Templin (ipr) Gegen einen 27-jährigen Templiner ermittelt die Kriminalpolizei derzeit wegen Versuchter Körperverletzung.
In der Pressemeldung der Polizei des Schutzbereiches Uckermark hieß es zuvor noch, dass die Kriminalpolizei wegen des Verdachts der Volksverhetzung ermittle. Das verneinte die Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft Neuruppin, Lolita Lodenkämper.
Auf einem Parkplatz in der Heinestraße hatte der Mann am Dienstag Nachmittag einen fotografierenden Mitarbeiter der Templiner Zeitung angepöbelt und beschimpft. Der polizeibekannte Tatverdächtige betitelte den Geschädigten als Ausländer und beschimpfte ihn mit Sprüchen wie „Ausländer raus“. Das verkündete er dann anschließend noch lautstark. “Ausländer raus!” sei keine Volksverhetzung, erklärte dazu Lolita Lodenkämper. Es sei auch keine Beleidigung. Schon gar nicht, wenn sich die Ausdrücke gegen einen Deutschen richten würden.
Ein Passant kam dem Geschädigten zwischenzeitlich zur Hilfe. Der Tatverdächtige ließ jedoch nicht ab, sondern versuchte immer wieder die beiden Männer zu provozieren und eine Schlägerei anzuzetteln. Er habe versucht Ohrfeigen auszuteilen. Er sei aber zu betrunken gewesen, als dass er sein Opfer habe wirklich treffen können, erläuterte die Staatsanwältin. Offenbar war er an diesem Tag auf Streit aus, denn schon zuvor, hatte er beim Überqueren der Straße derzeit unbekannte Passanten belästigt.
Auch nach dem Eintreffen der Polizei vor Ort verhielt sich der 27-jährige Mann sehr aggressiv. Er versuchte sich gegen die polizeilichen Maßnahmen zu wehren, so dass ihm Handfesseln angelegt werden mussten. Er wurde vorläufig festgenommen. Ein Atemalkoholtest ergab bei ihm einen Wert von 2,78 Promille. Eine Blutentnahme wurde angeordnet und ein Strafverfahren wegen Verdachts der Volksverhetzung eingeleitet, das dann heute von der Staatsanwaltschaft niedergeschlagen wurde.
Übrig bleiben für den Mann Verfahren wegen versuchter Körperverletzung und versuchter Sachbeschädigung und versuchter Nötigung. Durch die Staatsanwaltschaft Neuruppin wird ein beschleunigtes Verfahren angestrebt.