Potsdam (ddp-lbg). Der jüdische Friedhof in Potsdam liegt etwa zwei Kilometer nördlich des Stadtzentrums am Fuße des Pfingstberges zwischen der Russisch-Orthodoxen Kirche von Alexandrowka und dem Belvedere mit dem
Pomonatempel. Das rund einen Hektar große Gelände ist regulär an Sonntagen
von 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr geöffnet. Gesonderte Öffnungszeiten und
Führungen zum Beispiel für Schulklassen sind nach Absprache mit der
jüdischen Gemeinde Potsdam möglich.
Auf dem Gelände sind noch mehr als 540 Gräber vorhanden. Die verschiedenen
Gräber in den einzelnen Bereichen verdeutlichen die Geschichte des Friedhofs
mit seinen Erweiterungen und Umbauten. Außerdem berichten die Grabsteine von
Unternehmern, Bankiers, Vertretern des Mittelstandes sowie Soldaten und
Offizieren, die im Ersten Weltkrieg gefallen waren, von der kulturellen
Entwicklungen der jüdischen Gemeinde in Potsdam.
Besonders deutlich wird die die Anpassung der traditionellen jüdischen
Bestattungskultur an den Zeitgeschmack der christlichen
Bevölkerungsmehrheit. Vom traditionell schlichten Sandstein des 18.
Jahrhunderts entwickeln sich die die Denkmäler über die Granitobelisken des
19. Jahrhunderts zu den Wandgrabstätten einflussreicher Familien des 20.
Jahrhunderts. Für die Opfer des Holocaust wurde 2001 ein besonderer
Gedenkstein gestiftet. In Land Brandenburg gibt es noch rund 60 jüdische
Friedhöfe.
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