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Arbeit & Soziales

CDU kritisiert das Hausprojekt “Charlotte 28”

(09.04.2009) Die CDU hat es in den let­zten Jahren auf Grund ihrer Per­son­al­quereleien nicht geschafft, sich wed­er ihren The­men zu wid­men noch kon­nte sie die „Char­lotte 28“ ver­hin­dern. Jet­zt ent­deck­te die CDU die Char­lotte wieder. Allerd­ings nutzen Anschuldigen wie in den let­zten Wochen geschehen nun auch nichts mehr, da wir die näch­sten 66 Jahre nun in der Innen­stadt präsent sein werden.

Es ist es eher ein­fall­s­los, sich in der alt­bekan­nten Art und Weise mit dumpfen Parolen und vorge­fer­tigten Vorurteilen an uns abar­beit­en zu wollen. Dies zeigt sich in Äußerun­gen, in denen die selb­stver­wal­teten Pots­damer Haus­pro­jek­te als Hort von ruh­estören­den Jugendlichen, die nachts Wände beschmieren und erst recht nicht in der Lage sind, „ihre Häuser“ zu sanieren. Diese Äußerun­gen find­en wir gefährlich, sie sind aber nicht neu, son­dern sind sozusagen auf ein­er Lin­ie ein­er jahre­lan­gen Aus­gren­zungspoli­tik, in der Men­schen wie wir in der Pots­damer Innen­stadt nichts mehr zu suchen haben. Wir möcht­en die CDU auch an dieser Stelle daran erin­nern, dass sie selb­st in ihrer Erst­wäh­lerkam­pagne dafür ein­trat, dass Kul­tur für alle bezahlbar sein muss, flächen­deck­ende Freizei­tange­bote für junge Men­schen selb­st­bes­timmt und in mehr Eigen­ver­ant­wor­tung geschaf­fen wer­den müssen etc. Vor allem viele junge Men­schen engagieren sich ehre­namtlich und selb­st­bes­timmt in den Pro­jek­ten der Char­lot­ten­straße 28.

Der Erb­bau­pachtver­trag wurde am 13.3.2009 nach vie­len Gesprächen mit dem Sanierungsträger unter­schrieben. Diesen Ver­trag kon­nten wir nur unter­schreiben, weil eben ein Bau- und ein Finanzierungskonzept von uns in Zusam­me­nar­beit mit dem Architek­ten erar­beit­et wor­den ist und diese eine wichtige Grund­lage bilde­ten, um den Ver­trag über­haupt unter­schreiben zu kön­nen. Wir haben den Prozess bis zur Unter­schrift trans­par­ent gestal­tet. Die Möglichkeit, an uns her­anzutreten und Fra­gen zum Konzept zu stellen, kon­nte auch die CDU wahrnehmen. Immer­hin gab es ja auch einen entsprechen­den Stadtverord­netenbeschluss, in welchem parteiüber­greifend dem Vere­in Neue Far­ben das Erb­bau­recht für die Char­lot­ten­straße 28 eingeräumt wor­den ist. Statt wild herumzus­pekulieren sollte die CDU den Weg in die Char­lot­ten­straße 28 find­en und Antworten auf ihre Befürch­tun­gen und Sor­gen direkt vor Ort einholen.

Wer sind wir: Wir sind Men­schen aus Pots­dam nicht nur im jugendlichen Alter und betreiben in der Char­lot­ten­strasse 28 schon seit eini­gen Jahren ehre­namtlich ein soziokul­turelles Zen­trum u.a. mit einem Buch­laden Sput­nik und dem Cafè Olga. Die let­zt genan­nten Pro­jek­te wer­den auch von vie­len Tourist_Innen und Migrant-Innen fre­quen­tiert. Wir ver­ste­hen uns auch ger­ade in der Innen­stadt von Pots­dam als Gegen­pol und einen Ort kri­tis­ch­er Auseinan­der­set­zun­gen. Wir set­zen uns sowohl für bezahlbaren Wohn­raum für alle Men­schen in Pots­dam ein und verneinen die Vertrei­bungspoli­tik soziokul­tureller Ein­rich­tun­gen an den Rand der Stadt.

Mit „unser­er“ Entschei­dung für einen Erb­pachtver­trag wollen wir weit­er den Fin­ger auf die Wun­den leg­en, die Stadt­poli­tik kri­tisch begleit­en und auch über die Stadt­gren­zen hin­aus uns poli­tisch engagieren.

Neue Far­ben e.V.

 

 

Hin­ter­grund:

08.04.2009, PNN: CDU attack­iert alter­na­tive Szene Stre­it um Graf­fi­ti und Charlottenstraße

06.04.2009, Videobeitrag bei Pots­damTV: Dorn­röschen der Innenstadt

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