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Christkind in Oberhavel nicht willkommen!

Etwa 300 liebevoll ver­pack­te Geschenkpakete haben Bürg­erin­nen und Bürg­er aus Ober­hav­el für Geflüchtete geschnürt. Der Oranien­burg­er Gen­er­alanzeiger (OGA) hat­te zu dieser Geste der Fre­und­schaft für Geflüchtete in Ober­hav­el aufgerufen. Am Dien­stag woll­ten Mitar­bei­t­erIn­nen des OGA, sowie VertreterIn­nen der Ini­tia­tiv­en Hen­nigs­dor­fer Ratschlag, Willkom­men in Ober­hav­el und des Flüchtlingsrats Bran­den­burg einen Teil der Päckchen in der Sam­melun­terkun­ft in Hen­nigs­dorf verteilen.
“Die Geflüchteten waren vorher informiert wor­den und erwarteten uns in ihren Zim­mern. Wir wur­den freudig begrüßt und über­gaben die Geschenke. Es waren schöne Begeg­nun­gen, die jedoch auf ein­mal ein jäh­es Ende fan­den,” berichtet Anne Fis­ch­er von Willkom­men in Oberhavel.
Matthias Kahl, Fach­bere­ich­sleit­er für Soziales der Ver­wal­tung Ober­hav­el, ließ verkün­den, die Presse solle das Gelände ver­lassen und wenig später wurde auch allen anderen mit­geteilt, dass ab sofort generelles Besuchsver­bot beste­he. Den Wach­leuten der Unterkun­ft fiel es sichtlich schw­er diesen Rauss­chmiss durchzuset­zen, während Fam­i­lien aus Syrien und dem Tschad in Haus 3 warteten und an diesem Tag leer ausgingen.
Lei­der wurde der skan­dalöse Vor­fall in der Berichter­stat­tung des OGA über die Spende­nak­tion mit keinem Wort erwäh­nt, was sehr ver­wun­dert. Der krude Rauss­chmiss hat­te bein allen Beteiligten — nicht zulet­zt bei den
betrof­fe­nen Flüchtlin­gen — einen starken Ein­druck hinterlassen.
Das Vorge­hen der Ver­wal­tung ist rechtswidrig: Die Men­schen in Haus 3 erwarteten unseren Besuch und haben in der Unerkun­ft ein Recht darauf. Aber auch das poli­tis­che Sig­nal dieser unsäglichen Maß­nahme ist fatal. Anstatt die Geschenkak­tion als nach­barschaftliche Geste zu unter­stützen und ein fre­und­schaftlich­es Zusam­men­leben von alten und neuen Ober­havel­ern zu fördern, sabotiert die Land­kreisver­wal­tung das Engage­ment hun­dert­er Bürg­erin­nen und Bürg­er. Damit liefern sie auch ein Sig­nal der Aus­gren­zung an all diejeni­gen, die Asyl­suchende vor Ort willkom­men heißen und unter­stützen wollen und nicht zuet­zt an die geflüchteten Men­schen selb­st, die bei uns Schutz suchen.
Wir fra­gen uns: Mit welchem Ziel?
PRESSEKONTAKT:
Ivana Domazet, Flüchtlingsrat Bran­den­burg, 0176 3148 3547
Simone Tet­zlaff, Hen­nigs­dor­fer Ratschlag, 0172 398 4191
Kirstin Neu­mann, Willkom­men in Ober­hav­el, 0173 649 5811

Eine Antwort auf „Christkind in Oberhavel nicht willkommen!“

Wün­schenswert wäre auch eine Angabe der Tele­fon­num­mer des Her­rn Kahl als “Pressekon­takt”

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