Am 24. März wird ein neuer Landrat im Kreis Teltow-Fläming (Brandenburg) gewählt. Für die CDU tritt ihr Kreisverbandsvorsitzender und Landtagsabgeordneter Danny Eichelbaum an. In seiner Wahlwerbung verspricht der 39-Jährige Rechtsanwalt einen politischen Neuanfang, frischen Wind und vor allem mehr Transparenz. Im Gegensatz zu dieser Wahlkampfrhetorik befinden sich in der politischen Biographie Eichelbaums jedoch in-transparente Abschnitte. In Recherchepublikationen aus den 90er Jahren, die Neonazistrukturen in Brandenburg aufgedeckt haben, wird der heutige Landratskandidat mit gewalttätigen Neonazis in Verbindung gebracht.
Auch heute lässt sich nachweisen, dass Landratskandidat Eichelbaum rechts-konservativen und nationalistischen Kreisen offen gegenübersteht. Zum einen bekannte er sich in der Vergangenheit offen zu seiner Mitgliedschaft in einer rechten Burschenschaft — diese nationalistischen Männerbünde sind seit langem für ihre ideologische Nähe zum Nationalsozialismus bekannt. Als aktuelleres Beispiel kann zum anderen Eichelbaums Stellungnahme gegenüber der rechten und antidemokratischen Wochenzeitung “Junge Freiheit” vom Januar 2012 angeführt werden.
Zu all diesen unrühmlichen Aspekten seiner politischen Biographie hat Eichelbaum nie öffentlich Stellung bezogen. Gerade in Anbetracht seiner Kandidatur, wäre es notwendig, dass er darüber detaillierte Aufklärung leistet. Die von ihm im Wahlkampf geforderte Transparenz muss er folglich zuerst bei sich selbst anwenden.
Quellen:
Hinter den Kulissen…: “faschistische Aktivitäten in Brandenburg” — Ausgabe 1993 — S.40–41 — “Luckenwalde: die Naziszene hat sich festgesetzt”
…hinter den kulissen — Ausgabe 3/95 — S.25–26 — “Des Kanzlers braune Kinder: NF-Kader in der JU-Luckenwalde”
…hinter den kulissen — Ausgabe 4/95 — S.40 — “Nazitreffen in Luckenwalde”