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Chef von Neonazi-Band ist V‑Mann

Pots­dam — Das Berlin­er Lan­deskrim­i­nalamt hat bei ein­er Razz­ia gegen die recht­sradikale Musik­szene einen V‑Mann des bran­den­bur­gis­chen Ver­fas­sungss­chutzes ver­haftet. Wie FOCUS meldet, ent­tarnte sich der 27-jährige Tilo S. aus Cot­tbus bei den Vernehmungen selb­st als Spitzel des Pots­damer Innen­min­is­teri­ums. Durch monate­lange Obser­va­tio­nen seien die Fah­n­der des Lan­deskrim­i­nalamtes schon vor­ab auf kon­spir­a­tive Verbindun­gen von S. gestoßen.

V‑Mann Tilo S. war zugle­ich Kopf ein­er recht­sradikalen Musik­gruppe namens „White Aryan Rebels“, berichtet FOCUS unter Beru­fung auf Ermit­tlerkreise. Die Band hat­te im ver­gan­genen Jahr mit ihrer CD „Noten des Has­s­es“ bun­desweit Empörung aus­gelöst. In dem Stück „Die Kugel ist für dich“ wird unter anderem zum Mord an Michel Fried­man, Rita Süss­muth, Alfred Biolek und den Söh­nen von Boris Beck­er aufgerufen.

Nach FOCUS-Recherchen sind die „White Aryan Rebels“ bis­lang nicht öffentlich aufge­treten. Der ent­tarnte V‑Mann Tilo S. sei das einzige feste Mit­glied der Band und habe die Stücke mit eini­gen Leih­musik­ern in aus­ländis­chen Ton­stu­dios aufgenom­men und anschließend auf CD gepresst. Ein Tex­tilgeschäft von S. im bran­den­bur­gis­chen Guben habe als Tar­nadresse für die angeliefer­ten CDs gedient.

Wie FOCUS weit­er berichtet, hat die Fes­t­nahme des V‑Manns im Pots­damer Innen­min­is­teri­um große Unruhe aus­gelöst. Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm befürchte einen unan­genehmen Geheim­di­enst-Skan­dal. Auch Ver­fas­sungss­chutz-Chef Hein­er Wegesin sei entset­zt über die Fes­t­nahme seines V‑Manns durch die Berlin­er Polizei.

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