demonstrieren.

________________________________________________
¹ http://potsdam-stadtfueralle.de/2020/12/01/solidaritaet-mit-dem-widerstand-gegen-die-garnisonkirche-in-potsdam/
² https://ohnegarnisonkirche.wordpress.com/demokratie-wagen/
³ https://www.evangelisch.de/inhalte/182370/10–02-2021/garnisonkirche-kritiker-fordern-erneut-foerderstopp
⁴ https://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam/Garnisonkirche-Potsdam-Ein-Rundgang-mit-Architekt-Thomas-Albrecht-ueber-die-Baustelle
⁵ https://www.pnn.de/potsdam/forderung-des-historikers-manfred-gailus-kritiker-an-konzept-fuer-garnisonkirchturm-beteiligen/27663304.html
⁶ https://www.pnn.de/potsdam/prozess-nach-fh-besetzung-in-potsdam-fh-besetzer-wehrt-sich-gegen-urteil/23215908.html
und https://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam/Freispruch-im-Berufungsprozess-gegen-FH-Besetzer

Kategorien
Bildung & Kultur Geschichte & Gedenken

100 Jahre Arbeiterfußball – 125 Jahre Arbeitersport“

Gestern erfol­gte vor zahlre­ichen Besuch­ern die Eröff­nung der Ausstel­lung „Der andere Fußball: 100 Jahre Arbeit­er­fußball – 125 Jahre Arbeit­er­sport“ im AWO Kul­turhaus Babelsberg.

Auf Ini­tia­tive der Geschichtswerk­statt Rotes Nowawes und mit Unter­stützung des Fan­pro­jek­tes Babels­berg, der Fußbal­lvere­ine SV Con­cor­dia Nowawes 06 e.V. und SV Babels­berg 03 e.V. sowie der Rosa-Lux­em­burg-Stiftung ist die Ausstel­lung bis zum 15.11.2021 immer Don­ner­stag und Fre­itag je 16 bis 19 Uhr und an den Woch­enend­ta­gen von 13 bis 19 Uhr zu sehen. 

Die Ausstel­lung beleuchtet die Geschichte vom Beginn des Arbeit­er­sports und Arbeit­er­fußballs bis zu sein­er Zer­schla­gung durch die Nation­al­sozial­is­ten. Als Teil der Arbeit­er­sport­be­we­gung hat­te der Arbeit­er­fußball eigene Ver­bände und Vere­ine. Ihren Fußball prak­tizierten sie in eige­nen Ligen mit eige­nen Meisterschaften. 

Auch im ehe­ma­li­gen indus­triell geprägten Nowawes (Babels­berg) gab es eine starke Tra­di­tion der Arbeit­er­be­we­gung, die sich in ein­er Organ­isierung des kul­turellen und sportlichen Lebens aus­drück­te. Dies wird in der Ausstel­lung am Beispiel des Fußball­sports dargestellt. Im Fokus ste­hen dabei die Geschichte des Arbeit­er­sportvere­ins Con­cor­dia, der im Rah­men der Spal­tung des Arbeit­er­sports durch die poli­tis­chen Kämpfe zwis­chen SPD und KPD als ein Vere­in von „Rot-Sport“ neuge­grün­det wurde, aber auch die Gle­ich­schal­tung des heuti­gen SV Babels­berg 03 in den ersten Monat­en des Nation­al­sozial­is­mus mit dem Aus­tausch der Vereinsspitze. 

Auf die bei­den Per­so­n­en Max Graup­n­er und Heinz „Schupo“ Tietz, die den Fußball in Babels­berg maßge­blich prägten, wird in der Ausstel­lung eben­so Bezug genom­men. Außer­dem gibt es zahlre­iche his­torische Exponate zu sehen. Umrun­det wird das Ange­bot der Ausstel­lung durch einige Son­derver­anstal­tun­gen, wie eine Rad­tour zu den Sport­stät­ten und Ver­samm­lungslokalen des Arbeit­er­sports, eine Führung durch das soge­nan­nte Rote Nowawes oder eine his­torische Führung durch das Karl-Liebknecht-Stadion. 

Kategorien
(Anti-)Rassismus Antifaschismus Bildung & Kultur

Kein Schlussstrich!

Am 4.11.2021 jährt sich die Selb­stent­tar­nung des „Nation­al­sozial­is­tis­chen Unter­grund“ (NSU) zum zehn­ten Mal. Damit endete die Mord­serie, in der von 2000 bis 2007 Enver Şimşek, Abdur­rahim Özü­doğru, Süley­man Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsm­ail Yaşar, Theodor­os Boul­gar­ides, Mehmet Kubaşık, Halit Yoz­gat und die Polizistin Michèle Kiesewet­ter getötet wur­den 🌹. Wir möcht­en den Opfern gedenken und in Ver­anstal­tun­gen auf die Bedin­gun­gen, die den NSU ermöglicht­en, hinweisen.
🏴 1.11. 18 Uhr Film „Spuren – Die Opfer des NSU
🏴 3.11. 18 Uhr Vor­trag „Der NSU-Kom­plex und die akzep­tierende Jugendarbeit“
🏴 5.11. 19 Uhr Vor­trag “(Extrem) rechte Frauen” (FLINTA* only)
🏴 6.11. 11 Uhr Gedenkkundge­bung am Lands­berg­er Tor in Strausberg
Die Ver­anstal­tun­gen find­en im Horte statt. Es gibt ein Hygien­ekonzept und es gel­ten die 3G-Regeln.
📣 share and tell your friends!
Kategorien
Bildung & Kultur Geschichte & Gedenken

Monolog mit meinem „asozialen“ Großvater

Das Theaterstück Monolog mit meinem »asozialen« Groß­vater han­delt von der vergesse­nen Opfer­gruppe der soge­nan­nten »Asozialen« während der NSZeit. Als »asozial« gal­ten den Nation­al­sozial­is­ten diejeni­gen, die durch ihre Lebensführung ver­meintlich dem »Volk­skör­p­er« schade­ten. Gemeint waren damit meist: Men­schen aus der »Unter­schicht«. Arme, Obdachlose, Suchtkranke, Pros­ti­tu­ierte, Arbeit­slose. Erst 2020 wur­den auch die »Asozialen« vom Bun­destag offiziell als Opfer der NS-Dik­tatur anerkan­nt. Per­sön­liche Zeug­nisse gibt es von ihnen kaum und das Erin­nern an sie kann her­aus­fordernd sein: dem saufend­en Großonkel gedenken, der mitunter gewalt­tätig wurde? Der obdachlosen Groß­mut­ter, die sich prostituierte?

In einem sehr per­sön­lichen Erzählthe­ater spricht der The­ater­ma­ch­er und Päd­a­goge Har­ald Hahn in einfühlsamen Monolo­gen mit seinem ver­stor­be­nen Groß­vater Anton Knödler, der als soge­nan­nter »asozialer« Häftling in Buchen­wald inhaftiert war. Er spricht über das Fam­i­lienge­heim­nis, die Scham und die Zeit in Buchen­wald. Aus­ge­hend von den Monolo­gen schlüpft Har­ald Hahn in die Rolle eines SS Mannes und ver­wan­delt sich zurück in das Kind, das er einst war. Ein schwäbis­ch­er Haus­meis­ter kom­men­tiert das Geschehen und schafft so die Verbindung zwis­chen Geschichte, Schaus­piel­er und ver­meintlich unbeteiligten Zuschauer*innen. Denn die aufge­wor­fe­nen Fra­gen ver­weigern sich dem rein pas­siv­en Kon­sum – sie wollen und sollen alle Anwe­senden mit einbeziehen.

Das Stück dauert etwa 60 Minuten und schließt mit einem etwa 30-minütigen Pub­likums­ge­spräch ab.

http://asozialer-grossvater.de/

Ein­tritt bei Aus­tritt, d.h. Ihr zahlt beim Ver­lassen des Bahn­hofs in die Sammelbüchse/Hut.

Anmel­dung: info@bahnhof-biesenthal.de

Die Hygien­eregeln:
Beim Ein­treten und son­sti­gen Herum­laufen bitte Maske auf­set­zen. Am Platz braucht ihr keine Maske. Es wird regelmäßig gelüftet. treik.org/

Kategorien
(Anti-)Rassismus (Anti)militarismus Antifaschismus Bildung & Kultur

Leben ist schöner ohne Gewalt

Flyer Bild

Leben ist schöner ohne Gewalt — Gegen Faschismus, Nationalismus & Krieg

Zum Antikriegstag, am Mittwoch, den 1. Sep­tem­ber 2021, plant das Net­zw­erk ‘Uck­er­mark Naz­ifrei’ eine Pea­cepa­rade durch Pren­zlau. Die Kundge­bung wird durch ein buntes Kul­tur­pro­gramm mit Rede­beiträ­gen, The­aterein­la­gen, Live­musik, sowie einem gemein­samen Pick­nick gestal­tet. Außer­dem wird Klei­dung für Men­schen in Geflüchteten­lagern für den Win­ter gesammelt.
Tre­ff­punkt ist der Mark­t­berg in Pren­zlau um 16:00 Uhr.
Mit dieser Ver­anstal­tung soll ein Zeichen für Frieden und Abrüs­tung, sowie gegen Faschis­mus, Nation­al­is­mus und Krieg geset­zt werden.
Zum Anlass wird die Aus­sage des AfD-Kan­di­dat­en Hannes Gnauck genom­men, der sich in einem Inter­view wie fol­gt äußerte:
‘Schon als Kind wollte ich zur Bun­deswehr. Ich hat­te immer das Ide­al­bild vom deutschen Sol­dat­en im Kopf. Es hat mich fasziniert, wenn ich als Kind gese­hen habe, wie die Sol­dat­en durch unser Dorf marschiert sind. Das gibt es heute lei­der nicht mehr in dieser Form.’ (Inter­view im Uck­er­mark-Anzeiger, Märkische Oderzeitung, Aus­gabe 10./11. April 2021, S. 21)
Ein Men­sch mit der­ar­ti­gen Fan­tasien möchte die Men­schen der Land­kreise Barn­im und Uck­er­mark im deutschen Bun­destag vertreten. Gnauck ist Vor­stand der vom Ver­fas­sungss­chutz beobachteten ‘Jun­gen Alter­na­tive’ in Bran­den­burg und wurde vor kurzem vom mil­itärischen Abschir­m­di­enst als Extrem­ist eingestuft.
Da ist eine Parade jen­seits von Diskri­m­inierung, Mil­i­taris­mus und Gewaltver­her­rlichung das richtige Sig­nal, um zu zeigen, dass in unser­er Region friedlich, bunt und weltof­fen zusam­men gelebt wer­den kann. Dabei set­zen wir ein Zeichen für die sofor­tige Beendi­gung von Waf­fen­ex­porten und ein­er kon­se­quenten glob­alen Abrüstungspolitik.
Vor Ort find­et auch eine Sam­me­lak­tion von ‘Wir pack­ens an’ statt. Hier wird dazu aufgerufen warme Klei­dung für den Win­ter mitzubrin­gen. Diese wer­den gesam­melt und dann an innereu­ropäis­che Geflüchte­ten­camps oder an Lager an europäis­chen Außen­gren­zen trans­portiert. Es wird darum gebeten, gute Sachen vor­bei zu bringen.

Auch wird zum gemein­samen Pick­nick ein­ge­laden: Bringt gerne eine Decke und Dinge mit, die ihr gern esst, um am Abend entspan­nt gemein­sam zu pick­nick­en. Zusät­zlich ste­hen einige Kleinigkeit­en zum (veg­a­nen) Essen und Trinken gegen Spende für euch bereit.

Wir freuen uns auch ganz arg über den Besuch und die Teil­nahme von geflüchteten Men­schen, BIPoCs, LGBTQ*+ Per­so­n­en, Men­schen mit Behin­derun­gen und anderen mar­gin­al­isierten Men­schen und nicht­men­schlichen Tieren.
Wir ver­suchen die Ver­anstal­tung so save wie möglich für euch zu machen! Fühlt euch her­zlich Willkommen.

Die Pan­demie ist lei­der noch nicht vor­bei. Daher wollen wir auch bei dieser Ver­anstal­tung weit­er auf die Hygie­n­eempfehlun­gen acht­en und tra­gen einen Mund-Nasenschutz.
Das Wichtig­ste in Kürze: 
Wann und Wo: Mittwoch, 1. Sep­tem­ber von 16:00 Uhr – 21:00 Uhr am Mark­t­berg in Prenzlau
Pro­gramm: Rede­beiträge, bunte Pea­cepa­rade, The­aterein­lage, Live­musik, Diskus­sion, gemein­same Kun­st, Klei­der­samm­lung und Pick­nick am Abend
Unter­stützende Organ­i­sa­tio­nen: VVN/BdA, Auf­ste­hen gegen Ras­sis­mus Uck­er­mark, See­brücke Uck­er­mark, Buntes Bünd­nis couragiertes Pren­zlau, Die Linke Barnim&Uckermark, AG Mobil­ität, Uck­er­mark Nazifrei

Grobes Pro­gramm:

 

16 Uhr Beginn mit Live­musik und Redebeiträgen
17 Uhr Pea­cepa­rade durch Prenzlau
18 Uhr Live­musik, Rede­beiträge, Pick­nick und Diskussion
19 Uhr The­at­er­auftritt von Aserkop-Do
ab 19.30/20 Uhr (Rede­beiträge) und noch 1 oder 2 fette Livebands
Kategorien
Antifaschismus Bildung & Kultur

Unteilbar NachtTanzDemo in Cottbus

Wir set­zen ein Zeichen für eine sol­i­darische, gerechte und offene Gesellschaft!

Es find­et eine drama­tis­che poli­tis­che Verän­derung statt: Ras­sis­mus, Anti­semitismus und Men­schen­ver­ach­tung nor­mal­isieren sich und dro­hen sich auch bei dieser Wahl im Par­la­ment festzuset­zen. Ganz Europa ist von ein­er nation­al­is­tis­chen Stim­mung der Entsol­i­darisierung und Aus­gren­zung erfasst. Es ist eine Ver­schiebung nach rechts, die uns alle betrifft.

#Unteil­bar – diesem Ruf fol­gten 2018 in Berlin über 250.000 Men­schen, darunter auch viele Einzelper­so­n­en, Grup­pen und Ini­tia­tiv­en aus Bran­den­burg. Wir wollen dieses Sym­bol nun auf­greifen und hier in Bran­den­burg die Unteil­barkeit der­jeni­gen zeigen, die sich für eine sol­i­darische Gesellschaft ein­set­zen. Wir ste­hen für eine Gesellschaft ein, in der Men­schen­rechte unteil­bar sind. Eine Gesellschaft in der vielfältige und selb­st­bes­timmte Lebensen­twürfe möglich sind – in Süd­bran­den­burg und überall!

Wir machen den sol­i­darischen Osten sicht­bar. Gemein­sam mit #unteil­bar in Meck­len­burg-Vor­pom­mern und Sach­sen-Anhalt, dem Bünd­nis Sol­i­darisches Thürin­gen und unseren Freund*innen aus Sach­sen und Berlin schließen wir uns zusam­men und gehen in die Offensive. ✊🌱

Dafür ste­hen wir:
👉 Für ein gutes Leben für alle Men­schen, ausnahmslos!
👉 Für eine Welt der Men­schen­rechte, des Friedens und der sozialen Gerechtigkeit!
👉 Für eine Gesellschaft ohne Armut, in der die Grundbedürfnisse aller Menschen
gesichert sind.
👉 Für eine geschlechterg­erechte Gesellschaft!
👉 Für das Recht auf Asyl und Bewe­gungs­frei­heit – gegen Lager und die Abschot­tung Europas!
👉 Für Klim­agerechtigkeit und eine lebenswerte Zukun­ft für alle!
👉 Für einen gesellschaftlichen Schul­ter­schluss gegen Ras­sis­mus, Anti­semitismus, Sex­is­mus und die extreme Rechte!
👉 Für eine demokratis­che und offene Gesellschaft – Sol­i­dar­ität statt Ausgrenzung!
Damit dies Wirk­lichkeit wird, brauchen wir Ihre, eure und deine Unter­stützung. Wenn wir uns alle beteili­gen, dann zeigen wir: Es eint uns mehr, als uns trennt!
Schließt euch uns an! Wir sind #unteil­bar in Südbrandenburg!

Kategorien
(Anti-)Rassismus Bildung & Kultur Flucht & Migration

Bustour gegen Lagersystem und Rassismus startet am Mittwoch

Willkom­men zum Auf­takt der Bus­tour in Pots­dam am 21.07. um 11 Uhr vor  dem Bran­den­burg­er Land­tag (Steuben­platz) mit ein­er Kundge­bung. Macht  mit und unter­stützt den Kampf für Bewe­gungs­frei­heit, für die  Abschaf­fung aller Lager und gegen Ras­sis­mus. Wir wis­sen: Sol­i­dar­ität  gewinnt.
Women in Exile & Friends machen seit eini­gen Jahren Som­mer­touren in  ver­schiedene Bun­deslän­der, um sich mit anderen geflüchteten Frauen* zu  ver­net­zen, ins­beson­dere mit denen, die in Lagern leben. Diesen Som­mer  wer­den wir nach Ham­burg, Bre­men und Meck­len­burg-Vor­pom­mern fahren.
Auf Tour wer­den wir als Gruppe von 40 geflüchteten Frauen und Kindern  mit dem Solibus unter­wegs sein (Solibus e.V. Gemein­sam mobil für eine  sol­i­darische Welt). Wir wer­den zel­ten oder bei unseren Gastgeber*innen  schlafen. Wir wer­den Lager besuchen, Demon­stra­tio­nen gegen Ras­sis­mus  und Lager machen, uns gegen­seit­ig ermuti­gen und Empow­er­ment-Work­shops  durch­führen. Wir wer­den die Iso­la­tion, den Ras­sis­mus, den Sex­is­mus,  die Berichte über die Trau­ma­ta der­jeni­gen, die aus Angst vor  Abschiebung schlaflose Nächte erleben, in die Öffentlichkeit tra­gen.  Um dieses ras­sis­tis­che Lager­sys­tem abzuschaf­fen, wer­den wir Gren­zen  brechen, die unsere Teil­habe ver­hin­dern und Brück­en bauen, um uns mit  anderen Gemein­schaften zu verbinden. Damit wir Flüchtlinge die  Möglichkeit bekom­men, selb­st zu wählen, wo wir in Würde leben wollen.
Wir bit­ten um eure finanzielle Unter­stützung und Sol­i­dar­ität für  unsere Tour. Damit wir uns für das Empow­er­ment von geflüchteten  Frauen* ein­set­zen, die sys­tem­a­tis­che Ver­let­zung unser­er Rechte in die  Öffentlichkeit brin­gen und uns gemein­sam mit anderen Com­mu­ni­ties für  eine offene und sol­i­darische Gesellschaft ein­set­zen kön­nen. Schafft  alle Lager ab! Bewe­gungs­frei­heit für Alle!

Join Kick Off of Women in Exile Bus­tour against Lager­sys­tem and racism
Wel­come to the Kick-off of the Bus­tour in Pots­dam on the 21.07. at 11  a.m. in Front of Bran­den­burg Par­lia­ment (Steuben­platz) with a ral­ly.  Join and sup­port the fight for free­dom of move­ment, for the  abol­ish­ment of all Lager and against racism. We know: Sol­i­dar­i­ty wins.
Women in Exile & Friends have been mak­ing sum­mer tours to dif­fer­ent  Ger­man fed­er­al states to con­nect with oth­er refugee women*, espe­cial­ly  those liv­ing in lager. This sum­mer we will move to Ham­burg, Bre­men and  Mecklenburg-Vorpommern.
On tour we will be a group of 40 refugee women and chil­dren with the  Solibus (Solibus e.V. Gemein­sam mobil für eine sol­i­darische Welt). We  will camp or sleep at our hosts. We will vis­it the Lager, do  demon­stra­tions against racism and Lager, encour­age each oth­er and  facil­i­tate empow­er­ment work­shops. We will bring into pub­lic the  iso­la­tion, racism, sex­ism, reports on trau­mas on those expe­ri­enc­ing  sleep­less nights for fear of depor­ta­tion and the effects of the coro­na  pan­dem­ic. To abol­ish this racist Lager­sys­tem, we will break bor­ders  pre­vent­ing our par­tic­i­pa­tion and build bridges to con­nect us to oth­er  com­mu­ni­ties. So that refugees will be giv­en the oppor­tu­ni­ty to choose  where we want to live in dignity.
We ask for your finan­cial sup­port and sol­i­dar­i­ty for our Tour. So that  we can work for the empow­er­ment of refugee women*, bring the  sys­tem­at­ic vio­la­tion of our rights to the pub­lic and work togeth­er  with oth­er com­mu­ni­ties for an open and sol­i­dar­i­ty soci­ety. Abol­ish all  Lager! Free­dom of move­ment is ever­bodys right!

Inforiot