Fürstenwalde — Graffiti – Ärgernis für jeden Besitzer einer glatten, sauberen Fläche, egal wo und wie groß. Wenn die allzu oft bekifften „Künstler“ ihre Fantasien mit mehr oder weniger Talent im Schutz der Dunkelheit anbringen, findet das Ergebnis i.d.R. mehr Kopfschütteln als Kopfnicken. Und so lenkt der Besitzer dieser „Malgrundlagen“ nur allzu oft den Schritt zur Polizei. Die Anzeigen stapeln sich und neben Frankfurt (Oder) ist auch Fürstenwalde stark betroffen und die Ermittler laufen Gefahr, den Überblick zu verlieren.
Dagegen haben sich die Kriminalisten und Revierpolizisten in Fürstenwalde jetzt gewehrt. Es wurde eine Datei erstellt, in der sind alle Graffitis der Stadt enthalten. Dazu waren die Repo’s unterwegs und haben alles fotografiert, so dass viele der Taten mit Bildern hinterlegt sind. Ca. 320 Taten sind bislang erfasst und eine erste Serie mit rund 50 Straftaten konnte schon aufgeklärt werden, weil es erst so möglich ist, effektiv zu recherchieren und zu vergleichen. Hinter dem Kürzel „BSF“, das an zwei Wochenenden in Fürstenwalde-Mitte und –Nord aufgesprüht wurde, verbergen sich zwei 15-Jährige aus der Stadt. Die Jungs waren zusammen nachts unterwegs und haben abwechselnd ihre Spur hinterlassen und haben dabei auch ihre Schule in Nord nicht verschont.
Eine zweite Serie mit 12 Straftaten und dem Kürzel „MONO“ ist auch geklärt und die Klärung einer dritten Serie mit über 100 Taten steht bevor, so dass sich der Arbeitszeitaufwand für diese Datei schon jetzt mehr als gelohnt hat. Erfahrungsgemäß gibt es bei den Beschuldigtenvernehmungen immer auch noch Hinweise auf die Urheber anderer Tags, denn von den Taten anderer spricht es sich nun einmal leichter als von den eigenen. Auch deshalb ist der ermittelnde Kriminalist sehr zuversichtlich, dass er noch mehrere Serien, davon durchaus auch größere, klären kann.