Dennis Milholland wurde freigesprochen
Am 25.Januar versammelten sich viele Menschen vor dem Gerichtssaal 310 im Potsdamer Amtsgericht um den Angeklagten Milholland durch ihre Präsenz zu unterstützen.
Dennis Milholland stand vor Gericht, weil er sich gegen einen Angriff
wehrte, dem rassistische Beleidigungen voraus gegangen waren.
Oliver K. griff Milholland und seine 2 Begleiter am
27.Mai 2005 am Potsdamer Hauptbahnhof an.
Nachdem er einen der Begleiter
beschimpfte und schlug, hielt Milholland ihn am Arm fest. Oliver K.
verpasste Milholland zwei Faustschläge auf der linken Seite, warf ihn zu
Boden und attackierte ihn erneut. Milholland blutete aus dem Ohr.
Um sich vor dem erneuten Angriff (am Kehlkopf) von K. zu wehren,
biss er Oliver K., dessen Hand in seiner Mundraumnähe gelangt war, während
K. ihn am Kehlkopf packte, in den Finger. Er solle laut Anklageschrift
daraufhin die Äußerung: „Ich habe Aids und du jetzt auch“ getätigt haben.
Die Anklage hieß gefährliche Körperverletzung.(Zeitungen berichteten)
Bis zum „entscheidendem“ Fingerbiss beschrieb Milholland den Verlauf des
Abends- und dass er auf die Frage von Oliver K., ob er blind sei, mit den
Worten: „Ich bin nicht nur blind, ich habe auch Aids“ antwortete. Er
betont, dass es unmöglich sei, sich durch einen Biss solcher „Art“
anzustecken –zitiert aus wissenschaftlichen Arbeiten. Und bei der Erwägung
der Richterin der „denkbaren Variante“, dass er nach Oliver K.‘s Finger
geschnappt habe, unterstreicht Milholland, dass er niemandem diese
Infektion wünsche.
Schwer tat sich Oliver K. mit der Schilderung seiner Version des
Geschehens und diese plausibel genug darzustellen- erst sei
seine Hand in Milhollands Gesicht geflogen, aber wie der Biss zu Stande
kam, konnte dieser nicht näher erläutern. Erst als die Richterin ihm die
Option aufzeigte, dass Milholland vielleicht seine
Hand gepackt habe, um ihn zu beißen, bestätigte er diese Version des
Geschehens. Ebenso bestritt er rechtsradikale Parolen an diesem Abend vor
knapp 2 Jahren gerufen zu haben, bis ihn die Richterin darauf hinwies,
dass er Rufe wie „Ihr Nigger- Ich fick euch durch das Gehirn bis es
spritzt“ tätigte und dies im rechtskräftigen Urteil stünde. Vergangenes
Jahr wurde Oliver K. zu 50 Tagessätzen verurteilt.
Nach diesen Aussagen wurde abgesehen noch zwei weitere Zeugen zu
vernehmen, da das Gericht dies für die weitere Aufklärung für nicht
erforderlich hielt. Der Staatsanwalt wie auch der Anwalt forderten
Freispruch. Milholland wurde freigesprochen, weil das
Gericht sein Handeln durch Notwehr gerechtfertigt sah.