Deportationen in Rathenow
Wir fordern — Flüchtlinge aus Togo dürfen nicht abgeschoben werden!
Togo ist ein kleines Land an der Westküste Afrikas. Seit 37 Jahren herrscht in Togo
eine Diktatur unter Präsident Gnasingbe Eyadèma.
In dem Staat sind Menschenrechtsverletzungen an der Tagesordnung, ohne dass diese
geahndet werden. Gerade jetzt ist eine sehr gefährliche Situation für togolesische
Oppositionsmitglieder. Die Wahlen sind für den 1.Juni 2003 angesetzt und die Partei
des Diktators setzt alle Mittel ein, um diese Wahl zu gewinnen. Jede Art von
Widerstand wird von Militär und Polizei zum Schweigen gebracht.
Trotz belastender Berichte von Menschenrechtsorganisationen u. a. amnesty
international ist man in Deutschland der Meinung die jungen Flüchtlinge aus Togo
haben kein Recht auf Asyl und so werden die Asylanträge fast aller Flüchtlinge
abgelehnt.
So auch die Asylanträge der 7 Flüchtlinge, die im Übergangswohnheim in Rathenow,
Birkenweg 2 wohnen. Sie sind Mitglieder togolesischer Oppositionsparteien und zum
Teil schon seit 8 Jahren hier in Deutschland. Der Aufenthalt in Deutschland für
Asylsuchende bedeutet: ohne die Möglichkeit sich frei zu bewegen, ohne die
Möglichkeit zu arbeiten, immer mit der Furcht vor einer Abschiebung.
Am 13.05.2003 um 23.45 Uhr werden unsere 7 Freunde von Beamten der Ausländerbehörde
zur togolesischen Botschaft nach Bonn transportiert, um die nötigen Reisepapiere zu
beschaffen. Damit wird die Voraussetzung für eine Abschiebung geschaffen.
Unsere Befürchtung ist, dass die Leute nicht wieder nach Rathenow zurückkommen,
sondern die Abschiebung von Bonn aus gleich weiterläuft. Und somit keine Aktionen
mehr möglich sind.
Wir rufen dazu auf, sich am 13.05.2003 um 23.45 Uhr am Birkenweg zu treffen um gegen
die drohende Abschiebung zu protestieren.
Protestfaxe und ‑telfonate
können an die Rathenower Ausländerbehörde gerichtet werden:
Tel: 03385 / 5511209 (Herr Wolf), 5511241 (Herr Timm)
Fax: 03385 / 5511354
Bleiberecht für alle!
Ein weiterer Protextaufruf auf Englisch:
Deportations in Rathenow
Once again the authorities in Rathenow are hitting the headline. Seven Togolese who have been living in Rathenow for eight years now are put for deportation.
They are to be so called chauffeured by Mr. Wolf, the bad guy of our Ausländerbehörde in Rathenow in the evening of tomorrow (Tuesday) to the Togolese embassy in Bonn. Among these people is a victim of racial attack who just had an
operation last Tuesday.
So, we are calling on each and everyone to contribute to our engagement and stop the Ausländerbehörde from sending these people back to Togo which means, sending them to
certain imprisonement or to certain torture which is in the manner of our blood-thirsty dictator.
The latter who created his own constitution during the course of last year allows him to be President for life (see Le Monde Diplomatique April 2003 in “Die Tageszeitung” and “WOZ”).
Brandenburger Flüchtlingsinitiative
For protest send a fax or phone to
Ausländerbehörde Rathenow:
Tel: 03385 / 5511209 (Mr. Wolf), 5511241 (Mr. Timm)
Fax: 03385 / 5511354