Bush-Besuch: BGS kontrolliert an Oder stärker
Keine Rundflüge von Regionalflugplätzen möglich
FRANKFURT (ODER). In Brandenburg sind wegen des Berlin-Besuches von US-Präsident Bush verstärkte Sicherheitsmaßnahmen getroffen worden. Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) habe den Bundesgrenzschutz (BGS) an der Oder schriftlich zu besonderer Wachsamkeit aufgefordert, sagte BGS-Sprecher Matthias Krippstädt am Mittwoch in Frankfurt (Oder). “Reisende aus dem arabischen Raum, aus Afghanistan oder Pakistan werden speziell untersucht, wenn sie bereits eine Straftat wie Landfriedensbruch begangen haben oder als Mitglied einer extremistischen Gruppierung aufgefallen sind.” Dies werde meist bei der Passabfrage festgestellt, sagte BGS-Mann Krippstädt. Einreisende aus solchen Ländern seien aber an der Odergrenze eher selten — jedenfalls als offiziell Einreisende. Doch auch die Zahl der illegal über die Oder gelangten Afghanen sei in den vergangenen Wochen deutlich zurückgegangen, sagte Krippstädt. Dies habe vermutlich mit dem Ende des Bürgerkrieges dort zu tun. Unmittelbar vor und während der US-Militärschläge gegen die Taliban-Herrschaft in Afghanistan hatten Grenzschützer und Polizei nahezu jede Woche Gruppen illegal eingereister Afghanen in Brandenburg aufgegriffen.
Bundesanwaltschaft ermittelt
Auch die Regionalflugplätze im Land standen im Vorfeld des Bush-Besuches unter besonderer Beobachtung. “Die örtliche Polizei hat Flugplatzbetreiber und Flugschulen noch einmal aufgesucht und zur Aufmerksamkeit gemahnt”, heißt es aus dem Potsdamer Verkehrsministerium. Rundflüge über Berlin, die etwa vom Flugplatz Eberswalde aus 45 Minuten dauern, sind für die Zeit der Bush-Visite untersagt.
In Potsdam hat die Polizei ein besonderes Auge auf amerikanische Schnellrestaurants, insbesondere auf McDonald’s‑Filialen, geworfen. Bereits am 29. April war in Groß Ziethen direkt hinter der südlichen Berliner Stadtgrenze ein Brandsatz in ein Autohaus geworfen worden. Dort wurden Autos der amerikanischen Marke Chrysler verkauft. Die Täter, die sich als “militante Gruppe” bezeichneten, hinterließen ein Bekennerschreiben, das sich gegen den US-Präsidenten wendet. Die Ermittlungen hat der Generalbundesanwalt übernommen.