ORANIENBURG — “Nur, wer sich bemerkbar macht, kann etwas verändern”, blickt
Minette von Krosigk auf die Wochen voller Engagement im Kampf um den Erhalt
des Oranienburger Runge-Gymnasiums zurück. Und diese vielschichtige
Unterstützung, diesen gemeinsamen Blick über den Tellerrand hinaus, weg von
der eigenen Nabelschau — all das wünscht sie sich in diesem Jahr auch für
die Veranstaltungen rund um den internationalen Antirassismustag 2004.
Wichtigster Termin: die Antirassismusdemo am Sonnabend, 20. März, durch die
Stadt. Sie wird um 14 Uhr in der Gedenkstätte Sachsenhausen beginnen mit der
Begrüßung vor dem Neuen Museum durch Monika Knop, stellvertretende Leiterin
der Gedenkstätte, und Eberhard Zastrau vom Verband der Lesben und Schwulen
in Deutschland. Danach macht sich der Zug auf dem Weg durch Oranienburg,
vorbei am Bahnhof bis zum Parkplatz in der Poststraße nahe des Gedenksteins
für die Opfer der Reichskristallnacht.
Die Abschlusskundgebung ist für 16 Uhr vorgesehen. Musikalisch werden den
bunten Zug die Percussiongruppen der Kreismusikschule und des
Runge-Gymnasiums zusammen mit den Musikern von “Jazzkomplott” begleiten.
Zu einem Gespräch mit der Filmautorin Melanie Spitta und Regisseurin Kathrin
Seybold über den Streifen “Das Falsche Wort” lädt Minette von Krosigk für
das Forum gegen Rassismus und rechte Gewalt am Freitag, 26. März, ein. Ab 19
Uhr läuft der Film im Regine-Hildebrandt-Haus. Der 1987 fertig gestellte
Film zeigt zum ersten Mal zusammenhängend und ergreifend die Verfolgung der
deutschen Zigeuner in der Nazizeit, aus der Sicht der Sinte erzählt.
Mit einem Rockkonzert finden die Antirassismustage 2004 am Sonnabend, 27.
März, ihren Abschluss. Wie immer wird im Friedrich-Wolf-Haus in Lehnitz
gerockt “gegen Rechts”. Ab 20 Uhr an diesem Abend auf der Bühne dabei: SO
JA, Sun Fucking Ocean, Dawn und Radium 3000.
“In der derzeitigen Umbruchphase wird es nicht besser, wenn wir nur in den
vier Wänden verharren und meckern”, so Minette von Krosigk, “lasst uns auf
die Straße gehen und unsere Sorgen und Wünsche laut verkünden”, fordert sie
auf.