(MAZ , Volkmar Krause) POTSDAM — Brandenburgweit werben die Parteien derzeit mit ihren Kandidaten um Stimmen für die Kommunalwahlen. Aber nicht überall bleibt es beim trauten Nebeneinander der Plakatgesichter. Vor allem die Potsdamer CDU leidet unter Angriffen auf die Werbetafeln.
CDU-Kreischef Wieland Niekisch machte als Urheber von abgerissenen Unionsplakaten jetzt gar den politischen Gegner von SPD und CDU verantwortlich. Gleich in mehreren Straßenzügen seien die Konterfeis der CDU-Bewerber abgehängt oder zerstört und statt dessen Poster von Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) beziehungsweise von SPD-Kandidaten angebracht worden. Und auch PDS-Köpfe seien dort aufgetaucht, wo vorher welche von der CDU um Stimmen warben.
“Wir haben jetzt Anzeige erstattet”, sagte Niekisch gestern. Den Vorwurf, dass SPD- und PDS-Wahlkämpfer hinter den Angriffen stecken, wiederholte er allerdings nicht. Das müsse geklärt werden. Es gebe aber Hinweise auf bestimmte Personen. 30 000 Euro hätten die sieben Potsdamer CDU-Ortsverbände in die Wahlwerbung gesteckt. “Das ist das Geld unserer Mitglieder und Spender”, verteidigte Niekisch sein Vorgehen. Bis zu 700 Euro koste ein “gut gemachtes” Personenplakat.
Den Vorwurf, die Angriffe auf CDU-Werbung würden aus den Reihen der SPD gestartet, wies deren Landesgeschäftsführer Klaus Ness zurück: “Das ist eine Unverschämtheit.” Ähnlich entrüstet reagierte PDS-Landesgeschäftsführer Thomas Nord. Er verlangte von Niekisch Beweise für seine Behauptungen. Vom Vandalismus seien alle Parteien betroffen, aber das Problem halte sich in diesem Jahr in Grenzen, sagte Ness. Das bestätigt auch der Sprecher des Polizeipräsidiums Potsdam, Rudi Sonntag. Die Potsdamer Fälle, die jetzt von der CDU angezeigt wurden, seien die einzigen, wo der Vorwurf großflächiger Zerstörungen erhoben werde.
Selbst CDU-Generalsekretär Thomas Lunacek sieht keinen massenhaften Vandalismus, hält die Aufklärung der Vorgänge in Potsdam dennoch für erforderlich. Er macht sich allerdings keine Illusionen über weitere Verluste. “Die Union ist aufgrund ihrer politischen Aussagen immer wieder Ziel bestimmter Gruppen.”