Zum 60. mal jährt sich die Befreiung vom Nationalsozialismus. Es ist ein Jahr, in dem Revisionisten als auch Alt- und Neonazis verstärkt die Deutsche Vergangenheit umdeuten. In der Gesellschaft soll eine Entwicklung vorangetrieben werden, in der das Gedenken an deutsche Täter enttabuisiert wird.
Ein besonderes Beispiel für die Verherrlichung des Nationalsozialismus ist der alljährlich stattfindende Aufmarsch in Wunsiedel. Am Todestag des Nazi-Kriegsverbrechers Rudolf Hess, der im bayrischen Wunsiedel begraben liegt, marschieren jedes Jahr mehrere Tausend Alt- und Neonazis. Im vergangenen Jahr, am 21. August, waren es mehr als viereinhalbtausend.
Mit viereinhalbtausend Faschisten hat sich der Hess-Gedenkmarsch zu einem DER Events der deutschen und internationalen Naziszene entwickelt. Nazis und Rechte unterschiedlichen Alters mit verschiedener sozialer Herkunft sowie teilweise gegensätzlichen politischen Werdegängen und kulturellen Hintergründen finden sich in der Verherrlichung des Nationalsozialismus zusammen. Hier treffen sich SS-Greise, Naziskins, Wiking-Jugend-Verehrer in Braunhemd oder Dirndl, gepiercte Hatecore-Fans, Revanchisten und NPD-Parteifunktionäre.
Auch dieses Jahr wieder wollen deutsche und €päische Neonazis zu Hess’ Todestag an dessen Grabstätte in Wunsiedel aufmarschieren. In der nunmehr 17jährigen Geschichte der Hessmärsche war das die bisher höchste Teilnehmerzahl und für die nationalsozialistisch orientierte Bewegung in Deutschland ein Erfolg und das befriedigende Ergebnis einer langjährigen Kampagne.
Aus diesem Anlass versuchen Antifas aus Süd-Brandenburg und Hoyerswerda noch einen Bus zu ordern um nach Wunsiedel zu reisen. Wer intresse hat schreibt eine Mail an riot005@web.de.
Menschen die näher an der Hauptstadt wohnen können auch mit Bussen aus Berlin fahren. Infos gibt es unter: www.antifaschistisch-reisen.tk
Mehr Infos zu Wunsiedel gibt es unter: www.ns-verherrlichung-stoppen.tk