INFORIOT Die CDU in Treuenbrietzen hat sich am Montag von ihrer Vorstandsbeisitzerin Nicola Brandstetter getrennt, berichtet die MAZ. Grund ist das bis in die jüngere Vergangenheit reichende Engagement von Brandstetter in neonazistischen Kreisen, auf das von Inforiot vor zwei Wochen aufmerksam gemacht wurde. Brandstetter war Moderatorin des “Thiazi.net”, einem bis 2012 aktiven Vernetzungsmedium des militanten Neonazismus, gegen das derzeit bundesweit ermittelt wird. Laut des MAZ-Berichts bestätigte die Rostocker Staatsanwaltschaft die Einbindung von Brandstetter in “Thiazi.net”. Das Ermittlungsverfahren gegen sie sei inzwischen allerdings gegen eine Geldzahlung eingestellt worden.
Brandstetter, die für die CDU auch bei den vergangenen Kommunalwahlen kandidiert hatte, äußerte sich gegenüber der MAZ, dass ihre neonazistischen Aktivitäten bei “Thiazi.net” bis 2012 zur “Vergangenheit” gehören würden. Ihre “streng katholischen Grundwerte” stünden in Gegensatz zu “nationalsozialistischem Gedankengut”. Ganz als ob Christentum und Nationalsozialismus sich per se ausschließen würden — im “Thiazi.net” hatte Brandstetter durchaus Anleihen beim Christentum genommen und unter anderem den katholisch-fundamentalistischen Priester Hans Milch zitiert.
Dass Brandstetter seit 2012 antinazistische Grundwerte entwickelt habe, wollte man bei der CDU jedenfalls nicht glauben. Bei ihrem Arbeitgeber, der christlichen Kita “Hasenbande” in Brück wird dies bislang offenbar anders gesehen. “Das ist nicht unsere Nicola”, zeigte sich Kitaleiterin Almut Kautz ungläubig. Auf der Homepage der Kita ist inzwischen eine Erklärung erschienen, in der es heißt, das in der Kita “Menschen verachtendes Handeln jedweder Art nicht geduldet” werde. Dazu würden sich alle Mitarbeitenden — also auch Brandstetter — bekennen.
Über die Frage wie für Brandstetter ein angemessenes Erziehungsumfeld aussieht, schrieb sie im “Thiazi.net” unter anderem: „Ich lebe in einer ziemlich ländlichen Gegend, und hier im Ort gibt es bemerkenswerterweise keinen einzigen Schwarzen. (…) Wenn ich in die nächste größere Stadt fahre, ist das Bild schon wieder ein völlig anderes, und dort würde ich mein Kind auch um keinen Preis in die Kita schicken wollen.“ Zu diesem Zeitpunkt war Brandstetter in Rheinland-Pfalz ansässig und dort als Erzieherin berufstätig.
Wie solche rassistischen Äußerungen mit dem Brücker Kita-Bekenntnis gegen Menschenverachtung und für eine “Erziehung zur Toleranz” in Einklang zu bringen sind, ist durchaus erklärungsbedürftig. Dass Brandstetter in der kurzen Zeit seit 2012 von einer Neonaziaktivistin (deren Engagement dort erst durch die Schließung des Forums und begleitende Razzien beendet wurde) plötzlich zu einer christlichen Demokratin mutiert ist, die jede Menschenverachtung ablehnt und dies in ihrer Erziehungsarbeit auch umsetzt — dass scheint mehr als unwahrscheinlich.
Der ursprüngliche Bericht bei Inforiot über das “Thiazi.net”-Engagement von Brandstetter beruhte auf einer Recherche einer badenwürttembergischen Antifagruppe.
Brandstetter, die für die CDU auch bei den vergangenen Kommunalwahlen kandidiert hatte, äußerte sich gegenüber der MAZ, dass ihre neonazistischen Aktivitäten bei “Thiazi.net” bis 2012 zur “Vergangenheit” gehören würden. Ihre “streng katholischen Grundwerte” stünden in Gegensatz zu “nationalsozialistischem Gedankengut”. Ganz als ob Christentum und Nationalsozialismus sich per se ausschließen würden — im “Thiazi.net” hatte Brandstetter durchaus Anleihen beim Christentum genommen und unter anderem den katholisch-fundamentalistischen Priester Hans Milch zitiert.
Dass Brandstetter seit 2012 antinazistische Grundwerte entwickelt habe, wollte man bei der CDU jedenfalls nicht glauben. Bei ihrem Arbeitgeber, der christlichen Kita “Hasenbande” in Brück wird dies bislang offenbar anders gesehen. “Das ist nicht unsere Nicola”, zeigte sich Kitaleiterin Almut Kautz ungläubig. Auf der Homepage der Kita ist inzwischen eine Erklärung erschienen, in der es heißt, das in der Kita “Menschen verachtendes Handeln jedweder Art nicht geduldet” werde. Dazu würden sich alle Mitarbeitenden — also auch Brandstetter — bekennen.
Über die Frage wie für Brandstetter ein angemessenes Erziehungsumfeld aussieht, schrieb sie im “Thiazi.net” unter anderem: „Ich lebe in einer ziemlich ländlichen Gegend, und hier im Ort gibt es bemerkenswerterweise keinen einzigen Schwarzen. (…) Wenn ich in die nächste größere Stadt fahre, ist das Bild schon wieder ein völlig anderes, und dort würde ich mein Kind auch um keinen Preis in die Kita schicken wollen.“ Zu diesem Zeitpunkt war Brandstetter in Rheinland-Pfalz ansässig und dort als Erzieherin berufstätig.
Wie solche rassistischen Äußerungen mit dem Brücker Kita-Bekenntnis gegen Menschenverachtung und für eine “Erziehung zur Toleranz” in Einklang zu bringen sind, ist durchaus erklärungsbedürftig. Dass Brandstetter in der kurzen Zeit seit 2012 von einer Neonaziaktivistin (deren Engagement dort erst durch die Schließung des Forums und begleitende Razzien beendet wurde) plötzlich zu einer christlichen Demokratin mutiert ist, die jede Menschenverachtung ablehnt und dies in ihrer Erziehungsarbeit auch umsetzt — dass scheint mehr als unwahrscheinlich.
Der ursprüngliche Bericht bei Inforiot über das “Thiazi.net”-Engagement von Brandstetter beruhte auf einer Recherche einer badenwürttembergischen Antifagruppe.