Dem Rechtsextremismus in der DDR auf der Spur
Interessanter Vortrag im Pestalozzi-Gymnasium/Experte aus Frankfurt/Oder spricht
Guben.
Die Außenstelle Frankfurt/Oder der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen und das Pestalozzi-Gymnasium laden alle Interessenten am Dienstag, dem 16.April, zu einer gemeinsamen Vortragsveranstaltung ein. Das Thema lautet “Rechtsextremismus in der DDR Tatsachen, Ursachen, Wirkungen ” . Referent des Abends ist Bernd Eisenfeld, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Bildung und Forschung der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen. In der Veranstaltungsankündigung der Bundesbeauftragten heißt es: “Der Rechtsextremismus, wie er sich seit dem Mauerfall in den neuen Ländern zeigt, hat die Frage nach den Ursachen aufgeworfen. Zwei Richtungen liegen im Streit. Die eine Seite hält westliche Einflüsse beziehungsweise den Transformationsprozess von West nach Ost, die andere Seite die DDR-Verhältnisse selbst für ursächlich. Um die richtige Antwort finden zu können, bedarf es zunächst der Aufklärung darüber, mit welcher Intensität, in welchen Formen und Inhalten aufgrund welcher Motive der Rechtsextremismus in der DDR zu Tage trat. ” Bernd Eisenfeld, Jahrgang 1941, absolvierte eine Ausbildung zum Bankkaufmann und Betriebswirt. Da Eisenfeld von 1966 bis 1967 Bausoldat war, erhielt er Berufsverbot. Von 1968 bis 1971 engagierte er sich offen für den “Prager Frühling ” und protestierte gegen die Intervention in der CSSR. Daraufhin wurde er verhaftet.
Übersiedlung nach Westberlin
Nach seiner Entlassung arbeitete er von 1971 bis 1975 aktiv in einem kirchlichen Friedenskreis in Halle im Rahmen der Bausoldatenbewegung mit. 1975 siedelte er mit seiner Familie von Halle nach Westberlin über. Bis 1985 war Eisenfeld freiberuflich in der politischen Erwachsenenbildung und Publizistik tätig. Anschließend war er bis 1991 als Mitarbeiter beim Gesamtdeutschen Institut und später als Referent tätig. Ab 1989 war er ehrenamtlicher Vorsitzender des Verbandes ehemaliger DDR-Bürger. Seit 1992 ist er Mitarbeiter in der Abteilung Bildung und Forschung bei der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR. Seit 1993 ist er zudem Mitinitiator und Sprecher der Initiative Rechtshilfe. Zahlreiche Publikationen und Aufsätze wurden von ihm verfasst. Die Veranstaltung findet im HausI des Pestalozzi-Gymnasium, Friedrich-Engels-Straße 72, statt und beginnt um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.