Cottbus, 17.07.02
Bündnis “und nun? was tun!”
Parzellenstraße 79
03046 Cottbus
PRESSEMITTEILUNG
Am 20.07.02 “Lieber raus auf die Straße als heim ins Reich”
Mit einer Kundgebung auf dem Stadthallenvorplatz in Cottbus startet am 20.07.02 um 10.30 Uhr eine Demonstration unter dem Motto “Lieber raus auf die Straße als heim ins Reich”.
Das Bündnis “und nun? was tun!” will damit gegen den am selben Tag stattfindenden Aufmarsch der rechtsextremen “Interessengemeinschaft für die Wiedervereinigung Gesamtdeutschlands e.V.”, kurz IWG, Stellung beziehen. Benjamin Gorgas von “und nun? was tun!”: “Unter der Leitung des knapp 80jährigen Vorsitzenden Georg Paletta versammeln sich auf Demonstrationen der IWG regelmäßig Anhänger der NPD, der sogenannten Freien Kameradschaften und Altnazis, um ihrem Wunsch nach einem ‑Großdeutschen Reich- Ausdruck zu verleihen” Nach den Gründen für den Protest gefragt, erläutert Gorgas: “Diese geschichtsrevisionistische Haltung geht Hand in Hand mit der Verharmlosung und Verdrängung der Naziherrschaft und des Holocaust.” Ein weiterer Grund ist “auch das Verhalten der Stadt gegenüber diesem seit Jahren ersten Naziaufmarsch.”, ergänzt Thomas Richter, ebenfalls im Bündnis.
Die Ignoranz, mit der seitens der Stadt den Bestrebungen der IWG begegnet wird, reiht sich nahtlos in den Umgang mit Übergriffen von Neonazis ein. “Wenn rechtsextreme Jugendliche nahezu wöchentlich Angriffe auf Andersdenkende und Andersaussehende unternehmen können, ohne dass sich die Verantwortlichen der Stadt daran stören, ist es nicht weiter verwunderlich, wenn auch diese Demonstration nicht weiter beachtet wird.”, so Richter weiter.
“und nun? was tun!” stellt in diesem Zusammenhang die Frage, was von der “Demo der 10.000” im Januar 2001 übriggeblieben ist. Wenn mehrere tausend Menschen “auf die Straße gehen, um das Image der Stadt zu retten, ist es für uns nicht nachvollziehbar, wenn rechtsextreme Aufmärsche in Cottbus totgeschwiegen werden.”, bemerkt Gorgas abschließend.
Alle Menschen, die Naziaufmärschen nicht gleichgültig gegenüberstehen, können sich am 20.07.02 um 10.30 Uhr auf dem Berliner Platz einfinden, um gegen die IWG zu demonstrieren.