Denkmal für Neuruppins ermordete Juden wird am 19. November übergeben
NEURUPPIN Es wird heute Morgen noch fast dämmrig sein, wenn auf den Hof des Ateliers von Wieland Schmiedel LKW und Kran fahren. Nach vielen Monaten Arbeit soll heute das von dem Crivitzer Künstler geschaffene Denkmal “Ausgeliefert” nach Neuruppin geschafft werden. “Ich bin froh, wenn der Transport heil über die Bühne gegangen ist”, sorgte sich der Mecklenburger gestern. Mit dem Mahnmal, das an die in der Nazi-Diktatur umgebrachten jüdischen Mitbürger Neuruppins erinnert, vollendet sich das von Schmiedel geschaffene Ensemble, das allen Opfergruppen von Krieg und Gewalt gewidmet ist.
Eigentlich sieht Friedhofsverwalter Norbert Arndt den 9. November als würdigsten Tag an, das jüdische Denkmal der Öffentlichkeit zu übergeben. Doch am Gedenktag der Reichsprogrommnacht von 1938 hätte Dr. Andreas Nachhama nicht nach Neuruppin kommen können. Nachhama, als Vorsitzender der in Berlin ansässigen Stiftung Topographie des Terrors, Rabbiner und Judaist einer der prominentesten Juden in Deutschland, wird nun am 19. November seinen Vortrag “Krieg und Gewalt im Europa der Nazi-Zeit” um 16 Uhr im Schinkelgymnasium halten. Von dem Schmiedelschen Projekt sei Nachhama beeindruckt. Die Neuruppiner sind zur Enthüllung des Denkmals auf dem jüdischen Friedhof (15 Uhr) und ab 16 Uhr zu Nachhamas Vortrag und dem von Uwe Schürmann (“Geschichte der jüdischen Gemeinde in Neuruppin”) eingeladen.