Am 11.09.2004 werden Brandenburger Antifaschisten in Kleinmachnow unter dem Motto
“Wenn die Antifa 3x klingelt…Wir machen auch Hausbesuche!” gegen Horst Mahler
demonstrieren.
Aufrufer sind der AK-Antifa Potsdam, JungdemokratInnen / Junge Linke Brandenburg,
Jugendantifa Belzig, Autonome Antifa Frankfurt/Oder sowie die Initiative gegen
Antisemitismus Berlin-Brandenburg.
Die Demonstration richtet sich gegen Mahlers anti-amerikanische
Verschwörungstheorien, welche er verstärkt um die Anschläge auf das
World-Trade-Center des 11.09.2001, propagierte. So freute er sich anfangs zwar, dass
“sie endlich einmal im Herzen getroffen worden sind”, stellte kurz darauf jedoch die
Behauptung auf, die USA hätten die Anschläge selbst inszeniert, um sich eine
Legitimation für ihre “aggressive Außenpolitik” zu konstruieren. Die mediale
Berichterstattung war groß. So berichteten u.a. Panorama, Focus sowie zahlreiche
Tageszeitungen ausführlich. Weiterhin fiel Mahler jahrelang sowohl als deutscher
Vorreiter in punkto Holocaustleugnung als auch mit seinen sonstigen Aktivitäten
innerhalb der extremen Rechten, insbesondere der NPD auf, welche er noch 2003 im
NPD-Verbotsverfahren verteidigte. Die Tatsache, dass er diese mit der Begründung,
sie sei ihm zu parlamentarisch, verließ, sollte nicht davon ablenken, welch breite
Öffentlichkeit er mit plumpem Antisemitismus, anti-amerikanischen
Verschwörungstheorien und völkischem Rassismus immer wieder herstellen konnte und
für sich zu nutzen wusste.
Des weiteren soll Horst Mahler aber nicht als politisch isoliertes Phänomen
angegriffen, sondern ebenso die herrschenden, gesellschaftlichen Zustände
thematisiert werden in denen solche Ideologien Platz finden und aus denen sie sich
heraus entwickeln.
Da auch Innenminister Jörg Schönbohm in Kleinmachnow wohnt, wird seine
Verantwortlichkeit für die Verstrickungen des brandenburger Verfassungsschutzes mit
der extremen Rechten sowie die Zustände in der Abschiebehaftanstalt
Eisenhüttenstadt, Hausdurchsungen bei Rathenower Linken oder auch die vom ihm
forcierte Tendenz zum Überwachungsstaat via Videoüberwachung auf der Demonstration
ebenso aufgegriffen.
Die Demonstration beginnt um 15 Uhr am Zehlendorfer Damm / Käthe-Kollwitz-Straße,
wird an den Wohnsitzen Horst Mahlers sowie Jörg Schönbohms vorbeiführen und Nähe
S‑Bahnhof Zehlendorf enden.
Bereits um 12 Uhr desselben Tages wird sich eine weitere antifaschistische
Demonstration mit den längst überfälligen Entschädigungen jüdischer
Grundstücksbesitzer beschäftigen, die im Zuge der nationalsozialistischen Arisierung
enteignet wurden.
Beide Demonstrationen sind als “Antifa-double-feature” geplant. Es gibt einen Bus von Berlin zu beiden Demos, Fahrkarten sind per Mail an horst-mahler@web.de erhältlich.
Treffpunkt für Anreisende aus Potsdam ist um 14 Uhr auf dem S‑Bahngleis, Potsdam Hbf.
Leute aus Berlin treffen sich 13:50 Uhr an der S1 auf dem Bahnhof Friedrichstraße.
Mehr Infos unter: www.antifademo.tk.