COTTBUS. Eine Demonstration zum 5. Ostdeutschen Kulturtag in der Cottbuser Messehalle wurde von der Polizei verhindert, wie es in einer Mitteilung des Cottbuser Vereins für ein multikulturelles Europa heißt. Zehn Vereinsmitglieder wurden in Höhe Strombad aufgehalten, ihre Personalien aufgenommen und ein Platzverbot ausgesprochen. Sie führten ein Megaphon und ein Plakat mit der Aufschrift “Gegen die Vertreibung deutscher Schuld aus deutschen Köpfen” bei sich.
Berndt Fleischer, Pressesprecher des Cottbuser Polizeipräsidiums: “Die Leute haben gegen das Versammlungsgesetz verstoßen – deshalb der Platzverweis.” Laut Gesetz müssen alle Aufzüge unter freiem Himmel durch den Veranstalter bei der Polizei angemeldet werden, so Fleischer. Dies sei nicht geschehen. Die Demonstranten hielten sich an die Polizeianweisung.
Vereinsvorsitzende Monique Heering sieht in dem Platzverweis eine “totale Fehleinschätzung” der Polizei. “Bei gerade mal zehn Leuten müsste eine Demo doch in den Griff zu bekommen sein.” Vielmehr glaubt die 19-Jährige das Recht auf freie Meinungsäußerung eingeschränkt. Mit der Demonstration wollte der Verein gegen die “Normalisierung deutscher Geschichte” protestieren. “Die Vertriebenenverbände neigen dazu, den Holocaust und die Naziverbrechen – die immer ein Teil der deutschen Geschichte sein werden – völlig auszublenden”, so die Vereinsvorsitzende.
Kategorien