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Antifaschismus

CDU-lerin in Neonazi-Netzwerk aktiv

INFORIOT Eine Bran­den­burg­er CDU-Funk­tionärin ist offenkundig tief in neon­azis­tis­che Kreise ver­strickt. Nico­la Brand­stet­ter ist Beisitzerin im CDU-Stadtver­band in Treuen­bri­et­zen (Land­kreis Pots­dam-Mit­tel­mark) und trat bei den Kom­mu­nal­wahlen im Mai für ihre Partei auf Kreisebene und für die Stadtverord­neten­ver­samm­lung an.
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Bis 2012 Mod­er­a­torin im “Thiazi”-Forum
Nun ist bekan­nt gewor­den, dass Brand­stet­ter jahre­lang eine führende Rolle im Forum “Thiazi.net” inne hat­te. Das Por­tal war seit sein­er Grün­dung 2007, bis zu ein­er Razz­ien­welle und anschließen­der Abschal­tung 2012 eine der bun­desweit wichtig­sten Ver­net­zungsin­stanzen für die Neon­aziszene. Brand­stet­ter war seit der Anfangszeit als Mod­er­a­torin aktiv und schrieb ins­ge­samt über 1500 Beiträge. Dies berichtet die “Autonome Antifa Freiburg” in einem ger­ade erschiene­nen Artikel. Nichts deutet darauf hin, dass sich Brand­stet­ter seit den Durch­suchun­gen und der Foren­ab­schal­tung 2012 von der neon­azis­tis­chen Szene gelöst hätte.
Von Öster­re­ich bis nach Brandenburg
Brand­stet­ter ist Öster­re­icherin und zog vor mehr als einem Jahrzehnt nach Deutsch­land. Sie wohnte in Mün­ster­maifeld in Rhein­land-Pfalz und arbeit­ete dort in ein­er Kindertagesstätte. Seit drei Jahren lebt sie in Treuen­bri­et­zen. Dort engagiert sie sich in der CDU, deren Kreisvor­sitz Sask­ia Lud­wig inne hat. Dass Brand­stet­ter als öster­re­ichis­che Staats­bürg­erin für die CDU als Kan­di­datin bei den Kom­mu­nal­wahlen antrat, war dem RBB im Mai sog­ar eine län­gere Sto­ry wert. Sie hätte zunächst Angst gehabt, als “Fremde” in Bran­den­burg auf Ablehnung zu stoßen, berichtete Brand­stet­ter dort. Doch tat­säch­lich sei ihr solche Frem­den­feindlichkeit in Bran­den­burg “zum Glück gar nicht begeg­net”. Zur CDU habe sie, so heißt es im RBB-Bericht, der gemein­same “poli­tisch-kon­ser­v­a­tive Hintergrund“geführt.
Weit­er­hin in Kita tätig

Derzeit ist Brand­stet­ter weit­er­hin in der Kinder­be­treu­ung tätig. Im zu Treuen­bri­et­zen benach­barten Brück ist sie als Erzieherin in ein­er christlichen Kindertagesstätte angestellt.
Als “Thiazi.net”-Moderatorin “Prometheusfunke”: Über­set­zungsko­or­di­na­tion für anti­semi­tis­chen Hetzroman
Im “Thi­azi-net” äußerte sich Brand­stet­ter weit weniger zurück­hal­tend. Unter ihrem Pseu­do­nym “Prometheusfunke” schrieb sie im Jar­gon der Holo­caustleug­nung über den “Holok­laus”, der bedauer­licher­weise als “schlimm­stes Ver­brechen aller Zeit­en anerkan­nt” sei und beklagt, dass Hitler “weltweit als Bestie in Men­schengestalt” betra­chtet wer­den würde.
Zudem war Brand­stet­ter um 2009 Koor­di­na­torin der deutschen Über­set­zung des Romans “Hunter” aus der Fed­er des US-Neon­azis William Pierce. Sie war als Mod­er­a­toin für den “Thiazi.net”-Forenabschnitt zuständig, in dem die Über­set­zung zusam­menge­tra­gen wurde. Das Buch ist eine lit­er­arisch insze­nierte, von der­ben Gewalt­fan­tasien durch­set­zte anti­semi­tis­che Hetzschrift.
“Thiazi.net”: Bun­desweites Neonazi-Forum

Das “Thiazi.net” war bis zu sein­er Abschal­tung die bedeu­tend­ste Online-Ver­net­zungsin­stanz im deutschen Neon­azis­mus. Es hat­te min­destens 20.000 Mit­glieder. Auch war Brand­stet­ter beim Vor­läufer­pro­jekt “Skadi.net” aktiv. Zu Brand­stet­ters “Thiazi”-Moderationskollegen gehörten Neon­azis wie Tobias Stor­beck (Pseu­do­nym “Blutzeuge”, aus Pren­zlau, Musik­er bei der Neon­az­iband “Jungvolk”) und Peter Bram­mann (Pseu­do­nym “Beobachter”, aus Berlin, Musik­er der Neon­az­iband “DST”). Im Juni 2012 wur­den Woh­nun­gen von 26 Beschuldigten in elf Bun­deslän­dern und in Großbri­tan­nien durch­sucht. 2013 wurde in Ros­tock Anklage gegen mehrere Per­so­n­en erhoben. Anfang Juni 2014 fol­gten weit­ere Razz­ien, dies­mal gegen 35 Beschuldigte in zwölf Bun­deslän­dern. Alle ste­hen im Ver­dacht der Bil­dung, beziehungsweise der Unter­stützung ein­er krim­inellen Vere­ini­gung. Auch in Bran­den­burg gab es Durch­suchun­gen, und zwar in Pots­dam, Vel­ten, Brandenburg/Havel und Pren­zlau.
Detailierte Infor­ma­tio­nen über “Thiazi.net” sind durch ein weit­eres neon­azis­tis­ches Por­tal “Alter­me­dia” bekan­nt bewor­den. Dort waren Scans aus den polizeilichen Ermit­tlungsak­ten veröf­fentlicht wor­den. Aus diesen geht unter anderem die Adminin­stra­tionsstruk­tur des “Thiazi.net” her­vor — auch die hoch ange­siedelte Rolle von “Prometheusfunke” ist dort fest­ge­hal­ten. Eben­so ist aus den man­gel­haft geschwärzten Akten der Name und der Mün­ster­maifelder Wohn­sitz von Brand­stet­ter rekonstruierbar.
 

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