In Wildberg bei Neuruppin baut der Landwirt Elmar Brahm Genmais an. Er unterstützt damit aktiv den Versuch des Gentechnikkonzerns Monsanto die weltweite Landwirtschaft unter Kontrolle zu bekommen. Mit agressiven Markstrategien kauft Monsanto zahlreiche Saatgutunternehmen auf und versucht Landwirte dazu zu bringen, gentechnisch manipuliertes und patentiertes Saatgut anzubauen. Die Patente sichern Monsanto die Kontrolle über das
Saatgut und damit über die Landwirtschaft.
Mit dem Genmais-Anbau gefährdet Elmar Brahm aber auch die gentechnikfreie Landwirtschaft. Genmaispollen wird vom Wind und von Insekten kilometerweit getragen. Dort kreutzt sich der Genmais dann aus, konventionelle und
ökologische Landwirte können somit die Gentechnikfreiheit ihrer Ernte nicht mehr garantieren. Imker dürfen Honig, in dem sich Genmaispollen findet, nicht mehr verkaufen. Das Genmaisfeld befindet sich innerhalb der vom Land
Brandenburg verordneten Schutzzonen 800m rund um Naturschutz- und FFH-Gebiete. Das Genmaisfeld in Wildberg ist somit illegal und gefährdet insbesondere die Insektenwelt im FFH-Gebiet Temnitztal.
Monsanto steht für eine absolute Ausrichtung der Landwirtschaft nach
Maximalprofit — auf Kosten von Umwelt, kleinen Landwirtschaftsbetrieben und
dem Anbau unserer Nahrungsmittel. Es ist die industrielle Landwirtschaft und
die Ausrichtung des Anbaus auf den Weltmarkt, die dazu führt, daß das Problem
des Hungers und der Unterernährung sich weiter zuspitzt.
Doch überall auf der Welt wehren sich Menschen gegen die Zurichtung der
Landwirtschaft. Sie zerstören Genmaisfelder, streiken für menschenwürdige
Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft oder besetzen Land um dort
Nahrungsmittel für sich selbst und die Menschen in ihrer Region anzubauen.
Die Herrschenden reagieren darauf immer wieder mit Gewalt. Polizei,
Paramilitärs und das Militär werden eingesetzt um Menschen von ihrem Land zu
verteiben, um Hungerrevolten niederzuschlagen oder um Genmaisfelder zu
schützen. So bewachten Spähpanzer der Bundeswehr des Typs “Fennek” im Juli
2007 während des G8-Gipfels bei Rostock einige Genfelder. Deswegen beteiligen
sich auch TeilnehmerInnen des “Bombodrom-Aktionscamps” an unserer
Demonstration.
Mit unserer Demonstration protestieren wir gegen den Genmaisanbau in Wildberg,
gegen die Zurichtung der Landwirtschaft für Profit und Weltmarkt und für die
Abschaffung des Militärs.
Beginn der Demonstration ist 12 Uhr. Bevor wir zum Genmaisfeld ziehen, gibt es
auf dem Markt von Wildberg eine Kundgebung mit gentechnikfreiem Essen.