Presseinfo von Redsidez
Demonstration mit Auflagen unter dem Motto: Kapitalismus tötet, her mit dem schönen Leben, für den Kommunismus
Am 10.8.2003 jährt sich zum zweiten Mal die Ermordung des Dahlewitzer Obdachlosen Dieter Manzke in Dalewitz durch deutsche Jugendliche.
Am kommenden Sonntag um 14:00 ruft ein breites Bündnis an politischen Gruppen zur Demonstration unter dem Motto: “Kapitalismus tötet, her mit dem schönen Leben, für den Kommunismus” vom Blankenfelder Bahnhof bis zum Dahlewitzer Bahnhof auf.
Die Polizei erteilte dem Anmelder der Demonstration am Donnerstag strenge Auflagen. Diesen gemäß solle der Demonstrationszug nun nur noch eine Fahrbahn nutzen dürfen und der Lautsprecherwagen in seiner Lautstärke lediglich die TeilnehmerInnen der Demonstration erreichen, da sonst Anwohner gestört werden können.
“Eine Demonstration ist aber gerade dafür da die Mitmenschen zu informieren und nicht nur die TeilnehmerInnen der Demonstration, sonst könnten wir uns ja auch zum Kaffee treffen” so Ralf Schneider, ein Vertreter der Gruppe Redsidez und des Bündnisses.
Wie auf mehreren Bündnisstreffen zur Vorbereitung der Demonstration klar wurde, geht es den AufruferInnen darum, die Hintergründe einer solchen Tat, wie sie in Dahlewitz im August 2001 stattfand zu ergründen. Das in Deutschland mit langer Tradition existierende Wertesystem der Ordnung, des Fleißes und der Arbeit dienen als Nährboden für die geistige Grundlage der Mörder von Obdachlosen. “Deshalb wollen wir am Sonntag auch nicht nur gegen die “Schlägernazis” auf die Strasse gehen, sondern auch die DurchschnittsbürgerInnen und ihre Einstellung angreifen. Wir wollen für eine Gesellschaft eintreten, die jeden Menschen, als Menschen respektiert unabhängig von seiner gesellschaftlichen Verwertbarkeit. Das dies ein Widerspruch zum heutigen Wirtschaftssystem ist liegt auf der Hand. Das Demomotto wurde dann auch unmissverständlich gewählt.” Begründete Ralf Schneider das Motto „Kapitalismus tötet, her mit dem schönen Leben“.
In der aktuellen politischen Debatte werden immer wieder Werte wie Selbstverantwortung, und Wettbewerb hoch gepriesen. Damit wird aber im Umkehrschluss Entsolidarisierung und Konkurrenz gemeint.
Gespart werden soll bei den sozial Schwachen. Sie werden zu den Sündenböcken der derzeitigen Wirtschaftskrise gemacht. Einen Sündenbock suchten auch die deutschen Jugendlichen, die Dieter Manzke am 10.08.2001 ermordeten. Nur wählten sie andere Mittel als der Staat.
UnterstützerInnen: Redsidez; AStA-TU Berlin; Unikraut; Antifaschistische Gruppe Oranienburg [A.G.O.]; Rote Brigaden Ludwigsfelde; antifa eberswalde;
Informatik-INI; Kampagne gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär Potsdam; Polizeikontrollstelle; TFAS; Autonome Antifa Nordost [AANO]; progress.pdm[antifascist youth]