Am Sonnabend, dem 5. Juni, jährt sich zum 60. Mal die Ankunft des ersten
Transports jüdischer KZ-Häftlinge im Außenlager Lieberose, das dem KZ
Sachsenhausen organisatorisch angegliedert war. Von den 2400 ungarischen
Juden aus Auschwitz haben nur wenige das Lager überlebt.
Daran erinnert der Lieberoser Historiker An dreas Weigelt und informiert,
dass am Sonntag, dem 6. Juni, eine Informations- und Gedenkveranstaltung
stattfindet.
«Der Transport vom 5. Juni 1944 nach Lieberose war der erste von jüdischen
Häftlingen ins KZ Sachsenhausen, nachdem Ende 1942 alle jüdischen Häftlinge
nach Auschwitz deportiert worden waren» , so Weigelt. Von 6000 bis 10 000
Häftlingen in Lieberose hätten nicht mehr als 500 jüdische Insassen
überlebt.
Zu der Gedenkveranstaltung laden die Evangelische Kirchengemeinde Lieberose
und Land sowie der Verein zur Förderung der Antifaschistischen Mahn- und
Gedenkstätte Lieberose ein. Zwei Überlebende des ersten Transportes, Samuel
Newman und Joseph Fellner, werden teilnehmen.
Einer geführten Besichtigung durch die Dokumentationsstätte im Jamlitzer
Kiefernweg ab 11.30 Uhr schließt sich ein Zeitzeugengespräch mit Samuel
Newman im Gemeindehaus Jamlitz, Schulstraße 12, an. Im Museum am Mahnmal ist
die Sonderausstellung «Ungarische Juden im Außenlager Lieberose» zu sehen.