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Chronik neonazistischer Aktivitäten in Potsdam und Umgebung 2012

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Im Ver­gle­ich zum let­zten Jahr sind ins­ge­samt weniger gewalt­tätige Über­griffe durch Pots­damer Neon­azis dem APAP bekan­nt gewor­den. Neon­azis sind in der Lan­deshaupt­stadt den­noch präsent – vor allem durch unangemeldete Fack­e­laufmärsche und Propagandaaktivitäten.

Nach dem NPD ‑Aus­tritt und Wegzug von Mar­cel Guse im Novem­ber 2011 ist dem NPD-Stadtver­band die wichtig­ste Führungsper­sön­lichkeit wegge­brochen. Außer­dem sind mit dem Ver­bot der «Spreelichter» und der damit Ver­bun­de­nen polizeilichen Ermit­tlun­gen auch Pots­damer Neon­azis ver­mehrt staatlich­er Repres­sion aus­ge­set­zt. So berichteten mehrere Presseartikel über Haus­durch­suchun­gen bei Neon­azis aus Pots­dam und der Durch­suchung von Autos im Anschluss an einen Fack­el­marsch durch den Stadt­teil Wald­stadt.
Diese Chronik kann nicht als voll­ständi­ger Bericht für den angegebe­nen Zeitraum ange­se­hen wer­den, da oft Betrof­fene von neon­azis­tis­ch­er oder ras­sis­tis­ch­er Gewalt ihre Erfahrun­gen aus Angst nicht äußern und sie somit nicht öffentlich gemachtwer­den. Die Chronik ist ein Ver­such, Neon­azi­ak­tiv­itäten im Raum Pots­dam und Umland zu erfassen. Dabei dienen zahlre­iche Berichte aus der Lokal­presse, der «Opfer­per­spek­tive e.V.», lokalen antifaschis­tis­chen Zusam­men­schlüssen und dem «Antifaschis­tis­chen Pressearchiv Pots­dam» (APAP) als Daten­grund­lage. Es sind aber eben­falls Aktio­nen und Berichte der Neon­azis selb­st mit aufgeführt.

«FKP» nach wie vor zen­trale Akteure – andere Neon­azi-Grup­pen inaktiv

Bei den organ­isierten Struk­turen zeich­nen sich seit ger­aumer Zeit die «Freie Kräfte Pots­dam» (FKP) als zen­trale Akteure im Raum Pots­dam ab. Ihr Sprachrohr ist die Inter­net­plat­tform «Info­por­tal Pots­dam», auf der die «FKP» Fotos von durchge­führten Aktio­nen, Texte zur nation­al­sozial­is­tis­chen Ide­olo­gie und weit­ere volksver­het­zende Mate­ri­alien veröffentlichen.

Auch nach dem Ver­bot des recht­en Net­zw­erks «Spreelichter» im Juni 2012 bleibt der Mythos vom «Volk­stod» beliebt bei den Pots­damer Neon­azis. Im ver­gan­genen Jahr führten sie mehrere Aktio­nen im Rah­men ihrer «Volk­stod­kam­pagne» durch. Mehrfach wur­den Fly­er verteilt, die die ver­meintliche Aufk­lärung zum «Volk­stod» the­ma­tisierten. Verantwortliche_r im Sinne des Presserecht­es war hier­bei das Info­por­tal Pots­dam. Des Weit­eren sind die Organ­isierung und Durch­führung mehrerer «Werde-Unsterblich»-Fackelmärsche sowie anknüpfend diverse Sprühereien den «FKP» zuzuord­nen. Neben ihrem Haupt­the­ma, dem «Volk­stod», wid­me­ten sich die «FKP» der Ver­her­rlichung des Nation­al­sozial­is­mus u.a. mit dem jährlichen Gedenken an den Tag der Bom­bardierung Pots­dams im April und der Ehrung des NS-Funk­tionärs Rudolf Heß im August.

Abge­se­hen von den Aktiv­itäten der «FKP» kon­nten im ver­gan­genem Jahr keine größeren nen­nenswerten Grup­pe­nak­tiv­itäten verze­ich­net wer­den, was nicht bedeutet, dass die Neon­azis inak­tiv sind. So reak­tivierten Pots­damer Neon­azis das Label «Sek­tion Pots­dam», das sie zulet­zt im Juli 2011 auf ein­er Neon­azi-Demon­stra­tion «gegen Linkskrim­inelle» in Berlin genutzt hat­ten. Bere­its 2009 war dieser Grup­pen­name auf Aufk­le­bern mit neon­azis­tis­chem Inhalt in der Pots­damer Innen­stadt zu find­en.
Nun war «Sek­tion Pots­dam» auf einem Trans­par­ent beim wohl alarmieren­den Höhep­unkt neon­azis­tis­ch­er Präsenz des Jahres 2012 zu lesen. Durch eine antifaschis­tis­che Kundge­bung im Ort­steil Grube sollte auf den ansäs­si­gen Ver­mi­eter eines Berlin­er Geschäftes aufmerk­sam gemacht wer­den. Dieses vertreibt die bei Neon­azis beliebte Bek­lei­dungs­marke «Thor Steinar». Am Rande der Kundge­bung sucht­en Pots­damer Neon­azis das erste Mal seit Jahren öffentlich die Kon­fronta­tion. Unge­fähr 30 Pots­damer und Berlin­er Neon­azis ver­sucht­en die antifaschis­tis­che Kundge­bung mit ein­er eige­nen Eil­ver­samm­lung «Gegen Linke Gewalt» zu stören. In der Nacht zuvor waren zudem im Umkreis von Pots­dam-Grube Dro­hun­gen gegen Antifaschist_innen sowie Neon­azi-Parolen auf Straßen und Schilder gemalt. Dazu kamen unzäh­lige Aufk­le­ber mit neon­azis­tis­chem Inhalt und Attrap­pen von Gal­gen, die an Bäu­men ange­bracht wor­den waren. Die polizeilichen Maß­nah­men beschränk­ten sich jedoch haupt­säch­lich auf die Antifaschist_innen.
Dieser Auftritt zeigt erschreck­end deut­lich, dass sich Neon­azis selb­st­be­wusst in Pots­dam bewe­gen kön­nen und für ihre men­schen­ver­ach­t­ende Ide­olo­gie auch öffentlich einstehen.

NPD-Ver­anstal­tun­gen in Potsdam

Die NPD war 2012 in Pots­dam deut­lich präsen­ter als noch im Jahr zuvor. Jedoch gin­gen die Aktiv­itäten nicht vom Stadtver­band aus, der seit dem Aus­tritt ihres Stadtver­bandsvor­sitzen­den Mar­cel Guse im Novem­ber 2011 inak­tiv ist, son­dern alle Aktio­nen wur­den durch externe NPD Struk­turen organ­isiert und durchge­führt.
Am 10. August führte die NPD im Rah­men ihrer bun­desweit­en Kam­pagne mit ihrem «Flag­gschiff» eine Kundge­bung auf dem Luisen­platz durch. Diese kon­nte in Pots­dam aktiv und erfol­gre­ich durch Antifaschist_innen gestört wer­den. Trotz­dem kon­nte die NPD ‑Ver­anstal­tung wie geplant abge­hal­ten wer­den und die Tour fort­ge­set­zt werden.

Am 15. Sep­tem­ber ver­suchte der NPD ‑Kreisver­band Hav­el-Nuthe im Rah­men ihrer Kam­pagne «Raus aus dem Euro», eine Demon­stra­tion in der Pots­damer Innen­stadt durchzuführen. Die «Aktion Klee­blatt» war eine Serie von Demon­stra­tio­nen in Bran­de­burg­er Städten, die die Euro-Poli­tik der NPD unter­stützen sollte. Am Tre­ff­punkt befan­den sich unter den etwa 80 Demonstrant_innen auch einige aktive Pots­damer Neon­azis. Sie waren jedoch nicht erkennbar an der Organ­isierung beteiligt und über­nah­men keine Auf­gaben. Zeit­gle­ich waren mehrere Neon­azis der «Freien Kräfte Pots­dam» im Pots­damer Stadt­teil Wald­stadt und im Bere­ich der Hein­rich-Mann-Allee unter­wegs. Neben dem städtis­chen Bünd­nis «Pots­dam Naz­ifrei», das von Ober­bürg­er­meis­ter Jacobs und dem zivilge­sellschaftlichen Bünd­nis «Pots­dam beken­nt Farbe» dominiert wurde, mobil­isierte das antifaschis­tis­che Bünd­nis «they shall not pass» ins­ge­samt 2500 Gegendemonstrant_innen. Im Gegen­satz zum städtis­chen Zusam­men­schluss wies «they shall not pass» bere­its im Vor­feld auf die aktiv­en Pots­damer Neon­azistruk­turen hin.
Da die Block­aden nicht durch die Polizei geräumt wur­den, kon­nten die NPD-Anhänger_in­nen ihren Auf­marsch nicht durchführen.

Am 5. Okto­ber führte der Lan­desver­band Bran­den­burg der NPD eine Kundge­bung gegen den Refugee-Protest-March in der Berlin­er Straße durch, an der sich weniger als ein Dutzend Neon­azis beteiligten. Wieder waren keine Pots­damer Neon­azis an der Ver­anstal­tung der NPD beteiligt. Beim bun­desweit­en Protest­marsch von Würzburg nach Berlin demon­stri­erten Geflüchtete und ihre Unterstützer_innen gegen diskri­m­inierende Asylpoli­tik und die Lebens­be­din­gun­gen von Asyl­suchen­den in Deutsch­land. Als der Protest­marsch an der NPD-Kundge­bung vor­bei führte, ver­sucht­en deren Teilnehmer_innen die Geflüchteten durch ras­sis­tis­che Parolen und Reden zu provozieren.

Von Sport treiben­den Neon­azis und recht­en Fans

Die als links gel­tenden Fans des SV Babels­berg 03 ste­hen nach wie vor im Fokus von neon­azis­tis­chen Fußballanhänger_innen. Im April 2012 veröf­fentlichte die Antifaschis­tis­che Recherche_Potsdam//Umland einen Artikel über die rechte Hooli­gan-Gruppe «Crimark» des FC Union Berlin. Neben den schon im Artikel dargestell­ten Fak­ten ist bemerkenswert, dass «Crimark»-Sprühereien und Graf­fi­ti zur «Volkstod»-Thematik zusam­men­hän­gend aufge­taucht sind. Die Bekan­nt­machun­gen wur­den in den Fol­ge­wochen in der lokalen Presse disku­tiert und teils ver­harm­lost. Die Mit­glieder von «Crimark» bedro­hen und ver­fol­gen regelmäßig, vor allem jün­gere, Anhänger_innen der alter­na­tiv­en Fan­szene in Babels­berg und greifen diese auch mit Gewalt an.
Neben «Crimark»-Mitgliedern ste­hen noch weit­ere Sportler_innen der Neon­azi-Szene nahe. Im ver­gan­genen Jahr wurde das sportliche Engage­ment gle­ich mehrerer Pots­damer Neon­azis wie dem Cheer­leader Mario Schober und dem Hob­by-Fußballer Thomas Pecht bekan­nt. Umso ver­wun­der­lich­er ist es, dass erst vor eini­gen Wochen eine bran­den­burg­weite Diskus­sion um Sportvere­ine als Anlauf­punkt für Neon­azis entbrannte.

Aus­blick auf das Jahr 2013

Die Stadt Pots­dam rühmt sich mit ihrer «preußis­chen Tol­er­anz» – ein­er Fas­sade für die Außen­welt. Dass Pots­damer Neon­azis noch vor einem Jahr Antifaschist_innen auf ihrer Inter­net­seite abbilde­ten, in gewis­sen zeitlichen Abstän­den spon­tane «Fack­e­laufmärsche» durch­führen und immer wieder Men­schen in Pots­dam von Neon­azis attack­iert wer­den, wird nicht the­ma­tisiert. Nur weil sich diese Aktiv­itäten zum großen Teil nicht in der Innen­stadt son­dern am Stad­trand abspie­len, sind sie nicht weniger gefährlich. Neon­azis­tis­che Srühereien tauchen immer wieder auf und haben somit einen fes­ten Platz im Stadt­bild. Weit­er­hin kon­nten im Jahr 2012 mehrmals großflächige Aufk­le­ber­ak­tiv­itäten oder das Verteilen von Fly­ern fest­gestellt wer­den. Diesen Fokus der Neon­azis auf Pro­pa­gan­daak­tiv­itäten hal­ten wir auch für das Jahr 2013 für wahrschein­lich.
Dass min­destens zwei bekan­nte Neon­azis trotz antifaschis­tis­ch­er Pub­lika­tio­nen immer noch in Sportvere­inen aktiv sein kön­nen, lässt die ver­meintlichen Bemühun­gen der Stadt­poli­tik noch lächer­lich­er erscheinen. Es bleibt zu hof­fen, dass die existierende Debat­te um Neon­azis in Sportvere­inen in Bran­den­burg, einen Anstoß zu ein­er klaren Dis­tanzierung und Auseinan­der­set­zung bietet.
Neon­azis­tis­che und ras­sis­tis­che Über­griffe geschehen im gesamten Stadt­ge­bi­et, Pro­pa­gan­da und Schmier­ereien wer­den von Neon­azis in Massen ver­bre­it­et. Um eine Chronik neon­azis­tis­ch­er Aktiv­itäten so umfassend wie möglich zu erstellen, sind wir auch auf Infor­ma­tio­nen von Außen angewiesen. Das APAP wird auch im Jahr 2013 die Aktiv­itäten der Pots­damer Neon­azis doku­men­tieren und hofft dabei weit­er­hin auf Unterstützung.

 

Chronik neon­azis­tis­ch­er Aktiv­itäten in Pots­dam und Umge­bung 2012

Jan­u­ar

Anfang Jan­u­ar In der Pots­damer Innen­stadt wird eine junge Antifaschistin von Neon­azis bedro­ht, kann jedoch rechtzeit­ig entkom­men. (Quelle: APAP)

14.01.2012 Min­destens 10 Pots­damer Neon­azis nehmen an ein­er geschicht­sre­vi­sion­is­tis­chen Demon­stra­tion in Magde­burg, anlässlich des Jahrestages der Bom­bardierung der Stadt im Zweit­en Weltkrieg, teil. (Quelle: APAP)

17.01.2012 Die Berlin­er Mor­gen­post berichtet von ein­er Woh­nungs­durch­suchung bei einem Pots­damer Neon­azi durch die Polizei. Die Durch­suchung stand im Kon­text ein­er neon­azis­tis­chen Demon­stra­tion im Pots­damer Stadt­teil Wald­stadt am 9. Novem­ber 2011, an der der Neon­azi teilgenom­men haben soll. Auch die Pots­damer Neuesten Nachricht­en bericht­en am 26. Sep­tem­ber über die Durch­suchung bei einem 26-jähri­gen. (Quellen: Berlin­er Mor­gen­post, PNN)

Feb­ru­ar

Anfang Feb­ru­ar Im gesamten Stadt­ge­bi­et wer­den vere­inzelt Neon­azi-Plakate verklebt, die einen ange­blichen «alli­ierten Massen­mord in Dres­den» the­ma­tisieren. Auf dem Plakat wird für das «Aktions­bünd­nis gegen das Vergessen» gewor­ben. Dieses Bünd­nis organ­isiert seit Jahren die geschicht­sre­vi­sion­is­tis­chen «Gedenkmärsche» in Magde­burg und Dres­den. (Quelle: APAP)

03.02.2012 Am Abend ziehen bis zu 15 Per­so­n­en aus dem Umfeld der «FKP» im Rah­men der «Volk­stod­kam­pagne» mit weißen Masken und Fack­eln durch den Stadt­teil Wald­stadt. Im Anschluss wer­den durch die Polizei von vier bekan­nten Pots­damer Neon­azis die Per­son­alien aufgenom­men und ihr Auto durch­sucht. (Quellen: «FKP», APAP)

13.02.2012 In Michen­dorf verteilen Neon­azis min­destens 50 Fly­er des «Info­por­tal Pots­dam» an Haushalte. Inhalt des Fly­ers ist zum wieder­holten Male die soge­nan­nte «Volk­stod­kam­pagne». (Quelle: APAP)

20.02.2012 Die Antifaschis­tis­che Recherche_Potsdam//Umland veröf­fentlicht Infor­ma­tio­nen über den bekan­nten Pots­damer Neon­azi Mario Schober. Dieser ist seit mehreren Jahren im Cheer­leader Vere­in «PCV Pots­dam Pan­thers e.V.» aktiv. (Quellen: ARPUPNN)

21.02.2012 Im Stadt­teil Wald­stadt II tauchen neon­azis­tis­che Schmier­ereien wie «Mord an Rudolf Heß» auf. (Quelle: APAP)

22.02.2012 Fünf bis zehn Neon­azis laufen mit weißen Masken und Fack­eln am Abend zum Stadthaus in der Friedrich-Ebert-Straße und stellen dort eine Gedenksteinat­trappe aus Pappe für den SA- Sturm­führer Horst Wes­sel auf. Darauf sind Auszüge aus der Partei­hymne der NSDAP zu lesen. (Quellen: PNN, MAZAPAP)

23.02.2012 In der Pots­damer Innen­stadt, in Pots­dam-West und am Haupt­bahn­hof verkleben Pots­damer Neon­azis große Men­gen Stick­er der «Junge Nation­aldemokrat­en». (Quelle: APAP)

24.02.2012 Am Frühen Abend tre­f­fen sich mehrere Mit­glieder der «Junge Nation­aldemokrat­en Pots­dam» im Sed­din­er Hotel «Jäger­hof», um eine interne Ver­anstal­tung durchzuführen. Einige der anwe­senden Neon­azis begrüßen sich vor dem Hotel mit dem «Hit­ler­gruß». (Quelle: ARPU)

29.02.2012 Vor dem Asyl­suchen­den­heim im Pots­damer Stadt­teil Schlaatz zeigt ein 28- jähriger den «Hit­ler­gruß» und belei­digt die Bewohner_innen ras­sis­tisch. Er wirft mit Steinen auf das Haus und zer­stört mit ein­er Flasche die Ein­gangstür. Die MAZ selb­st spricht vom «Asy­lanten­heim» und repro­duziert damit zum wiedeChronik neon­azis­tis­ch­er Aktiv­itäten in Pots­dam und Umge­bung 2012rholten Male All­t­agsras­sis­mus und ras­sis­tis­che Sprache. (Quelle: MAZ)

März

03.03.2012 Während eines Fußball­spiels des «SV Babels­berg 03» gegen den «Chem­nitzer FC» brüllen Anhänger_innen des Gastvere­ins neon­azis­tis­che Parolen und Gesänge. Wieder­holt grölen min­destens 50 Zuschauer_innen aus Chem­nitz «Arbeit macht frei – Babels­berg 03». Die Polizei oder Ordner_innen greifen nicht ein. (Quellen: APAPFI99)

Mitte März In Fahrland tauchen mehrere neon­azis­tis­che Schmier­ereien mit Bezug zur Bom­bardierung Dres­dens im Zweit­en Weltkrieg auf. Parolen wie «Massen­mord in Dres­den» rel­a­tivieren die deutsche Kriegss­chuld und sollen die Deutschen als Opfer des Krieges darstellen. (Quelle: APAP)

23.03.2012 Im Mor­gen­grauen wer­den aus ein­er Woh­nung am Alten Markt neon­azis­tis­che Parolen gerufen und Passant_innen bedro­ht. (Quelle: MAZ)

25.03.2012 Pots­damer und Berlin­er Neon­azis ver­suchen eine Antifaschis­tis­che Kundge­bung in Grube zu stören und die Teilnehmer_innen im Vor­feld einzuschüchtern. Die Neon­azis sprühen Parolen wie «Thor Steinar Jet­zt» und «Antifa raus» am Golmer Bahn­hof und auf dem Weg nach Grube. Sie stellen Gal­genat­trap­pen auf und verkleben in Golm und Grube mas­siv neon­azis­tis­ches Pro­pa­gan­da­ma­te­r­i­al. Während der Antifa-Kundge­bung melden 30 Neon­azis unter dem Mot­to «Gegen linke Gewalt» eine Eil­ver­anstal­tung an. Sie stellen sich ca. 100m von der antifaschis­tis­chen Demon­stra­tion ent­fer­nt auf. Dabei rufen sie Parolen wie «Frei, sozial und nation­al» und tra­gen Reich­skriegs­fah­nen und ein Trans­par­ent mit der Auf­schrift «Antifaschis­tis­che Struk­turen zer­schla­gen» und dem Label «Sek­tion Pots­dam» mit sich. (Quellen: PNN, MAZ, Antifa West­havel­land, AALPARPU)

25.03.2012 In großen Buch­staben prangt die Parole «NS Jet­zt» an der Wand ein­er still­gelegten LPG nahe Golm. Am Bor­d­stein eines Kreisverkehrs ste­ht die Parole «Anti-Antifa» geschrieben. Trotz Mel­dung gegenüber den Behör­den wur­den die Schmier­ereien nicht ent­fer­nt. (Quelle: PNN)

27.03.2012 Die Antifaschis­tis­che Recherche_Potsdam//Umland veröf­fentlicht Infor­ma­tio­nen über den bekan­nten Pots­damer Neon­azi Thomas Pecht. Er ist seit mehreren Jahren in ver­schiede­nen Fußbal­lvere­inen aktiv. Pecht zählt zu den Grün­dungsmit­gliedern des Stadtver­ban­des der «Junge Nation­aldemokrat­en» und ist mit ver­ant­wortlich für die Aktiv­itäten der «Anti-Antifa Pots­dam». (Quelle: ARPU)

29.03.2012 Ein 44-jähriger Inder wird am frühen Abend von einem Betrunk­e­nen unver­mit­telt ange­grif­f­en. Der Betrof­fene geht im Zuge der Schläge und Tritte zu Boden. Er muss sich am näch­sten Mor­gen ärztlich ver­sor­gen lassen. Die Polizei stellt noch vor Ort den 29-jähri­gen Tatverdächti­gen und seinen Begleit­er. (Quelle: Opferperspektive)

31.03.2012 Während ein­er Demon­stra­tion in Dort­mund gegen die Schließung des «nationalen Zen­trums» tritt die Pots­damer Neon­azi Band «Preussen­stolz» auf. Nach ihrem Konz­ert beteili­gen sich die Band­mit­glieder an dem neon­azis­tis­chen Auf­marsch. (Quelle: APAP)

31.03.2012 An der Demon­stra­tion «Wir arbeit­en – Brüs­sel kassiert! Raus dem Euro» in Brandenburg/Havel nehmen auch Neon­azis aus Pots­dam teil. Einzelne Pots­damer Neon­azis fungieren dabei als Ord­ner. (Quelle: APAP)

April

01.04.2012 In der Nacht zum 1. April beschädi­gen Unbekan­nte das Straßen­schild des «Willi-Fro­hwein-Platz» und zer­stören die Blu­men, welche nur wenige Tage zuvor bei der Namensge­bung niedergelegt wor­den waren. In der näheren Umge­bung wur­den außer­dem mehrere Aufk­le­ber mit neon­azis­tis­chen Inhal­ten ent­deckt. Willi Fro­hwein war ein Antifaschist und KZ-Über­leben­der. (Quellen: MAZAPAP)

04.04.2012 An den Pots­damer Uni­ver­sitäts­stan­dorten Neues Palais, Grieb­nitzsee und Golm wer­den dutzende Plakate mit der Auf­schrift «Sol­i­dar­ität mit Alter­me­dia» verklebt. «Alter­me­dia» ist ein neon­azis­tis­ches Inter­net­por­tal. Auf den Plakat­en ist auch ein Bild des ehe­ma­li­gen Betreibers Axel Möller zu sehen. Dieser sitzt zur Zeit, unter anderem wegen Volksver­het­zung, im Gefäng­nis. (Quelle: APAP)

08.04.2012 Ein alter­na­tiv­er Jugendlich­er wird am frühen Abend von min­destens drei Per­so­n­en am Pots­damer Haupt­bahn­hof belei­digt und bedro­ht. Es fall­en die Worte «Scheiß Zecke» und «Ver­piss dich hier». Die Per­so­n­en waren durch Schals als Fans des Fußball­clubs «Hansa Ros­tock» zu erken­nen. (Quelle: APAP)

11.04.2012 An der Frieden­skirche wird eine Roll­stuhlfahrerin mit den Worten «Wenn das Dritte Reich noch wäre, denn wären Men­schen wie du schon längst ver­gast wor­den» ange­sprochen. Die Per­son ent­fer­nt sich unerkan­nt. (Quelle: APAP)

11.04.2012 Der AStA der Uni­ver­sität Pots­dam warnt vor neon­azis­tis­chen Aktiv­itäten in Pots­dam um den 14. April herum, da Neon­azis schon in den ver­gan­genen Jahren Aktio­nen zum Jahrestag der Bom­bardierung Pots­dams durchge­führt haben. Der AStA emp­fiehlt den Studieren­den aufmerk­sam zu sein und men­schen­ver­ach­t­ende Pro­pa­gan­da und Über­griffe zu ver­hin­dern und zu melden. (Quelle: AStA UP)

12.04.2012 In den frühen Mor­gen­stun­den wer­den die Bewohner_innen der Wohn­pro­jek­te Zep­pelin­straße 25 und 26 kurz hin­tere­inan­der aus zwei ver­schiede­nen Grup­pen her­aus belei­digt. Grölend ziehen die bei­den Grup­pen an den Häusern vor­bei und rufen unter anderem Parolen wie «Scheiß Zeck­en!», «Wascht euch mal!» und «Scheiß Punker!». (Quelle: APAP)

13.04.2012 Beim «Deutschrock­in­fer­no» im Waschhaus zeigt eine Per­son aus dem Pub­likum den Hit­ler­gruß. Ein großer Teil der Konzertbesucher_innen trägt T‑Shirts und Aufnäher ver­schieden­ster Grau­zo­nen­bands. Neben diesen T‑Shirts von «Krawall­brüder» und «Perkele» ist auch ein T‑Shirt der neon­azis­tis­chen Bek­lei­dungs­marke «Eric & Sons» zu sehen, sowie ein T‑Shirt der neon­azis­tis­chen Band «Con­demned 84». Nach ein­er Ansage des Sängers der Band «Kärb­holz» «gegen Rechts» ruft eine Gruppe im Pub­likum «Antifa HA HA HA» sowie «Antifa Huren­söhne». (Quellen: MAZAPAP)

14.04.2012 Pots­damer Neon­azis leg­en anlässlich des Jahrestages der Bom­bardierung Pots­dams am Neuen Fried­hof Kerzen für die «Bombenopfer» der «Nacht von Pots­dam» ab. Eben­falls veröf­fentlichen sie Fotos ihrer Aktion und einen Artikel auf der Web­site «Info­por­tal Pots­dam». (Quellen: FKPAPAP)

14.04.2012 Am Abend ver­sam­melt sich eine Gruppe von ca. 20 Per­so­n­en an der Hav­el, in Nähe des Haupt­bahn­hofs. Teile der Gruppe pro­bieren eine Gas­maske an und zeigen den Hit­ler­gruß. (Quelle: APAP)

20.04.2012 Drei Män­ner im Bus der Lin­ie X5 grat­ulieren Adolf Hitler sin­gend zum Geburt­stag. Gesun­gen wird unter anderem «Hap­py Birth­day lieber Adolf, Hap­py Birth­day to you». Auf einem Handy spielt ein­er der Män­ner Musik der Recht­srock­bands «Sleip­nir» und «Preussen­stolz» ab. Auch dazu singt die Gruppe mit. Der Bus­fahrer oder andere Mit­fahrende reagieren nicht. (Quelle: APAP)

20.04.2012 Am Bahn­hof Golm ste­hen die Schriftzüge «20.04. Alles gute zum Geburt­stag» und «20.04. Adolf Hitler» mit schwarz­er Farbe geschrieben. (Quelle: APAP)

21.04.2012 In den frühen Mor­gen­stun­den skandieren Jugendliche in der Innen­stadt nazis­tis­che Parolen. Gerufen wird unter anderem «Sieg Heil» und es wer­den neon­azis­tis­che Lieder gesun­gen. (Quellen: MAZPNN)

28.04.2012 In Werder tauchen unter anderem in der Eisen­bahn­straße mehrere neon­azis­tis­che Schmier­ereien auf. (Quelle: PNN)

28.04.2012 Zwei Fans des Fußball­clubs «Arminia Biele­feld» zeigen im Heim­bere­ich des Karl-Liebknecht-Sta­dions beim Spiel des SV Babels­berg den Hit­ler­gruß und pöbeln gegen die als links gel­tenden Fans des SV Babels­berg. Die zwei Män­ner tra­gen gle­iche T‑Shirts mit Reich­sadler-Motiv und Eis­er­nen Kreuzen. (Quelle: APAP)

Mai

01.05.2012 Am Bahn­hof Werder tauchen mehrere Sch­ablo­nen­sprühereien auf. Motive sind «BRD=Volkstod» und «Die Demokrat­en brin­gen uns den Volk­stod». Dazwis­chen sind auch mehrere Schmier­ereien der neon­azis­tis­chen Fan­grup­pierung «Crimark» des FC Union Berlin zu find­en. (Quelle: APAP)

05.05.2012 Am vor­let­zten Tag des «Baum­blüten­fest» in Werder steigt eine Gruppe von min­destens 12 Neon­azis am Bahn­hof Werder aus um das Fest zu besuchen. Bei der Ankun­ft rufen sie «Frei, Sozial und Nation­al» sowie weit­ere neon­azis­tis­che Parolen. Die Män­ner tra­gen T‑Shirts mit neon­azis­tis­chen Auf­schriften wie «Has­ta la Vista Antifascista» und «Anti-Antifa». Während der gesamten Baum­blüte sind wieder­holt Neon­azis auf dem Volks­fest anzutr­e­f­fen. (Quelle: APAP)

08.05.2012 Neon­azis beschmieren das Ehren­mal für die im Zweit­en Weltkrieg gefal­l­enen Sow­jet­sol­dat­en in Werder mit Parolen wie «Befreiung ist eine Lüge» und «Nieder mit der Lüge». Auch in anderen Teilen der Stadt, beispiel­sweise vor dem Ober­stufen­zen­trum, tauchen ähn­liche Schmier­ereien auf. Auf der Web­site «Info­por­tal Pots­dam» wer­den Fotos der Schmier­ereien sowie ein Artikel veröf­fentlicht. (Quellen: APAP, FKP, MAZPNN)

15.05.2012 Nach­dem am Abend zwei Per­so­n­en erfol­g­los ver­sucht hat­ten, in das Asyl­suchen­den­heim im Stadt­teil Schlaatz einzu­drin­gen, greifen sie an der nah gele­ge­nen Straßen­bahn­hal­testelle drei Flüchtlinge an. Sie belei­di­gen diese zunächst mit den Worten »Was machst du in Deutsch­land du Pen­ner«, schla­gen und treten schließlich auf sie ein und attack­ieren sie mit ein­er Flasche. Ein­er der Betrof­fe­nen wird dabei mit der Flasche am Kopf getrof­fen und ver­let­zt. (Quellen: Opfer­per­spek­tive, MAZ)

17.05.2012 Aus ras­sis­tis­chen Motiv­en ver­sucht ein Pots­damer, einen Berlin­er mit nige­ri­an­is­ch­er Staat­sange­hörigkeit mit ein­er Bier­flasche zu schla­gen. Ein Pas­sant greift ein und ver­hin­dert dadurch den Angriff. (Quelle: Opferperspektive)

29.05.2012 Ein Men­sch mit der Staats­bürg­er­schaft Bosnien-Herze­gow­inas wird durch min­destens einen Unbekan­nten aus ras­sis­tis­chen Motiv­en ange­grif­f­en und gefährlich Ver­let­zt. (Quelle: Opferperspektive)

Juni

02.06.2012 Während des Auftritts der let­zten Band beim Stadt­teil­fest am Schlaatz stürmt ein mitte 20-jähriger Mann aus ein­er 5- bis 6‑köpfigen Gruppe auf die Bühne und grüßt «alle freien Nation­al­is­ten Pots­dams mit einem kräfti­gen Sieg Heil». (Quellen: Antifa_United, APAP)

04.06.2012 Im Stadt­teil Schlaatz rufen fünf Per­so­n­en neon­azis­tis­che Sprüche von einem Balkon. Außer­dem hören sie laut neon­azis­tis­che Musik in ihrer Woh­nung. (Quelle: APAP)

09.06.2012 In Golm und Born­im wer­den mehrere groß­for­matige Stick­er mit der Auf­schrift «Unterstützer–Freie Nation­al­is­ten» verklebt. (Quelle: APAP)

12.06.2012 Am Stern sowie in Drewitz wer­den größere Men­gen an Stick­ern der neon­azis­tis­chen Grup­pierung «Freies Netz», sowie der «Volk­stod­kam­pagne» der Freien Kräfte Pots­dam verklebt. (Quelle: APAP)

27.06.2012 In Babels­berg wer­den Stick­er, die den ange­blich dro­hen­den «Volk­stod» the­ma­tisieren in großer Anzahl verklebt. Viele antifaschis­tis­che Aufk­le­ber wer­den ent­fer­nt. (Quelle: APAP)

27.06.2012 An der Turn­halle ein­er Grund­schule in Groß Glienicke wer­den Hak­enkreuze und der Schriftzug «Sieg Heil» geschmiert. (Quelle: APAP)

Juli

05.07.2012 Zum Gedenken an einen ver­stor­be­nen neon­azis­tis­chen Pub­lizis­ten ver­sam­meln sich 8 Neon­azis aus dem Umfeld der «FKP» am Ruinen­berg und am Bran­den­burg­er Tor in der Innen­stadt und posieren mit Fack­eln und einem Trans­par­ent. (Quellen: «FKP», APAP)

12.07.2012 Am frühen Abend zeigen drei 29- bis 41-Jährige aus ein­er 15-köp­fi­gen Gruppe her­aus mehrfach den Hit­ler­gruß und schreien «Heil Hitler». Die Per­so­n­en befind­en sich vor dem lokalen Super­markt am Bisamkiez und nehmen augen­schein­lich das Erscheinen zweier nicht-weißer Passant_innen zum Anlass. Nach dem Ein­tr­e­f­fen der Polizei wollen sie sich mit dieser kör­per­lich auseinan­der­set­zen. (Quelle: MAZ)

18.07.2012 Im Stadt­teil Neu-Fahrland wird an ein­er Brücke ein großes Hak­enkreuz ange­bracht. (Quelle: APAP)

25.07.2012 Am Luisen­platz wer­fen vier Per­so­n­en Müll­ton­nen um, zer­stören Blu­menkü­bel und beschädi­gen einen Fahrkarte­nau­to­mat­en. Ein Ran­dalier­er zeigt gegenüber dem ein­tr­e­f­fend­en Sicher­heits­di­enst den Hit­ler­gruß. (Quelle: MAZ)

27.07.2012 Mehrere Neon­azis der Freien Kräfte Pots­dam beteili­gen sich an einem Fack­el­marsch «zum Geburt­stag» des nation­al­sozial­is­tis­chen Kriegsver­brech­ers Erich Priebke in Hen­nigs­dorf bei Berlin. Priebke war während des Zweit­en Weltkrieges an Erschießun­gen ital­ienis­ch­er Zivilis­ten bei Rom beteiligt. Die «FKP» bericht­en auf ihrer Web­site «Info­por­tal Pots­dam» über den Fack­el­marsch und rel­a­tivieren die Tat­en Priebkes. (Quelle: «FKP»)

31.07.2012 Mehrere junge, antifaschis­tis­che Fans des «SV Babels­berg 03» wer­den von Mit­gliedern der neon­azis­tis­chen Fan­grup­pierung «Crimark» des «FC Union Berlin» auf ihren Handys angerufen. Sie sollen so bedro­ht und eingeschüchtert wer­den. Nur wenige Tage später wird ein antifaschis­tis­ch­er Babels­berg-Fan von min­destens einem Crimark-Mit­glied mas­siv bedro­ht und geschla­gen. (Quelle: APAP)

August

03.08.2012 Im Rah­men der «Volk­stod­kam­pagne» der Freien Kräfte Pots­dam hän­gen Pots­damer Neon­azis ein Trans­par­ent mit der Auf­schrift «Frei­heit statt BRD» an ein­er Brücke über der Nutheschnell­straße auf. Beglei­t­end dazu veröf­fentlichen sie einen Artikel auf ihrer Web­site «Info­por­tal Pots­dam». (Quellen: «FKP», APAP)

10.08.2012 In der Nacht wird von Neon­azis der Freien Kräfte Pots­dam der Ein­gangs­bere­ich der «Agen­tur für Arbeit» im Horstweg zuge­mauert. Auf die Mauer wird anschließend die Parole «frei – sozial – nation­al» gesprüht. Auf der Web­site «Info­por­tal Pots­dam» wer­den Fotos der Aktion sowie ein Gedicht veröf­fentlicht. (Quelle: «FKP»)

10.08.2012 Auf ihrer «Deutsch­land-Tour» macht die NPD auch Halt in Pots­dam und het­zt mehr als eine Stunde gegen Ander­s­denk­ende auf dem Luisen­platz. Neben dem soge­nan­nten «Flag­gschiff» gesellen sich nur die Red­ner Hol­ger Apfel und Ron­ny Zasowk, sowie 8 mitreisende NPD-eigene Ord­ner in den für die Kundge­bung abges­per­rten Bere­ich. Während der Abfahrt aus Pots­dam fährt ein Begleit­fahrzeug der NPD einen Fahrrad­fahrer an. Der Betrof­fene muss im Kranken­haus behan­delt wer­den. (Quellen: APAP, PNNMAZ)

15.08.2012 Im ganzen Stadt­ge­bi­et überkleben Pots­damer Neon­azis zusam­men mit Berlin­er Neon­azis mehrere Straßen­na­men­schilder mit «Rudolf-Heß-Straße» um diese so umzube­nen­nen. Auch ein Auto der «Falken», welch­es auf dem Frei­land-Gelände geparkt war, wird mit einem solchem Aufk­le­ber überklebt. Die Neon­azis hän­gen Trans­par­ente auf und posieren mit einem Trans­par­ent vor dem Berlin­er Reich­stags­ge­bäude und an der Stadt­gren­ze Berlins. Auch in Werder/Havel, Klein­mach­now und Stahns­dorf wer­den Aufk­le­ber und Plakate mit (neo)nazistischem Inhalt verklebt. Fotos ihrer Aktion wer­den auf der Web­site «Info­por­tal Pots­dam» der «Freien Kräfte Pots­dam» veröf­fentlicht und mit einem kurzen Text kom­men­tiert. (Quellen: «FKP», APAPPNN)

19.08.2012 In der Nacht zum Son­ntag ruft ein 18-jähriger gegenüber ein­er Polizeistreife «Sieg Heil» und zeigt den Hit­ler­gruß. (Quelle: PNN)

30.08.2012 Zwei jugendliche antifaschis­tis­che Fußball­fans des «SV Babels­berg 03» wer­den vor dem Café «Star­bucks» in der Bran­den­burg­er Straße belei­digt, außer­dem wer­den ihnen Schläge ange­dro­ht. Ver­ant­wortlich dafür sind Mit­glieder der neon­azis­tis­chen Fan­grup­pierung «Crimark» des «FC Union Berlin». Mit dabei ist u.a. der Judo­ka Paul Elm von der Sports­chule Pots­dam. (Quellen: APAPFI99)

Sep­tem­ber

01.09.2012 Nach­dem ein Fußball­turnier zur Ver­net­zung bun­desweit­er Neon­azi­grup­pen in Vel­ten von der Polizei unter­sagt wurde, melden die Veranstalter_innen eine Protestkundge­bung an. Neon­azis aus Pots­damer befind­en sich eben­falls unter den Teilnehmer_innen. (Quelle: APAP)

15.09.2012 Der NPD-Lan­desver­band Bran­den­burg ver­sucht in Pots­dam einen Auf­marsch durchzuführen. Klaus Beier (Ver­samm­lungsleit­er), Maik Schnei­der, Ron­ny Zasowk, Sebas­t­ian Schmidtke, der Pots­damer Neon­azi Daniel Hintze und 76 weit­ere Teil­nehmer kön­nen den Start­punkt am Pots­damer Haupt­bahn­hof jedoch nicht ver­lassen, da mehrere Block­aden eine Demon­stra­tion durch Pots­dam unmöglich machen. Zeit­gle­ich sind mehrere Neon­azis der Freien Kräfte Pots­dam im Pots­damer Stadt­teil Wald­stadt und im Bere­ich der Hein­rich-Mann-Allee unter­wegs. (Quellen: APAP, PNNMAZ)

20.09.2012 Neon­azis ver­anstal­ten einen weit­eren Fack­e­lauf­marsch durch den Stadt­teil Wald­stadt II. Mit weißen Masken, Fack­eln, Böllern und lautem Gegröle ziehen ca. 20 Neo­faschis­ten die Straße «Am Kahle­berg» ent­lang. (Quellen: APAPMAZ)

22.09.2012 Um den S‑Bahnhof Babels­berg, sowie im Stadt­teil Schlaatz und Wald­stadt wer­den mehrere großflächige Schriftzüge, wie «Nationaler Sozial­is­mus jet­zt!», «Frei, Sozial, Nation­al» oder «Wieder­stand» (sic) ange­bracht. Nach Zeu­gen­hin­weisen stellt die Polizei einen 19-Jähri­gen Täter fest, sein Kom­plize kann entkom­men. (Quellen: APAPPNN)

23.09.2012 In der Nacht wird eine Scheibe der Szenekneipe «Olga» von Unbekan­nten mit Steinen bewor­fen und schw­er beschädigt. (Quelle: APAP)

26.09.2012 Es wird bekan­nt, dass der Fack­e­lauf­marsch im Stadt­teil Wald­stadt II am 20. Sep­tem­ber eine Reak­tion auf Woh­nungs­durch­suchun­gen bei mehreren Pots­damer Neon­azis war. Anlass für die Durch­suchun­gen waren Ver­stöße gegen das Ver­samm­lungs­ge­setz. (Quellen: PNNAPAP)

29.09.2012 Pots­damer Neon­azis beteili­gen sich an ein­er NPD Demon­stra­tion unter dem The­ma «Wir wollen leben – Härtere Strafen für Sex­u­al­straftäter!» in Sten­dal. (Quelle: APAP)

Okto­ber

03.10.2012 Auf dem Fahrrad­weg am Ort­sein­gang Ferch und Caputh wer­den großflächig Hak­enkreuze gesprüht. Der Weg liegt auf der Route des «Refugee Protest March» von in Deutsch­land leben­den Flüchtlin­gen. (Quelle: APAP)

05.10.2012 Die NPD führt eine Kundge­bung gegen «Asylmiss­brauch» in der Berlin­er Straße durch. Anlass ist der «Refugee Protest March» , der unter anderem an diesem Tag in Pots­dam Sta­tion macht und mit ein­er Demon­stra­tion durch die Stadt führt. Die neun Neon­azis auf der Kundge­bung ver­suchen die Teilnehmer_innen des Flüchtling­sprotest­marschs zu provozieren und belei­di­gen sie ras­sis­tisch. (Quellen: APAP, Inforiot)

06.10.2012 Eine Per­son ran­daliert an ein­er Hal­testelle, zeigt den Hit­ler­gruß und ruft «Sieg Heil». Der Mann bedro­ht die Umste­hen­den mit dem Tod. (Quelle: MAZ)

07.10.2012 In Werder tre­f­fen sich rechte Esoteriker_innen des soge­nan­nten «Neuschwaben­land-Forum» um Axel Stoll und hal­ten einen Stammtisch ab. Mit­glieder des «Neuschwaben­land-Forum» äußerten sich wieder­holt nation­al­sozial­is­tisch und anti­semi­tisch. In ihrer Wah­n­vorstel­lung glauben sie beispiel­sweise an ein Fortbeste­hen des Drit­ten Reichs. (Quelle: APAP)

14.10.2012 Im Stadt­teil Schlaatz wer­den mehrere neon­azis­tis­che Schriftzüge gesprüht. Zu lesen ist unter anderem «BRD=Volkstod», «Nationaler Wider­stand» und «Nationaler Sozial­is­mus». (Quelle: APAP)

Novem­ber

19.11.2012 Auf der Web­site «Info­por­tal Pots­dam» wird ein Bericht über eine «Gedenkstunde» anlässlich des Volk­strauertages online gestellt. Die Neon­azis trafen sich um mit Fack­eln, Fah­nen und einem Blu­menkranz den «Män­nern, die für Deutsch­land ihr Leben ließen» zu gedenken. (Quelle: «FKP»)

25.11.2012 An den Wän­den einiger Stände auf dem Wei­h­nachts­markt in der Bran­den­burg­er Straße tauchen neon­azis­tis­che Schmier­ereien auf. Zu lesen ist unter anderem «Pots­dam Nord 88». (Quelle: APAP)

Dezem­ber

01.12.2012 In der Pots­damer Innen­stadt wer­den mehrere Anti-Fem­i­nis­tis­che Stick­er mit dem Motiv «Abtrei­bung? – Nein Danke» der katholisch-fun­da­men­tal­is­tis­chen Organ­i­sa­tion «Pro­Fem­i­na» verklebt. (Quelle: APAP)

01.12.2012 Während ein­er Drit­tli­ga-Begeg­nung im Män­ner­fußball des «SV Babels­berg 03» gegen den «Chem­nitzer FC» zeigen mehrere Fans der Gast­mannschaft den Hit­ler­gruß, tra­gen Neon­azi-Devo­tion­alien und skandieren wieder­holt «Arbeit macht frei – Babels­berg 03» sowie «Babels­berg 03 – Zeck­en, Zige­uner und Juden». (Quelle: APAP)

Anfang Dezem­ber In Werder stellen soge­nan­nte «Reichs­bürg­er» wieder­holt die Bun­desre­pub­lik Deutsch­land in Frage und fordern im Rathaus ihre Angliederung ins «Deutsche Reich». (Quelle: PNN)

04.12.2012 Der Jugend­ver­band der NPD ‑Bran­den­burg kündigt an, in ganz Bran­den­burg ihre neue neon­azis­tis­che «Schul­hof-CD» zu verteilen. In Pots­dam kommt es jedoch zu kein­er Verteilak­tion. (Quellen: Infori­ot, APAP)

10.12.2012 Auf einem Wer­be­plakat zur HIV-Aufk­lärung am Bass­in­platz wird ein­er abge­bilde­ten Per­son, die sich beken­nt an AIDS erkrankt zu sein, ein Hak­enkreuz auf die Stirn gemalt. (Quelle: PNN)

14.12.2012 Ein Pots­damer Neon­azi über­fällt am Bass­in­platz zwei alter­na­tive Jugendliche. Der Täter springt aus seinem Auto und schlägt und tritt eine der Per­so­n­en so, dass diese zu Boden geht. Der Neon­azi belei­digt die bei­den und fährt daraufhin weg. (Quelle: APAP)

18.12.2012 Bei einem Konz­ert des Berlin­er «Luft­waf­fen­musikko­rps 4» der Bun­deswehr in der Niko­laikirche wer­den Fly­er des «Info­por­tal Pots­dam» aus­gelegt. Inhalt des Fly­ers ist zum wieder­holten Male die soge­nan­nte «Volk­stod­kam­pagne». (Quelle: APAP)

31.12.2012 In der Sil­vester­nacht tauchen im Stadt­teil Zen­trum Ost und in Teilen von Babels­berg mehrere neon­azis­tis­che Aufk­le­ber auf. (Quelle: APAP)

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