Werder · Petzow — Der Tagungsort für den G 8‑Gipfel der Finanzminister am 18. und 19. Mai in Petzow scheint zumindest baulich gesichert: Am 30. März soll der Neubau des Event-Centers im Resort Schwielowsee eingeweiht werden, in dem das hochkarätigen Treffen stattfinden wird – „ein Ort der Superlative mit Tagungstechnik auf höchstem internationalem Standard, und das auch noch mit einem wunderschönen Panoramablick auf See und Landschaft“, wie es in der Presseeinladung heißt. Wie es mit der polizeilichen Sicherung aussieht, dazu wollte sich der Sprecher des Potsdamer Polizeipräsidiums, Rudi Sonntag, gestern indes noch nicht äußern. „Es ist ja noch drei Monate hin.“ Beim G 8‑Gipfel im Juni in Heiligendamm wird mit bis zu 30 000 teils auch militanten Demonstranten gerechnet.
Zwar schließt Polizeipräsident Bruno Küpper Störungsversuche auch der Vorbereitungstreffen in Potsdam und Petzow nicht aus: Wie in Petzow würden auch für die Treffen der Umweltminister vom 15. bis 17. März in der Potsdamer Staatskanzlei und der Außenminister am 30. Mai in Cecilienhof zusätzliche Polizeikräfte aus anderen Bundesländern angefordert, erklärte er kürzlich. Greifbare Indizien, dass es bereits in Petzow und Potsdam zu umfangreichen Protesten mit internationaler Beteiligung kommt, gibt es zumindest im Internet derzeit nicht.
Auf den Seiten von Protestinitiativen wie dem Anti-G8-Netzwerk „Dissent“ erscheinen neben dem Gipfeltreffen in Heiligendamm auch die Termine in Potsdam (Außenminister) und Petzow – allerdings ohne das hier bislang Camps oder konkrete Aktionen angekündigt sind. Beim Anti-Globalisierungsbündnis Attac tauchen die Vorbereitungstreffen bis jetzt nicht einmal im Terminplan auf.
Nur die Landes-PDS hat Anfang Februar zu Protesten aufgerufen. Landesgeschäftsführerin Maria Strauß hatte auf dem PDS-Parteitag appelliert, dass sich die Proteste nicht auf Heiligendamm konzentrieren dürften – und erinnerte an die Treffen im Mai in Petzow und Potsdam. „Die Auseinandersetzung um den G8-Gipfel und die Folgen kapitalistischer Globalisierung wird ein wichtiger Bestandteil der politischen Öffentlichkeitsarbeit der Linkspartei sein“, sagte Strauß bei der Vorstellung des Terminplans 2007. „Dabei wird es für uns darauf ankommen, für einen friedlichen und fantasievollen Protest zu werben.“
Strauß setzt dabei „ganz stark auf die Unterstützung und Zusammenarbeit mit unseren Jugendstrukturen“. Linke Jugendgruppen hatten in den vergangenen Jahren schon vereinzelt das Petzower Feriencamp „Inselparadies“ für Treffen und Tagungen genutzt. Für den Gipfel ist noch nichts angekündigt.